Ein Leonardo DiCaprio scheut keine schauspielerische Herausforderung. Seine wohl größte hat er jetzt vor sich: In The Crowded Room, einer Verfilmung des Buches "Die Leben des Billy Milligan" von Daniel Keyes, die New Regency jahrelang vor sich her geschoben hat, soll und will er ebendiesen Billy Milligan spielen, einen Mann mit 24 verschiedenen Persönlichkeiten.
Seit fast zwanzig Jahren liebäugelt DiCaprio schon mit der Rolle. Damit The Crowded Room endlich in Gang kommt, steigt auch seine Produktionsfirma Appian Way ein und er selbst als Produzent. Jason Smilovic (Lucky # Slevin) und Todd Katzberg wurden beauftragt, das adaptierte Drehbuch zu schreiben. Wer auf dem Regiestuhl Platz nimmt, ist noch nicht entschieden. Dass zeitweise auch James Cameron interessiert war, zeigt aber, welchen Stellenwert der Film in Hollywood hat.
Milligan stand in den späten 1970er Jahren wegen bewaffneten Raubüberfalls und der Vergewaltigung dreier Frauen auf dem Campus der Ohio State University vor Gericht. Während der Vorbereitung auf seine Verteidigung wurde bei ihm jedoch eine multiple Persönlichkeitsstörung festgestellt. Er und seine Anwälte machten das Beste daraus: Sie plädierten auf Unzurechnungsfähigkeit, indem sie behaupteten, dass zwei seiner alternativen Persönlichkeiten die Verbrechen ohne sein Wissen begangen hätten. Milligan war der erste, der dies zu seiner Verteidigung anbrachte, und auch der erste, der deshalb freigesprochen wurde. Zu seinen Persönlichkeiten gehörten Adalana, eine Lesbe, die die Verantwortung für die drei Vergewaltigungen übernahm, Ragen, ein jugoslawischer Kommunist, der den Raub gestand, und Arthur, ein steifer Engländer.