Date Night - Gangster für eine Nacht kommt am 15. April in die deutschen Kinos und wer schon immer mal erleben wollte, wie man sich als Durchschnittspärchen gegen Gangster zur Wehr setzt, ist hier genau richtig.
Die Kombination Steve Carrell (Jungfrau (40), männlich, sucht…, Get Smart) und Tina Fey (Baby Mama, 30 Rock) klingt schon mal recht vielversprechend, sind beide doch passionierte Comedians. Auch auf der Leinwand versprühen beide einen Charme, der nicht aufgesetzt wirkt und das Ehepaar Foster, das die beiden spielen, mit jeder Pore "alltagstauglich" wirken lässt. Und genau da liegt das Problem: nach mehreren Ehejahren ist der Dampf raus, Kinder fordern ihren Tribut und die wöchentlichen Romantikdinner verkommen auch mehr und mehr zu Abendessen beim Italiener um die Ecke, wo der Tag Revue passiert wird. Doch das endet schlagartig an einem Abend, als die Fosters mit einem Gangsterpärchen verwechselt werden, denen sie einen Tisch in einem hippen Manhattaner Restaurant abgeluchst haben. Von da an werden sie von zwei korrupten Bullen durch die Nacht gejagt und müssen sich allerlei einfallen lassen, um nicht mit einer Kugel im Kopf zu enden und auch ihre Kinder zu schützen. Familienleben eben.
Die Situation der beiden dürfte damit besonders langjährigen Pärchen und Ehepaaren bekannt vorkommen, für die dieser Film gemacht ist. Date Night wirkt nur an wenigen Stellen etwas zäh, legt aber sonst ein hohes Tempo an den Tag und überrascht beispielsweise mit einer äußerst amüsanten Autoverfolgungsjagd durchs nächtliche New York. Als Running Gag muss der Literaturclub herhalten, den die Fosters besuchen, und das ist an der ein oder anderen Stelle äußerst witzig. Neben Carrell und Fey wird vor allem Mark Wahlberg (Departed - Unter Feinden) seine Wirkung auf die Damenwelt nicht verfehlen - allein die Szene, wo Carrell Fey fragt, warum sie sich von allen Mandanten genau an Wahlberg erinnert, und dieser dann die Tür aufmacht...
James Franco (Spider-Man) und Mila Kunis (Nie wieder Sex mit der Ex) waren nur kurz als diebisches Ehepaar, Codename Tripplehorns, zu sehen, doch allein diese Szene macht deutlich, dass egal auf welcher Seite man steht, die Beziehungsprobleme immer die gleichen bleiben. Man liebt sich, leidet, wütet und am Ende küsst man sich doch, egal ob Buchhalter oder Ganove. Ein kleiner Wermutstropfen war, dass Ray Liotta (Born to Be Wild, Hannibal) als Gangster Miletto ein äußerst kurzes Gastspiel absolvierte. Wer so schön böse gucken kann, bei dem ist es kein Wunder, dass man in jedem Film, wo man sich seines Egos nicht sicher ist, erwartet, dass er gleich ein Messer zückt.
Den Zuschauer erwartet mit Date Night - Gangster für eine Nacht zwar keine Überraschungskomödie, die alle Regeln auf den Kopf stellt, verfolgt sie doch allzu akkurat typische Rollenklischees. Nichtsdestotrotz eignet sie sich besonders für Zuschauer, die sich in dieser (Paar)Welt wiederfinden und die nach dem Film sagen werden "Vergiss die verdammt stressige Arbeitswoche, ich habe gelacht.". Dass nicht die absolute A-Riege an Hollywoodschauspielern mitmacht, tut der Sache keinen Abbruch - Date Night macht Spaß, hat einige nette Gags und lärmende 15-jährige werden sich wohl kaum in den Film verirren. Wir vergeben 7/10 Punkte mit einer Tendenz zur 8.