Naomie Harris in "Skyfall"

Auch Naomie Harris hat es faustdick hinter den Ohren. Als der junge Q (Ben Whishaw) schon für Skyfall bestätigt war, fehlte von Miss Moneypenny, James Bond flirtwilliger Sekretärin und einer anderen klassischen Bond-Figur, immer noch jede Spur. Dann hieß es, Harris werde eine neue Agentin namens Eve spielen, und die Spekulationen überschlugen sich. Was, wenn sie Moneypenny wäre und Daniel Craig aktiv unter die Arme greifen würde? Nope, sagte Harris, stimmt nicht. Sie stritt alles ab und ging so weit, zu behaupten, sie sei nie für die Moneypenny-Rolle im Gespräch gewesen. Das Ende vom Lied: Eve war Moneypenny und sitzt jetzt bei M (Ralph Fiennes) im Vorzimmer. Für Harris eine Riesenerleichterung, endlich darüber reden zu dürfen.
Benedict Cumberbatch in "Star Trek Into Darkness"

Wie Christopher Nolan hütet J.J. Abrams seine Filmgeheimnisse wie seinen Augapfel, dazu ist ihm fast jedes Mittel recht. Auch Schwindeln, wenn es sein muss. Bei Star Trek Into Darkness, fand er, musste es sein, galt es doch die Identität von Benedict Cumberbatchs John Harrison geheim zu halten - als ob der Deckname nicht schon auffallend unauffällig genug war. Was wurde nicht alles erzählt, um uns von der fixen Idee abzubringen, er sei in Wahrheit Kult-Bösewicht Khan. Jeder dachte es, die Beweislage war eindeutig, aber Abrams und seine Stars leugneten es stur, nicht mit einem "vielleicht" oder "abwarten", sondern mit einem klaren "nein". Die ach so schockierende Enthüllung im Film bestätigte nur, was eh schon alle wussten. Ein Moment des Fremdschämens für die offenkundige Lügerei im Vorfeld. War das nötig? Wahrscheinlich nicht, wie Abrams auch selbst zugab. Nachträglich entschuldigte er sich fürs Khan-Täuschungsmanöver und räumte ein, dass es ein Fehler war.
Christoph Waltz in "Spectre"

Die James Bond-Reihe hat es schon wieder getan, so was Verlogenes aber auch. Im aktuellsten Fall von "Ha, also doch!" stand Christoph Waltz im Mittelpunkt. Wenn ein Film schon Spectre heißt, kann er nicht auf Ernst Stavro Blofeld verzichten, darüber waren sich alle einig. Und wenn jemand wie Waltz als Oberschurke und geheimnisvolle Gestalt aus Bonds Vergangenheit besetzt wird, bringt man ihn automatisch mit Blofeld in Verbindung, völlig egal, auf welchen "offiziellen" Namen sein Charakter hört. Es war einfach furchtbar offensichtlich. Dennoch antwortete Waltz auf Nachfrage immer gleich und zum Kinostart hin immer schroffer, um die Tarnung bloß nicht auffliegen zu lassen: Die Blofeld-Gerüchte seien absolut falsch, er sei Franz Oberhauser und aus! Hätte man auch cleverer lösen können.