Es nützt nichts, wir alle müssen irgendwann den Löffel abgeben, ganz gleich, wie sehr wir uns daran festklammern. Wir leben und dann sterben wir, so ist nun mal der Lauf der Dinge. Aber weil der zweite Teil einfach nur nervt, hat bestimmt jeder von uns schon mal darüber fantasiert, wie es wäre, unsterblich zu sein. Obwohl das ewige Leben nicht nur Vorteile mit sich bringt (sondern wahrscheinlich auch Einsamkeit, Frust und Langeweile), übt es doch einen enormen Reiz aus, dem sich kaum jemand entziehen kann. Auch Geschichtenerzähler und Filmemacher nicht.
Das brachte uns auf die Idee, einmal die coolsten und für uns prägendsten unsterblichen Charaktere zusammenzusuchen, die die Filmwelt so zu bieten hat. Die Unsterblichen, die die besten und manchmal auch die schlechtesten Aspekte des ewigen Lebens repräsentieren. Einer der letzten, die im Kino die Last der Unsterblichkeit - Segen und Fluch zugleich - trugen, war Vin Diesel als The Last Witch Hunter Kaulder, aber vor ihm kamen schon viele andere, die sein Schicksal teilen.
Übernatürliche oder außerirdische, magische oder mutierte Wesen. Alles ist dabei. Unter "unsterblich" verstehen wir übrigens nicht zwangsläufig, dass die genannten Filmfiguren absolut nicht totzukriegen sind und niemals sterben können, durch Tricks oder rohe Gewalt zum Beispiel. Aber keines natürlichen Todes. Das Alter kann ihnen nichts anhaben, Jahre bedeuten ihnen nichts, so dass sie theoretisch ewig leben würden, wenn man sie ließe. Serien-Unsterbliche wie Doctor Who sparen wir uns hier, das wäre noch mal ein eigenes Kapitel.
Peter Pan
Der Junge, der nie erwachsen werden will - und es auch nicht wird, wenn man mal vom Sonderfall Hook absieht. Denn er lebt im Nimmerland, einer Welt voller Wunder, Feen, Piraten, Indianer und Meerjungfrauen. Ist doch klar, dass man an so einem Ort ewig Kind bleibt und nichts anderes im Sinn hat, als herumzufliegen und Abenteuer zu erleben. Ganz gleich, ob in Disneys Zeichentrick-Peter Pan, im Peter Pan von 2003 oder in Pan, J.M. Barries Schöpfung lebt immer weiter und altert nicht. Wer würde das nicht gerne? Obwohl es ja irgendwie auch tragisch ist.
Legolas
Was für Legolas (Orlando Bloom) gilt, gilt natürlich auch für Elrond (Hugo Weaving), Galadriel (Cate Blanchett), Arwen (Liv Tyler) und alle anderen Tolkien-Elben. Aber da Herr Grünblatt sowohl in der Herr der Ringe- als auch der Hobbit-Trilogie (wo es nicht hätte sein müssen) am präsentesten war, haben wir ihn genommen. Er ist ja sozusagen der Superstar unter den Elben. Sofern man sie nicht von Hand tötet oder sie nicht in der Schlacht fallen, können diese zeitlos schönen, würdevollen und weisen Wesen ewig leben, ob in Mittelerde oder in den Unsterblichen Landen.
Wolverine
Unkaputtbar ist er definitiv, aber ist Logan (Hugh Jackman), der Mutant mit dem Adamantium-Skelett und den ausfahrbaren Krallen, auch wirklich unsterblich? Mehr oder weniger schon, wenn man seiner Darstellung in den X-Men-Filmen, X-Men Origins - Wolverine und Wolverine - Weg des Kriegers glaubt. Im 19. Jahrhundert geboren, hat Wolverine in nahezu jedem großen Krieg gekämpft, ein ums andere Mal die Welt oder Teile davon gerettet und währenddessen mehr Zigarren gepafft als jeder Normalsterbliche. Schon praktisch, diese Selbstheilungskräfte.
Lord Voldemort
Der dunkle Zauberer und Harry Potter-Bösewicht, der um jeden Preis unsterblich sein wollte. Und am Ende einen hohen dafür bezahlte. Gleich sieben Horkruxe erschuf Lord Voldemort (Ralph Fiennes), spaltete seine Seele also in sieben Teile, um sich unbesiegbar zu machen und ewiges Leben zu schenken. Klappte nur leider nicht so ganz, denn er hatte nicht damit gerechnet, dass ein paar Zauberschüler und ihr Schulleiter auf die verrückte Idee kommen würden, seine Horkruxe einen nach dem anderen zu zerstören. So ließ sich Voldemort dann doch kleinkriegen.
Der Gralsritter
Rückblick auf Indiana Jones und der letzte Kreuzzug: Indy (Harrison Ford) ist dem Heiligen Gral auf der Spur, der demjenigen, der aus ihm trinkt, ewige Jugend und Unsterblichkeit schenken soll. Endlich am Ziel angelangt, stößt er auf einen alten Ritter (Robert Eddison), den Gralswächter. Jahrhundertelang hütete er den sagenumwobenen Kelch, mit der Bibel als einzige Gesellschaft. Vielleicht nur eine Randfigur, aber jemand, der so lange Zeit in völliger Abgeschiedenheit gelebt und es trotzdem geschafft hat, bei Verstand zu bleiben, verdient einfach Respekt.
Dr. Manhattan
Einst war Dr. Manhattan (Billy Crudup), das gottähnliche, blau schimmernde Wesen aus Watchmen - Die Wächter, ein Atomphysiker namens Dr. Jonathan Osterman. Bis er bei einem missglückten Experiment buchstäblich in seine Bestandteile zerlegt wurde. Es gelang ihm jedoch, sich selbst wieder zusammenzusetzen, um als allmächtiger, allwissender und unsterblicher Übermensch wiederaufzuerstehen, fähig zu unvorstellbarer Zerstörung. Mit einem Augenzwinkern Leben auslöschen zu können, Raum und Zeit zu beherrschen, das sind Dinge, die nicht jeder kann.
Jason Voorhees
Stellvertretend für all die Horror-Killermaschinen, die sich einfach nicht vernichten lassen wollen und immer wiederkehren, Freddy Krueger (Nightmare on Elm Street), Michael Myers (Halloween) und wie sie alle heißen. Hockeymaske und Machete sind die Markenzeichen, naive Teenager die Lieblingsopfer von Jason Voorhees, der seit dem ersten Freitag der 13. insgesamt zwölfmal sein Unwesen getrieben hat. Das Feriencamp Crystal Lake ist nie vor ihm sicher. Jason spricht nicht und stirbt nicht, nicht endgültig zumindest. Sogar aus der Hölle kam er schon zurück!
Davy Jones
Eigentlich sollte Davy Jones (Bill Nighy), der tentakelige Kapitän der Flying Dutchman, die Seelen derer, die auf See sterben, ins Jenseits geleiten. Doch er und seine Crew brachen ihren Eid. Stattdessen ging Jones dazu über, Seelen einzusammeln und für ein Jahrhundert an sein Schiff zu binden. Das hätte noch bis in alle Ewigkeit so weitergehen können, hätte er nicht eine große Schwachstelle gehabt, der einzige Weg, ihn zu töten: sein Herz, von ihm selbst herausgerissen. In Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt wurde ihm dies zum Verhängnis.
Dracula
Der sicherste Weg zur Unsterblichkeit? Immer schön menschliches Blut schlürfen, das hält jung! Graf Dracula ist zweifellos der berühmteste seiner Art, reihenweise Filme wurden schon über Bram Stokers transsilvanischen Vampirfürsten gedreht, darunter Klassiker wie Dracula (mit Bela Lugosi als Blutsauger), Bram Stokers Dracula (mit Gary Oldman) oder die Christopher Lee-Streifen. So jemanden stoppt man nur, indem man ihm einen angespitzten Holzpflock ins Herz rammt - wenn er einem bis dahin nicht schon an die Gurgel gegangen ist. Knoblauch kann helfen.
Connor MacLeod
War doch klar, dass er nicht fehlen darf, denn wie heißt es so schön? Highlander - Es kann nur einen geben! Connor MacLeod (Christopher Lambert), der kernige Krieger aus den schottischen Highlands, ist quasi die personifizierte Unsterblichkeit. Seit Jahrhunderten lebt er, ohne zu altern, und kämpft gegen andere Unsterbliche, die sich nur dadurch töten lassen, dass man ihnen den Kopf abschlägt. Die Kraft des Besiegten geht auf den Sieger über und das Ganze so lange weiter, bis irgendwann nur noch ein Unsterblicher übrig ist, der die Kräfte aller in sich vereinigt.