Die massiven Probleme von Netflix machen sich allmählich auch hierzulande bemerkbar: Nachdem der Konzern in den letzten Wochen mit ständig neuen Hiobsbotschaften in den Schlagzeilen auftaucht, musste nun auch ein deutsches Serienprojekt dran glauben, das sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befand.
Pauline sollte eine mit Fantasy-Elementen gespickte "Coming of Age"-Geschichte sein, die das Thema Teenager-Schwangerschaften behandelt hätte. Vor nur wenigen Tagen hatte man bei der in Köln ansässigen Produktionsfirma btf Bildundtonfabrik mit dem Dreh der Serie beginnen wollen. Im selben Atemzug wollt man auch die Produktion enthüllen, doch nun sind gleich mehrere Dutzend Angestellte von dem kurzfristigen Projektabbruch betroffen. Die niederschmetternde Botschaft wurde von der deutschen Serienchefin Katja Hofem verkündet, nachdem diese von einem Meeting in Los Angeles zurückgekehrt war.
Gegenüber der Medien-Website DWDL.de teilte eine Sprecherin des Konzerns mit:
"Wir bestätigen, dass wir uns nach reichlicher Überlegung gegen das Serienprojekt "Pauline" (AT) entschieden haben." Dabei verweist man auf die weitere Zusammenarbeit mit der btf: "Mit btf verbindet uns eine kreative und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Gemeinsam haben wir viele erfolgreiche Projekte umgesetzt und werden das auch weiterhin tun."
Man plane folglich mit einer veränderten Ausrichtung für die deutschen Projekte. Dennoch betont man, dass die Entscheidung nichts mit der eigentlichen Qualität von Pauline zu tun habe. Das Projekt sollte sich wohl um eine vom Teufel geschwängerte Teenagerin drehen.
Die btf ist unter anderem für den Netflix-Hit How to Sell Drugs Online (Fast) verantwortlich. Am 3. August will der Konzern den ebenfalls von der Bildundtonfabrik produzierten Prequel-Spielfilm Buba mit Bjarne Mädels gleichnamigen Dorf-Gangster für den Service zur Verfügung stellen. Zuvor wird man aber mit der Serie King of Stonks am 6. Juli aufwarten.
Ihr habt ihn doch genauso vermisst wie ich … oder etwa nicht!? Buba kommt am 3. August zurück!! pic.twitter.com/yT0iWtJSLC
— netflixde (@NetflixDE) June 10, 2022
In den letzten Monaten machte der Konzern mit stark schwankenden Aktienkursen im Zuge seiner deutlich zu optimistisch geschätzten Abonnement-Zuwächse von sich Reden. Infolge der problematischen Unternehmenssituation mussten insgesamt circa 450 Mitarbeiter:innen ihre Posten bei Netflix räumen. Nach dieser für die btf unschönen Nachricht bleibt nur zu hoffen, dass nicht weitere Projekte eingestampft werden.