Update: Simon Kinberg, seit X-Men - Der letzte Widerstand als Drehbuchautor und Produzent fürs X-Men-Filmuniversum im Einsatz und auch am neuen The Fantastic Four beteiligt, glaubt sehr wohl an Marvel-Crossovers mit den anderen Studios.
Auf der WonderCon erklärte er, sein Traum sei es, eines Tages einen Film oder zumindest ein Universum zu erschaffen, wo alle Marvel-Charaktere ein- und ausgehen und sich gegenseitig besuchen können. So seien die Comics angelegt, so sollten eigentlich auch die Filme sein, findet Kinberg. Im Idealfall müsste studiounabhängig alles aufeinander aufbauen, müsste man an einem Strang ziehen. Dass es noch nicht dazu gekommen ist, habe einzig und allein geschäftliche Gründe, keine erzählerischen oder kreativen.
Kinberg kann sich vorstellen, dass es irgendwann mit 20th Century Fox - also den X-Men oder den Fantastic Four - und Sonys Spider-Man losgeht, vielleicht erst mal als TV-Serie, wo etwas weniger auf dem Spiel steht. Davon ausgehend könnte man dann auf einen gemeinsamen Kinofilm hinarbeiten. Teilt ihr Kinbergs Vision oder haltet ihr ein solches "Super-Marvel-Universum" für utopisch?
++++++++
Nicht wenige Comicfans träumen davon, Spider-Man mal Seite an Seite mit den Avengers oder den X-Men kämpfen zu sehen - wenn man von den Marvel-Comics ausgeht, kein Ding der Unmöglichkeit. Im Kino wird sich dieser Wunsch allerdings nicht so schnell erfüllen. Da lassen Avi Arad und Matt Tolmach, die Produzenten von The Amazing Spider-Man 2 - Rise of Electro und Co., im aktuellen IGN-Interview wenig Raum für Spekulationen.
Arad glaubt, dass es höchstens dann ein Thema werden könnte, wenn dem The Amazing Spider-Man-Franchise die Ideen ausgehen. Es gebe über Spidey aber noch so viel zu erzählen, ebenso wie über die Sinister Six. Und auch die Beziehung zwischen Spider-Man und Venom soll noch mal eine ganz neue Welt eröffnen, verspricht Arad. Man habe also noch mehr als genug zu tun, zumal Peter Parker einzigartig sei, kein Avenger und auch kein X-Man.
Von Tolmach erhält Arad vollste Zustimmung. Egal, wie man über die Sinister Six, Venom oder Carnage in filmischer Hinsicht denke, fühle es sich an, als seien sie für Spider-Man gemacht. In diese Richtung muss und will seine Geschichte weitererzählt werden, findet Tolmach. Neben dem storytechnischen Aspekt weist er auch auf die andere große Problematik hin, nämlich, dass die Marvel-Superhelden verschiedenen Studios gehören und man im Falle eines Crossovers mit der Konkurrenz teilen müsste. Außerdem sei in Sonys The Amazing Spider-Man-Universum noch massig Platz für weitere Filme. Spider-Man bei Disney/Marvel unterzubringen, wäre ein gewaltiges Unterfangen und - wie Arad schon gesagt habe - nicht nötig, bis man mit den eigenen Ideen am Ende ist. Und davon, so Tolmach, sei man noch weit entfernt.
Heißt: Nicht nur aus inhaltlicher, sondern auch aus rechtlicher und wirtschaftlich-finanzieller Sicht spricht derzeit wenig für einen Spidey-Auftritt bei den anderen Marvel-Franchises. Wenn der Superhelden-Boom irgendwann abflaut, könnte die Sache aber schon ganz anders aussehen und ein solches Crossover eine geeignete Maßnahme sein, um den Rubel weiterhin rollen zu lassen. Nicht ohne Grund reden Arad und Tolmach in diesem Zusammenhang von einem "Trick".
Für die nähere Zukunft ist Sony tatsächlich gut aufgestellt: The Amazing Spider-Man 2 - Rise of Electro läuft jetzt im Kino, The Amazing Spider-Man 3 kommt am 26. Mai 2016 und vor The Amazing Spider-Man 4 könnten auch noch Venom und The Sinister Six eingeschoben werden.