Auch zehn Jahre später schmerzt Heath Ledgers Tod noch. Zurück blieb das Gefühl, dass er gerade erst am Anfang einer großen Karriere stand und uns noch so viel hätte bieten können.
Die Rolle, deretwegen man sich immer an ihn erinnern wird, ist natürlich die des Jokers in The Dark Knight, wofür er posthum den Oscar erhielt. Kein Comicfilm-Schurke und nur wenige Filmschurken überhaupt hatten je solch eine Wirkung aufs Publikum. Aber das Schicksal des Charakters ließ Christopher Nolan am Ende des Films buchstäblich in der Luft hängen, was die Frage aufwirft, ob beabsichtigt war, den Joker für The Dark Knight Rises zurückzubringen, wenn Ledger noch gelebt hätte. War es tatsächlich, verrät nun Kate Ledger, seine Schwester.
Genau genommen verriet sie es schon im letzten Jahr, als sie die Dokumentation I Am Heath Ledger promotete (unten der Trailer dazu), doch erst jetzt haben sich ihre Aussagen im Netz verbreitet. Die Theorien, Ledger sei depressiv gewesen oder habe sich zu sehr in die Joker-Rolle hineingesteigert hat, kann sie nicht bestätigen. Sie habe in der Nacht, bevor er starb, noch mit ihm gesprochen, es sei gelacht und gescherzt worden, berichtet Kate Ledger. Er sei so stolz auf das gewesen, was er in The Dark Knight vollbracht hatte.
Und sie weiß, dass er Pläne für einen weiteren Batman-Film hatte. Er habe es geliebt, mit Nolan, Christian Bale und Gary Oldman zu arbeiten, und beim Dreh des Films die beste Zeit seines Lebens gehabt. Als er an Weihnachten nach Hause kam, konnte er es kaum erwarten, ihnen allen davon zu erzählen. Er habe seine Joker-Stimme vorgeführt, gelacht und ihr alles gezeigt. Sie hatten viel Spaß, schließt Kate Ledger.
Was auch immer Nolan für den Joker in The Dark Knight Rises geplant hatte, wurde nach Ledgers Tod verworfen. Eine Neubesetzung schloss er von vornherein aus und traf damit die einzig richtige Entscheidung, denn es wäre einfach nicht das Gleiche gewesen. Letztlich beschloss Nolan, den Joker gar nicht mehr zu erwähnen, aus Respekt vor Ledger.