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Traum und Wirklichkeit

Review "Westworld" Staffel 2 Ep. 7 - 9: Die Wahrheit

Review "Westworld" Staffel 2 Ep. 7 - 9: Die Wahrheit
0 Kommentare - Mo, 18.06.2018 von S. Spichala
Befreit die Wahrheit? Und wenn ja, mit welcher Konsequenz? Darum drehten sich die letzten Folgen von "Westworld" Staffel 2.
Achtung, diese Meldung enthält Spoiler!

Auch das Labyrinth-Mysterium wird dabei aufgeklärt, als Weg raus aus der Welt und Erinnerungszeichen der Indianer über die Dekaden hinweg, dass ihre Welt nicht echt ist. Episode 9 von Westworld Staffel 2 serviert den Fans weitere Enthüllungen über William aka den Mann in Schwarz (Ed Harris), dessen letztes Spiel sich als Vater-Tochter-Tragik entpuppt. Der zuvor schon angedeutete Selbstmord seiner Frau wird gezeigt und im Lauf von Episode 9 enthüllt, warum sie es getan hat.

Man erfährt, dass Williams Tochter sich die Schuld an ihrem Tod gibt, doch William kennt die Wahrheit. Statt ihr diese aber zu sagen, glaubt er fanatisch daran, dass Ford hier wieder seine Finger im Spiel hat und seine in Westworld aufgetauchte Tochter nur ein Host ist - und bringt sie um! Da sie von seinem Park-Profil weiß, von dem er glaubt, dass er niemandem davon erzählt hat. Aber das hat er, seiner nur scheinbar schlafenden Frau, die ihn kurz vorher um wenigstens eine Wahrheit gebeten hatte. Sie fand auch seine Speicherkarte, auf der seine Storys gespeichert sind - die Wahrheit, was für ein Charakter ihr Mann wirklich ist, welche finsteren Fantasien er im Park auslebt. Seine Aussage, er gehöre in diese Welt mehr als in die reale - das führte zu ihrem Ende.

Williams letzte Strafe ist das Wissen, nicht nur den Selbstmord seiner Frau ausgelöst zu haben, sondern auch seine reale Tochter umgebracht zu haben, er findet seine Park-Speicherkarte in ihrer Hand. Mit ihrem Tod ist seine letzte Chance zu einer Art Erlösung somit verspielt. Und auch Dolores (Evan Rachel Wood) bezahlt einen hohen Preis für ihren Freiheitskampf: Denn Teddy (James Marsden) gefällt gar nicht, was aus ihr geworden ist und dass sie aus ihm einen ruchlosen Killer gemacht hat. Doch da seine Basis seine Liebe zu ihr ist, sie zu beschützen, sieht er für seine eigene Freiheit nur einen Ausweg: er erschießt sich! Ihm hat seine frühere Traumwelt besser gefallen.

Damit thematisiert Westworld eine wichtiges menschliches Thema: Die Wahrheit macht nicht unbedingt glücklich und Freiheit hat oft einen hohen Preis. Und oft ist auch die Entscheidung für eine wie auch immer geartete Freiheit keine freie Entscheidung: Episode 9 enthüllt, dass die Fähigkeit, andere Hosts zu kontrollieren, ebenfalls ein Programm ist, das Erwachen ist Teil der Story. Zugleich thematisieren die drei letzten Folgen die Frage, ob ewiges Leben erstrebenswert ist: der Sinn des Parks, statt menschliche Hosts zum Vergnügen der Gäste zu erzeugen, Menschen selbst zu Hosts zu machen und ihnen ein ewiges Leben in ihrer Wunschwelt zu ermöglichen, stellt sich als ziemlich fehl laufendes Projekt heraus. Zumindest wenn man nicht wie William scharf darauf ist, sich mit der selbst erzeugten Hölle auf Erden selbst zu bestrafen.

Nun darf man gespannt sein, wie Westworld Staffel 2 ins Finale geht, einen wirklichen Abschluss kann es dann noch nicht geben, Staffel 3 ist schließlich gebucht und weitere Parks wurden bereits angeteasert. Die HBO-Serie schafft es weiterhin, ihr hohes Niveau zu halten und immer wieder neue spannende Wendungen zu präsentieren. Was real ist, bleibt die Kernfrage der Serie, die Antwort ist keine einfache und meist eine Frage der Entscheidung - wie frei diese Entscheidung wiederum ist, gehört zur Kernfrage dazu...

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