Wir geben es zu: Als wir den Titel Colonia gelesen haben, dachten wir erst an einen Film im schönen Köln, aber mit "Viva Colonia" ist hier nicht viel.
Stattdessen schickt Regisseur Florian Gallenberger (John Rabe), der für Quiero Ser, den Abschlussfilm seines Studiums, 2001 sensationell den Kurzfilm-Oscar abstaubte, Emma Watson und Daniel Brühl ins Kriegsgebiet. Watsons erste richtige Hauptrolle seit Harry Potter, wie die Pressemitteilung vermerkt. Und für Brühl vielleicht die Chance, sich nach seiner Glanzleistung als Niki Lauda in Rush - Alles für den Sieg weiter international zu profilieren.
Die beiden spielen Lena und Daniel, ein junges Pärchen, das 1973 mitten in den chilenischen Militärputsch gerät. Daniel wird von Augusto Pinochets Geheimpolizei verschleppt, und Lena folgt ihm bis zu einem abgeschotteten Siedlungsareal im Süden des Landes, der "Colonia Dignidad". Zwar präsentiert sich die Colonia nach außen hin als eine von Laienprediger Paul Schäfer geführte, wohltätige Gesellschaft, in Wirklichkeit aber ist diesem Ort noch niemand entkommen. Lena beschließt, alles auf eine Karte zu setzen und der Sekte beizutreten, um Daniel zu finden.
Von wahren Ereignissen inspiriert, schrieb Gallenberger zusammen mit Torsten Wenzel das Drehbuch. Bis Ende des Jahres wird in Luxemberg, München, Berlin und Südamerika gedreht. 2015 müsste Colonia dann so weit sein, dass man über einen Kinostart sprechen kann.