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Arthur Weihnachtsmann

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Arthur Weihnachtsmann Kritik

Arthur Weihnachtsmann Kritik

Arthur Weihnachtsmann Kritik
0 Kommentare - 05.12.2021 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Arthur Weihnachtsmann" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

Der naive Sohn Arthur Claus (James McAvoy) wächst in einer Familie auf, die eher sonderbar ist. Denn sein Vater Malcolm (Jim Broadbent) ist der Weihnachtsmann in einer langen Generation der Familie. Doch Malcolm ist inzwischen zu alt Jahr für Jahr um die Welt zu fliegen und Geschenke zu verteilen und so möchte er, daß Arthurs älterer Bruder Steven (Hugh Laurie) das Familienunternehmen übernimmt und zum neuen Weihnachtsmann wird. Doch Steven sieht auch die finanzielle Notwendigkeit des Betriebes, während Arthur primär daran interessiert ist, die Freude an Weihnachten zu bringen. Als der Weihnachtsmann eines Tages vergisst ein Kind zu beschenken, macht sich Arthur zusammen mit seinem Großvater (Bill Nighy) und der Elfe Bryony (Ashley Jensen) auf den Weg, das Geschenk auszuliefern.

Eine Maschinerie und eine ganzheitliche Struktur bedürfen eines Konzeptes. Das allein ist vermutlich noch keine große Erkenntnis und so geht auch Arthur Weihnachtsmann der Frage nach, wie ein einzelner Mann innerhalb einer einzigen Nacht dazu kommt, jedes einzelne Kind auf dem Planeten mit Geschenken zu überraschen. Die Antwort hier lautet: Gar nicht. Viel mehr skizziert der Film ein paramilitärisches Familienunternehmen, daß durch gut ausgebildete Arbeitskräfte, leise, effektiv und schnell vorgehen und somit Kinder aller Welt beschenken kann. Als satirische Spitze getarnt, schafft es der Film allerdings nicht, den Umstand dieser Fraktion und damit die Ausübung potenzieller Gewalttaten zu kritisieren. Pardon. Schließlich redet man hier von total netten Friedenswächtern, die sich in letzter Instanz für den Staat und somit das Individuum opfern würden und damit einen großen Beitrag zum Erhalt der Gesellschaft leisten. Man könnte natürlich auf der anderen Seite auch so frech sein, die Firmenpolitik des Weihnachtsmannes und seiner Familie durchaus auch als profitorientierte Durchführung von selbsterhaltender Tätigkeit im Hinblick auf Gewinnmaximierung zu betrachten. Aber so ist es sicherlich nicht gemeint.

Trailer zu Arthur Weihnachtsmann

Zwar tut der Film gut daran, die Figur des Weihnachtsmannes zu entmystifizieren, indem er sich eben niemals für das Leben des Einzelnen (hier ausgedrückt durch das Wohlergehen eines Kindes) opfern würde, und somit auch die Frage welches Leben schwerer wiegt klar beantwortet wird. Allerdings versagt die satirische Spitze dann darin, ein wirklich gewagtes Ende zu finden. Der Tatsache folgend, daß nichts heiliger ist, als die Familie, kann es natürlich auch nicht zu einer vollständigen Entzweiung dieses Bollwerkes kommen und somit ist natürlich auch der eigentliche recht ideologische Konflikt hinter der Hierarchie der Firma, schnell ad acta gelegt.

Dann wiederum werden die typischen Merkmale einer typischen Komödie in dem Segment Animationsfilm ausgegraben. Der "durchgeknallte“ Opa, der sich von keinerlei Strukturen mehr bremsen lässt und auch mehr suizidal durch das Leben streift. Dann der mürrisch, kalkulierende Bruder, der natürlich auch eine gewisse Präsenz ausstrahlt, der lustige Sidekick, der komplett A-Typisch zu seinem eigentlich biologischen Alter steht und so weiter und so fort. Arthur Weihnachtsmann wirkt in den allermeisten Momenten wie das Abklappern endloser Charakter-Stereotypen des Animationsfilmes: Hier ein bisschen Ice Age 3 – Die Dinosauerier sind los (2009), da ein bisschen Madagascar (2005), dann wiederum und so weiter und so fort. Allgemein ist auch die Animation des Filmes in vielerlei Hinsicht relativ schlecht gealtert. So wirken Figuren und Schattierungen alles andere noch in irgendeiner Weise aktuell. Zwar wird das im Hinblick auf die durchaus temporeiche Erzählung relativ gut kaschiert, doch so ganz aktuell wirkt das Werk auf gar keinen Fall mehr.

Gleichwohl ist die Figur des Arthur eine wirklich interessante Darstellung wahrer Integrität. Denn während sich das Gefüge um ihn herum als relativ menschenleer und durchplant anfühlt, ist Arthur tatsächlich an dem Wohlergehen der Kinder und Menschen auf dem Planeten erlegen. So beantwortet er jeden einzelnen Weihnachtsbrief an seinen Vater und ist auch stets bemüht, das Fest so gut wie möglich in die Tat umzusetzen. Zwar ist er in klassischer Animationsfilmmanie relativ tollpatschig geraten, kann aber eben durch seine starke Verbundenheit zu wahren Werten punkten. Es bleibt fraglich, warum sich der Film nicht darauf beruft und eben die durchaus zu kritisierende, militärische Haltung innerhalb es Filmes so unkommentiert stehengelassen wird. Zwar gibt es einen Wink in Richtung Kommerzialisierung, aber dieser bleibt indes einfach zu blass, als daß man ihn als großartige Kritik an herrschenden Verhältnissen sehen könnte.

Selbst im Wahrnehmen von Strukturen kann sich sicherlich schon eine große Debatte um die Verträglichkeit zwischen Kapital und Mensch finden. Allerdings findet sich in Arthur Weihnachtsmann eher klamaukiges Gehabe, welches über schlecht gealterte Animation und ein Unverständnis der eigenen Welt gegenüber stolpert. Zwar haben andere Länder sicherlich eine andere Beziehung zum Militär, und auch diese Ansichten haben einen Platz irgendwo, doch in der Kunst hat sowas nur im kritischen Bereich etwas zu suchen. Zwar hätte der Film ob seiner wirklich spannenden Prämisse die Möglichkeit zur Gesellschaftsanalyse, verpasst sie aber für vermeintlich lustige zur Schaustellung einer fiktiven Systemik.

Arthur Weihnachtsmann Bewertung
Bewertung des Films
510

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