Bewertung: 4 / 5
Emmet ist wohl der unscheinbarste und durchschnittlichste Typ in ganz Lego-Stadt. Jeden Tag geht er seiner Arbeit nach, befolgt alle Anweisungen von Lord Business auf den Punkt und ist in jeder erdenklichen Weise nichts Besonderes. Doch als Emmet auf Wildstyle trifft, nimmt sein Leben eine entscheidende Wendung: Auf einmal ist es Emmet, der zum Auserwählten wird, der als Einziger Lord Business daran hindern kann, die mächtige Superwaffe, den Kragle, einzusetzen und damit die gesamte Lego-Welt zu fixieren! Die ist Lord Business nämlich zu durcheinander, die angeblich ein wenig Ordnung und Struktur braucht. Also bricht Emmet zusammen mit Wildstyle und dem Zauberer Vitruvius auf, dem bösen Herrscher das Handwerk zu legen und die Prophezeiung zu erfüllen...
Lego, wer kennt sie nicht, diese mannigfaltigen Bauklötzchen, die mit ein wenig Fantasie ungeahnte Möglichkeiten bieten. Es dürfte nur wenige Menschen geben, die nicht mindestens einmal damit in ihrem Leben gespielt haben. Die Bekanntheit ist also riesengroß und dennoch erschien die Idee von The LEGO Movie geradezu absurd. Wie soll daraus ein Film gemacht werden?! Doch wie bei den inzwischen unzähligen Videospielen mit Lego-Thematik, funktioniert diese verrückte Idee wunderbar. Das Zauberwort ist Fantasie und die gibt es im Lego-Universum bekanntlich zuhauf.
Trailer zu The LEGO Movie
Der Charme von The LEGO Movie entfaltet sich vor allem durch die Liebe zum Detail. Egal wohin das Auge blickt, alles scheint wirklich aus diesen süchtig machenden Steinen gebaut worden zu sein. Ob Häuser, Gegenstände, Wolken, Rauch oder Wasser. Entsprechend abgehackt und ungewöhnlich sind auch die Bewegungen, die Physik und die Interaktion der Figuren. Gepaart mit vielen popkulturellen Anspielungen ergibt sich ein völlig überdrehter Genremix. Denn wo sonst als in der Lego-Welt können Batman, Gandalf und Han Solo gleichzeitig koexistieren?
Bei der ganzen Bildgewalt, die The LEGO Movie bietet, ist es geradezu erstaunlich, dass es die beiden Regisseure Phil Lord und Chris Miller schafften, den Film für knapp 60 Mio. $ umzusetzen, vor allem wenn bedacht wird, dass Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman locker an den 150 Mio. $ kratzt, aber nicht zwingend besser ist. Auch wenn beides unterhaltsame Filme sind, zeigt sich, dass eine kreative Idee am Ende unbezahlbar ist und keine Unsummen benötigt.
Sich der Macht von The LEGO Movie zu entziehen dürfte wirklich schwerfallen und trotz simpler Handlung und vorhersehbarem Ablauf ist man als Zuschauer nicht gelangweilt. Es ist ein Film der sowohl für Kinder als auch Erwachsene einfach eine Menge Spaß bietet. Wer das Kind in sich nicht gänzlich verloren hat, kommt um einen Kinobesuch einfach nicht herum. Zwar wäre an einigen Stellen noch etwas mehr drin gewesen, was The LEGO Movie die Chance auf Perfektion raubt, aber wer will bei so einem witzigen Film denn kleinlich sein?
