Update vom 22.06.2018: Todd McFarlane will erst gar keine negativen Spekulationen aufkommen lassen und hält daher noch gewisse Spawn-Infos vor uns zurück. Der Produktionsablauf ist zwar schon durchgeplant, aber McFarlane befürchtet, dass - wenn er zu spezifisch sagt, wann was passieren soll - es plötzlich so dargestellt wird, als stecke der Film in Schwierigkeiten, wenn sie den Kinostart aus welchen Gründen auch immer verschieben müssen. Sei es, weil sich bei einem Schauspieler Terminprobleme ergeben oder der Dreh doch ein bisschen länger dauert.
Wir sollen uns da keine Sorgen machen, Spawn kommt, verspricht McFarlane. Und er verspricht auch, dass er während der Dreharbeiten Eindrücke vom Set teilen wird, um uns daran teilhaben zu lassen. Derzeit sind sie noch mit den "unsexy" und eher lästigen, aber notwendigen Aspekten der Vorproduktion beschäftigt. Jeder Tag sei ein weiterer Schritt darauf zu, dass wirklich die Kameras rollen.
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Schon sehr, sehr lange versucht Todd McFarlane einen Film-Reboot seiner Comicreihe Spawn in Gang zu bringen. Allerdings stieß er mit diesem Vorhaben immer wieder auf Hindernisse kreativer und finanzieller Art - bis er in Produzent Jason Blum und Blumhouse Productions den passenden Partner fand.
Wie er es sich gewünscht hatte, darf McFarlane mit dem selbst geschriebenen Projekt sein Regiedebüt geben, es wird eine düstere Low-Budget-Version mit R-Rating, die gerade mal zwischen 10 und 12 Mio. $ kosten und laut Omega Underground ab August gedreht werden soll. Und seinen Hauptdarsteller hat er nun ebenfalls gefunden: Jamie Foxx wird den Söldner Al Simmons spielen, der stirbt und in der Hölle landet, nur um als dämonischer Krieger zurück auf die Erde geschickt zu werden. Comicverfilmungen sind für Foxx nichts völlig Neues sind, er war ja bereits Electro in The Amazing Spider-Man 2 - Rise of Electro.
Statt eine weitere Superhelden-Origin-Story zu erzählen, stellt sich McFarlane diesen neuen Spawn als echten Horrorfilm und seinen Antihelden als Mann weniger Worte vor: In den gruseligsten Filmen - als Beispiele nennt er hier Der Weiße Hai, Das Ding aus einer anderen Welt, Der Fluch - The Grudge und Ring - spreche der "Boogeyman" nicht, erklärt er, wohl wissend, dass ihn die Studios aufgrund dieser Herangehensweise in der Vergangenheit komisch angesehen haben. Es verwirre die Leute, weil sie wegen der Comic-Industrie anderes gewohnt sind und bei allen die Captain America-Denkweise voreingestellt ist. Er aber sage immer, sie sollten denken wie John Carpenter oder Alfred Hitchcock. Dies sei kein Mann im Gummianzug, kein Held, der kommt, um die Jungfrau in Nöten zu retten. Nichts von alledem. Am Ende des Films, hofft McFarlane, werden sich die Zuschauer fragen, was zur Hölle das war - ob es ein Geist ist, der zum Menschen wird, oder ein Mensch, der zum Geist wird.
Ihm schwebt eine Trilogie vor, wobei er nicht die Absicht hat, den ersten Film als Origin-Story aufzuziehen. Von Origin-Storys sei er geistig erschöpft. Zum Glück sei gerade ein Film erschienen, der seiner Sache hilft: A Quiet Place. Insofern nämlich, als dort direkt an Tag 89 eingestiegen wird, ohne sich darum zu kümmern, was an den ersten 88 Tagen passiert ist. Zwar informieren ein paar Schlagzeilen über das zuvor Geschehene, aber dann sind wir auch schon bei Tag 450 angelangt, ohne dass alles erklärt und beantwortet wurde. Und dennoch ergibt der Film für einen komplett Sinn, wenn man sich auf die Geschichte über das Überleben der Familie einlassen kann.
Bei Spawn soll es ähnlich sein. Er werde nicht erklären, wie und warum Spawn tut, was er tut - er lässt es ihn einfach tun, so McFarlane. Wenn es tatsächlich zu einer Trilogie kommt, will er zwar auch den Hintergrund des Charakters mehr ausfüllen, aber nicht in diesem ersten Film. Und er rechnet auch damit, dass seine kontroverse Vorgehensweise, die sich wohl am ehesten mit Jacob’s Ladder - In der Gewalt des Jenseits vergleichen lässt, einem Film, nach dem man sich fragte, ob das Gesehene real oder ein Albtraum war, seine größten Fans zu seinen schärfsten Kritikern machen könnte.
Foxx hatte er beim Schreiben des Drehbuchs immer vor Augen, seit der vor fünf Jahren mit einer Idee für Spawn in sein Büro gekommen ist und sie darüber geredet haben. Er habe ihn nie vergessen und während des Schreibprozesses zur Visualisierung genutzt, berichtet McFarlane. Als er mit dem Skript fertig war und alle über die Besetzung diskutierten, habe er gesagt, er werde zuerst zu Foxx gehen und wolle - solange der nicht ablehnt - an niemand anderen denken, weil er für die Rolle nie jemand anderen im Kopf hatte. Glücklicherweise hatte Foxx es auch nicht vergessen und war sofort bereit. Viel zu sagen hat er im Film ja nicht, doch laut McFarlane gibt es fünf oder sechs Momente, bei denen es auf ihn und seine schauspielerische Präsenz ankommt. Kurze, knackige Zeilen, die Foxx so rüberbringen kann, dass man sich denkt, "Whoa, mit diesem Typen will ich mich nicht anlegen. Was für ein Badass!".
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— Todd McFarlane (@Todd_McFarlane) 29. Mai 2018