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Tron - Legacy

Kritik Details Trailer News
Akustisch und visuell ansprechendes Abenteuer

Tron Legacy Kritik

Tron Legacy Kritik
1 Kommentar - 22.12.2010 von Moviejones
Wir haben uns "Tron - Legacy" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.

Bewertung: 3.5 / 5

Als Disney vor einigen Jahren die Entscheidung fällte und eine Fortsetzung des Science Fiction-Klassikers Tron in die Wege leitete, waren wir schon gespannt, ob solch ein gewagtes Unterfangen gelingen kann. Fast 30 Jahre sind seit dem Original vergangen und damit dürften viele jüngere Zuschauer nichts mit dem Vorgänger anfangen können. Doch obwohl Tron Legacy storytechnisch auf Tron aufbaut, gelingt es, einen eigenständigen Film zu schaffen.

Nachdem Kevin Flynn (Jeff Bridges) im Originalfilm aus der Tron-Welt entkommen ist und das Master Control Program vernichtet hat, übernahm er wieder die Führung bei ENCOM. Flynn heiratete und bekam mit seiner Frau einen Sohn, Sam (Garrett Hedlund). Doch schon bald ist er ein alleinerziehender Vater, der seinem Sohn regelmäßig begeisternd von der faszinierenden Computerwelt erzählt. Was zu dieser Zeit niemand ahnt, Flynn hat weiterhin an der Teleportation in die digitale Welt gearbeitet und strebt eine bessere und freiere Welt mit ENCOM an. Doch eines Abends verschwindet Kevin Flynn spurlos, sein Sohn bleibt allein zurück. 20 Jahre vergehen und ENCOM ist zu einem gewaltigen Konzern herangewachsen, in dem Profitstreben alles bedeutet. Selbst Sams Vormund Alan Bradley (Bruce Boxleitner) wurde vom Vorstand entmachtet. Da plötzlich erhält Bradley eine Nachricht auf seinem Pager, die aus der alten Spielhalle von Sams Vater kommt. Widerwillig folgt Sam diesem Hinweis, entdeckt das geheime Labor seines Vaters und findet sich plötzlich in der Welt von TRON wieder. Doch seit damals hat sich viel verändert, Programme haben sich weiterentwickelt und ein digitales Abbild von Sams Vater strebt nach Macht und Kontrolle - nicht nur in TRON, auch in der realen Welt...

Trailer zu Tron Legacy

Tron Legacy ist das perfekte Beispiel, an dem man sehen kann, wie sich die Computereffekte in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt haben. Zwar kann der Film nicht diese Aah-Momente bieten, die Zuschauer 1982 im Original erlebt haben dürften, doch dafür sind die Effekte auf extrem hohem Niveau. Es ist toll zu sehen, wie sich die Lichträderrennen weiterentwickelt haben und auch sonst liefert Regisseur Joseph Kosinski eine Reihe wirklich toller Actionsequenzen. Dabei kommt der Film selbst mit weit weniger effektlastigem Tamtam aus, als wir anfangs dachten, dafür wirken die Actionszenen, sobald sie einsetzen, umso eindrucksvoller. Dies wird vor allem durch zwei weitere Punkte verstärkt, die den Kinobesuch bereits allein rechtfertigen: Zum einen ist da der Art-Style, düster, futuristisch und dadurch extrem faszinierend. Hinzu kommt der Soundtrack von Daft Punk, den wir an dieser Stelle nicht genug loben können. Schon lange hatten wir keinen Film mehr erlebt, der einen so energetischen Soundtrack bietet, wodurch der visuelle und der akustische Eindruck eins werden. Kosinski tat gut daran, sich die Unterstützung von Daft Punk zu sichern. Tron Legacy lebt von dem Soundtrack und wird durch diesen unheimlich bereichert. Auf Schauspielerseite gibt es kaum etwas zu bemängeln, die Hauptdarsteller spielen ihre Rollen souverän, unterstützt wird das hin und wieder durch kurze Gastauftritte, sei es durch Cillian Murphy (Inception) oder der wirklich grandios balzende Michael Sheen (Frost/Nixon).

Doch ein großer Schwachpunkt bei Tron Legacy ist die Story. Obwohl Disney Pixar ins Feld schickt, um die Vater-Sohn-Beziehung zu verbessern, entsteht keine richtige emotionale Bindung zu Sam und Kevin Flynn, die Story ist nicht wirklich ergreifend. Der Film bleibt hier ausgesprochen kalt, was der digitalen Welt geschuldet sein mag, ein Problem, unter dem auch schon das Original litt. Wir tun uns schwer damit, uns vor diesen Bits und Bytes zu fürchten. Auch sonst ist der Spannungsbogen nicht immer so gut gelungen, die Handlung trägt den Film von einer Actionszene zur nächsten, aber bietet darüber hinaus nicht wirklich etwas Neues. Ob einem Tron Legacy gefällt, hängt auch sehr stark davon ab, ob man dem Film die Handlung abkauft. Sie ist nicht unrealistischer als in anderen Filmen, aber durch das digitale Umfeld ist es schwerer, sie dem Publikum glaubhaft zu machen. Daneben fühlt man sich an einigen Stellen auch frappierend an Star Wars und Matrix erinnert. Weniger gelungen ist ebenfalls die digitale Verjüngung von Jeff Bridges, die Gesichtsmimik wirkt unnatürlich, fast wie ein aalglattes Knetgesicht. Der Film wird hierdurch nicht zerstört, aber manche Szenen wirken leider unfreiwillig komisch.

Trotz seiner Schwächen ist es erstaunlich, was Regieneuling Joseph Kosinski mit Tron Legacy abliefert. Daher sehen wir den Film auch nur als ersten Schritt in einer Reihe von vielen Filmen von ihm und glauben, Kosinski muss sich erst richtig warmlaufen. Die Erfahrungen, die er hier sammeln konnte, dürften ihn weiterbringen und nützlich für seine kommenden Filme Das schwarze Loch und Oblivion sein. Dafür ist er auf jeden Fall der richtige Mann und Disney würde gut daran tun, ihn auch zu unterstützen, selbst wenn Tron Legacy nicht der erhoffte Erfolg werden sollte. Wir vergeben 3,5 von 5 Hüten für Tron Legacy - einen visuell beeindruckenden Film mit toller Musik, dem aber wie seinem Vorgänger bei der Story der nötige Biss fehlt.

Der Tron Legacy Kinostart ist am 27. Januar 2011.

Tron Legacy Bewertung
Bewertung des Films
710

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1 Kommentar
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TiiN : : Goldkerlchen 2019
11.03.2015 09:10 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 8.994 | Reviews: 173 | Hüte: 605
Akustisch und nicht Akkustisch smile
Ansonsten stimme ich eurer damaligen Kritik weitestgehend zu.


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