Sein Name steht für große Rollen, glanzvolle Auszeichnungen und eine Karriere, wie sie nur wenige vorweisen können, doch nun scheint Michael Douglas einen Schlussstrich zu ziehen.
Auf dem renommierten Karlovy Vary International Film Festival in Tschechien sprach der 80-jährige Schauspieler überraschend offen über seinen möglichen Rückzug aus dem Filmgeschäft. Fast sechs Jahrzehnte im Rampenlicht haben Spuren hinterlassen, und Douglas scheint seinen Frieden mit dem Gedanken gefunden zu haben, nicht mehr vor der Kamera zu stehen.
At the Karlovy Vary International Film Festival, Michael Douglas recently noted that unless “something special came up” for him to play, he has “no real intentions” of returning to acting in the future https://t.co/c760gVesFU
— Deadline (@DEADLINE) July 7, 2025
Bekannt für Werke wie Wall Street, Basic Instinct, Eine verhängnisvolle Affäre, The Game und Falling Down - Ein ganz normaler Tag erklärte der Schauspieler, dass er seit 2022 bewusst keine Rollen mehr angenommen habe. „Ich habe fast 60 Jahre lang hart gearbeitet und wollte nicht einer von denen sein, die auf dem Set tot umfallen“, so Douglas auf einer Pressekonferenz. In dieser reflektierten Stimmung präsentierte er auch die restaurierte Fassung des Oscar-prämierten Klassikers Einer flog über das Kuckucksnest (1975), bei dem er einst als Produzent tätig war.
Seine vorerst letzte Rolle spielte Douglas als Benjamin Franklin in der Apple TV+ Miniserie Franklin, gedreht im Jahr 2022. Seitdem: Funkstille. Zwar betonte er, dass er sich nicht offiziell im Ruhestand sehe, denn bei einem außergewöhnlichen Projekt könne er sich eine Rückkehr durchaus vorstellen. Doch aktuell genieße er das Familienleben an der Seite seiner Frau Catherine Zeta-Jones. Augenzwinkernd meinte er: „Im Sinne einer guten Ehe bin ich glücklich, die Rolle der Ehefrau zu spielen und sie arbeiten zu lassen.“
Auch ernste Themen fanden Raum. Offen sprach Douglas über seine überstandene Krebserkrankung (Tumor an der Zungenwurzel), die ihm 2010 beinahe die Stimme gekostet hätte und damit eins der wichtigsten Werkzeuge eines Schauspielers. Er sei dankbar, heute noch sprechen zu können, ohne sich einer radikalen Operation unterzogen zu haben. Ein Eingriff hätte ihn womöglich dauerhaft aus dem Filmgeschäft verdrängt.
Darüber hinaus zeigte sich Douglas als aufmerksamer Zeitzeuge. Angesprochen auf die politische Entwicklung in den USA, warnte er vor einer gefährlichen Nähe zur Autokratie und rief zum Schutz der Demokratie auf. Es sind Worte, die zeigen: Auch abseits der Leinwand ist der zweifache Oscar-Gewinner eine Stimme, die Gehör verdient.
Michael Douglas’ leiser Abschied von der Schauspielerei kommt nicht mit Pomp und Pathos, sondern mit Nachdenklichkeit, Humor und Weitsicht - eben ganz wie man ihn kennt. Dass er die Bühne vielleicht für immer verlässt, ist ein leiser, aber bedeutungsvoller Moment: Nicht nur für Hollywood, sondern für eine ganze Generation von Filmfans, die mit seinen Rollen aufgewachsen sind.
Was meint ihr: Ist es der richtige Zeitpunkt für den Abschied oder habt ihr noch auf eine große letzte Rolle gehofft?