Carnahan hier, Carnahan da. Ob er nun über sein Uncharted-Drehbuch oder sein The Raid Remake sprach, die letzten Tage waren doch sehr von Joe Carnahan geprägt. Und er ist noch nicht fertig!
Diesmal geht es auch um Bad Boys for Life, den Film, den er eigentlich als nächstes machen sollte. Zeitlich möchte er sich aber nicht festlegen lassen, sagt Carnahan, weil es eine schwierige Angelegenheit sei. Schwierig gestaltet sich vor allem das Timing: Will Smith sei beschäftigt gewesen, er selbst auch. Im Moment fährt Carnahan zudem voll auf The Raid ab. Er will schnellstmöglich alles startklar haben, um jederzeit loslegen zu können. Hört sich ja fast so an, als ob Bad Boys for Life für ihn nicht an erster Stelle steht...
Ansonsten wiederholt Carnahan im ComingSoon-Interview vieles von dem, was er zuvor schon erzählt hat, nur ein bisschen anders formuliert. Frank Grillo spielt keinen kerngesunden, unzerstörbaren Martial-Arts-Kämpfer, sondern einen Special Operator, der gerade einen richtig brutalen Einsatz hinter sich hat und dementsprechend übel zugerichtet ist. Trotzdem zieht er sein Ding durch. Mit dieser realistischen Herangehensweise will Carnahan ihn und die anderen Figuren menschlicher erscheinen lassen, man soll sich besser mit ihnen identifizieren können. Dazu gehört auch, dass das Familienleben von Grillos Charakter stärker ausgeleuchtet wird als das von Rama (Iko Uwais) im Originalfilm. Ein 1:1-Remake zu versuchen, wäre ein Riesenfehler, weiß Carnahan.
Spezielle Kampfsportarten will er nicht nutzen, die Kämpfe im The Raid Remake sollen sich eher wie in Tödliche Versprechen - Eastern Promises oder Der Soldat James Ryan anfühlen - sehr real, aber auch sehr spontan. Denn je nach Situation reagieren Menschen anders. Wenn man beispielsweise an die Knarre da drüben rankommt, drückt man lieber ab, statt seinen Gegner zu schlagen oder zu treten. Oder dieses Messer dort usw. So schön die durchchoreografierten Kämpfen in The Raid und The Raid 2 auch sind, Carnahan braucht etwas Realistischeres und Zermürbenderes. Wie es eben wäre, wenn man schon verletzt ist und immer noch mehr einstecken muss.