Die Hauptfigur Geralt von Riva, gespielt von Henry Cavill, ist ein Hexer, der auch als der weiße Wolf bekannt ist. Wie alle Hexer verdient er sich seinen Lebensunterhalt damit, dass er zwischen den Königreichen umherzieht und Monster für Geld tötet. Das Schicksal führt ihn allerdings zu Yennefer (Anya Cholatra), einer mächtigen Zauberin, und Ciri (Freya Allan), einer jungen Prinzessin mit einem finsteren Geheimnis. Unfreiwillig zusammengeschweißt, müssen die drei die Gefahren, die auf dem Continent lauern, gemeinsam meistern. Dabei wird er immer wieder in den tobenden Krieg zwischen Nilfgaard und den Königreichen des Nordens hineingezogen.
Hab eben die zweite Staffel endlich mal "abgearbeitet" - und es war tatsächlich Arbeit. Was fr eine hammer überbewertete Serie...
Zumächst einmal leidet sie noch massiv unter der Anthology-mäßigen ersten Staffel. Durch die nicht-lineare Erzählweise ist extra wenig hängengeblieben, worauf die zweite Staffel jetzt aber stark aufbaut. Permanent waren da Figuren, die ich irgendwie noch kennen "müsste", aber einfach null Bezug mehr zu hatte.
Was mich aber am meisten Aufregt ist, wie "glatt" diese Serie im Kern doch ist. Sicher, es gibt 2-3 brutale Szenen. Aber im Kontrast dazu steht ein Setbild, dem die Seele fehlt, weil es oft zu perfekt ist. Und ein Cast, der zwar auf "divers" macht, es aber einfach nicht ist. Üüüüberall sind junge, schlanke, schöne Menschen. Fast jede Figur sieht irgendwie aus wie geleckt. Selbst die eigentlich schmuddeligeren Figuren sind Schönlinge, die einfach nur längere Haare und etwas Dreck im Gesicht haben, oder vielleicht mal eine Narbe. Im Kern sind sie aber alle so gleich, als würden sie den selben 5 Leuten auf Instagram folgen und ihnen nacheifern.
Einzig Cavill hält das Ding irgendwie am Laufen.
Und dann diese furchtbar schnutzige Message am Ende..."Wir sind deine Familie", "Ich glaube an dich", bla, bla, bla.
Sorry, aber die Serie ist für mich auf dem Niveau von Twilight oder Shannara Chronicles, oder wie es hieß. Eigentlich nur etwas für Teenies. Sie lebt halt enorm von der Fanbase, welche die Bücher gelesen hat, die Spiele gespielt, oder Cavill einfach cool finden. Dass diese Fanbase aber nicht zu alt für den Quatsch ist bzw. So wenig Anspruch hat und die Serie nicht eiskalt abstraft, ist mir ein Rätsel...
Bitte hört auf, das Wort "manisch" in euren Kommentaren oder Filmkritiken zu verwenden. Streicht es am besten aus eurem Wortschatz. Ich bekomme sonst immer Benachrichtigungen, dass ich erwähnt wurde. Vielen Dank :D
Ich habe mir die Serie am 13. Februar 2022 angeschaut. (Zum Serientagebuch)
Für mich persönlich leider ein Schritt zurück. Gründe: Darstellung und Ende von Eskel (geht gar nicht), Yen und Vesemir wollten Ciri bewusst opfern oder in Gefahr bringen (absolut an den Charakteren vorbei, geht ebenfalls nicht), Rittersporn war in dieser Season besonders nervig (nicht auf die Sympathische Art). Vielleicht sollten die Verantwortlichen nochmal die Bücher lesen. Season 2 fand ich sogar etwas schlechter als Season 1. Es bleibt weiterhin viel Luft nach oben.
Meine Bewertung"Fuck the kingsguard, fuck the city, fuck the king."
Ich habe mir die Serie am 24. Januar 2022 angeschaut. (Zum Serientagebuch)
Season 2 - Netflix
Meine BewertungVielen Dank für die Aufmerksamkeit und wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!
@DrStrange
Ja, ich wollte die Diskussion jetzt auch nicht nochmal von vorne aufrollen^^
@Duck-Anch-Amun
Zu Ciris Alter hatte ich unten ja schon etwas geschrieben. Ein Überbleisel aus den Büchern, dort ist Ciri innerhalb der Gesamtgeschichte 10 - 15 Jahre alt, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Eigentlich muss man sich Ciri so wie Arya Stark vorstellen, da wäre so wie in den Hexer-Büchern. Aber, das fällt mir gerade wieder ein und habe ich auch schon mal irgendwo geschrieben, in den populäreren Videospielen ist Ciri eine junge Erwachsene, daran hat man sich für die Serie vermutlich orientiert.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
@Duck & @luhp92:
Da musste ich in der Tat auch erstmal zweimal hinschauen als ich Freya Allan in der 2ten Staffel gesehen habe. Die hatte ja nen enormen Schub zwischen den Staffeln. Was aber trotzdem ihre darstellerische Leistung nicht im Geringsten geschmälert hat. Vielleicht hätte man die Figur für die Serie grundsätzlich älter ansetzen sollen... also gleich mit Ü20. Ähnlich ist man ja auch mit den Hauptcharakteren aus "Das Rad der Zeit" verfahren, welche in den Büchern ebenfalls eher um die 16 Jahre alt sind.
"The Wheel weaves as the Wheel wills"
@DrStrange und @luhp92
Ich kenne wie gesagt die Vorlage nicht, aber ich finde ja auch Ciri zu "alt". Die Typen reden da immer wieder von einem Kind, welches man dann definitiv nicht sieht. Freya Allan ist dann halt auch bereits 20, man sieht ja jetzt schon, dass Zeit zwischen Staffel 1 und 2 verging (ein Hoch auf die Pubertät). Die Darstellerin von Yennifer ist dabei auch schon 25 , also die von luhp92 angesprochene "(Ersatz)Mutter-Tochter-Beziehung" kann da gar nicht entstehen, das wird wohl eher so ein Geschwister-Ding.
@luhp92:
Ja, das hatten wir schon mal mit @Duck, das Chalotras in Verbindung mit Cavill einfach zu jung ist. Ich will mich nicht wieder drauf aufhängen, aber auch optisch entspricht sie nicht der Yennefer, wie diese eigentlich sehr konret beschrieben wird. Grundsätzlich finde ich ihre ganze Ausstrahlung und Verhaltensweise nicht "gesetzt" genug. Die Yennefer aus den Büchern agiert wesentlich überlegter und in der Serie scheint sie mir mehr "emotional zu reagieren".
Der besagte Storyplot hat mir auch erstmal die Kinnlade heruntergelassen. Nun, am Ende konnte man dann doch noch die Situation retten, aber wir sind uns ja einig, das die Drehbücher nicht die Stärke der Serie sind.
"The Wheel weaves as the Wheel wills"
@DrStrange
Gerne :-)
Für sich betrachtet, mag ich Anya Chalotras Spiel als Yennefer. Aber Duck-Anch-Amun hatte es zur zweiten Staffel ja schon geschrieben, die Chemie einer Liebesbeziehung zwischen Geralt und Yennefer existiert nicht wirklich, da passen Chalotra und Cavill nicht zusammen. Und ich finde weiterhin, dass Yennefer viel zu jung in der Serie aussieht.
Was man dem Drehbuch auf jeden Fall ankreiden kann, ist die Entscheidung, dass Yennefer Ciri für den eigenen Machterhalt opfern will. Eigentlich ist Yen für Ciri ja eine Ersatzmutter... Die Entscheidung, dass Yennefer ihre magischen Kräfte verliert, ging für mich rein auf Basis der Serie vollkommen in Ordnung, so gibt es noch den schönen emotionalen Moment im Finale, als Yennefer sich im Kampf gegen Voleth Meir opfert, um ihre Kräfte wiederzuerlangen.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
@luhp92:
"Eigeninterpretation" ist vielleicht der falsche Ausdruck und ein wenig einseitig ausgedrückt, da sich die Dame ja auch an das vorgegebene Drehbuch und wie die Figur geschrieben ist halten muss. Aber jeder Schauspieler hat ein gewisses Maß an Interpretation, die er in seine Darstellung reinsteckt. Also wahrscheinlich ein Konstrukt aus verschiedenen zusammenkommenden Problemfaktoren. Für mich jedenfalls nicht die Jennifer aus den Bücher oder Spielen und auch keine Verbesserung.
Übrigens noch danke für die ganze Hut-Parade, welche du mir vergönnt hast !
"The Wheel weaves as the Wheel wills"
@DrStrange
Dem ist an sich nichts hinzuzufügen.
Was meinst du mit ""Eigeninterpretation" der Schauspielerin?
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Etwas verspätet, aber trotzdem will ich noch kurz meine Meinung zu Staffel 2 äußern, welche sich eigentlich ziemlich mit der von @luhp92 überschneidet.
Im Großen und Ganzen bemerkt man, das sich die zweite Staffel in Hinblick auf die Einstiegsstaffel deutlich verbessert hat, leider aber auch weiter an vielen Problemen und Baustellen leidet.
Die erste Episode ist in der Tat eine ziemlich perfekte Umsetzung einer Kurzgeschichte. Ein Einstieg in diese Staffel, welcher mich wirklich beeindruckt hat. Leider entpuppt sich mit zunehmender Episodenanzahl, das dies auch bei weitem die beste Folge der ganzen Staffel war.
Die beiden folgenden Episoden waren eigentlich noch recht in Ordnung, weil die Darsteller in Kaer Morhen hier schön glänzen können. Gerade die Darstellerin von Ciri muss man ihrer Performance wegen wirklich loben. Aber auch ein Vesemir hat mir überaus gefallen in der Bildversion.
Wenn wir schon bei Darstellern sind, muss ich auch sagen das Rittersporn immer mehr zum "Blödel-Barden" ohne wirklichen Nutzen verkommt, der mehr nervt, als das er der Geschichte nutzt. Ich hoffe das man hier in der nächsten Staffel wieder auf den Boden der Tatsachen zurückfindet, ansonsten wäre es sehr schade um den Charakter.
Wie bereits zur ersten Staffel bemängelt, kann ich die Darstellung von Yennefer in dieser "Eigeninterpretation" der Schauspielerin nicht gutheißen. Das hat weder mit der Yennfer aus den Büchern, noch mit der aus den Spielen etwas gemein und bietet keinerlei Verbesserung. Ganz im Gegenteil. Bei einer Nebenrolle könnte ich noch darüber hinwegschauen, aber in einer der Hauptrollen ist das schon harter Tobak.
Auch einige der Nebenfiguren habe ich mich schwer getan, diese als Buchleser wiederzuerkennen oder einzuordnen. Teilweise wurden hier sogar "character arcs" ziemlich verdreht und umgewandelt bzw. angepasst.
Wie @luhp92 eben schon geschrieben hat, wurde nun zwar die Geschichte linear erzählt, aber mangels wirklich guter Drehbücher, wirkt das alles mit zunehmender Folgenanzahl immer wirrer und zerfahren, so das selbst ich als Buchleser meine Probleme hatte dem ganzen Geschehen wirklich zu folgen. Es wirkt auch an sehr vielen Stellen etwas mühselig erzählt. Das man über weite Strecken auch noch ganz losgelöst von den Buchreihe agiert... mag vielleicht einen spannenden Aspekt beinhalten, halte ich aber hier für sehr gewagt.
Die Effekte haben sich insgesamt von der Qualität deutlich verbessert, aber auch wie in der ersten Staffel, waren auch hier immer wieder recht gruselig schlechte Szenen eingestreut. Ob es immer noch am Budget liegt, oder ob das VFX Team es einfach nicht im Griff hat, möglicherweise auch zuviel Zeitdruck... schwer zu sagen woran es liegt.
Zusammengefasst hört sich das jetzt alles recht schlimm an, aber man muss eben auch auf Probleme hindeuten. Das hat beileibe nicht meinen Unterhaltungswert geschmälert und das mich die Staffel gut unterhalten hat. Es ist ja auch nicht so, das man mit Fantasy Serien zugemüllt wird, daher bin ich natürlich froh um diese Adaption der Buchreihe.
Wenn ich die Vorschußlorbeeren meiner Bewertung zur ersten Staffel nun wegnehme, bleibt eine solide, gute Fortsetzung, die noch viel beweisen muss und an sehr vielen Baustellen herumschrauben sollte.
Meine Bewertung: 6,5 von 10
Meine Bewertung"The Wheel weaves as the Wheel wills"
Ich habe mir die Serie am 06. Januar 2022 angeschaut. (Zum Serientagebuch)
Staffel 2: gute Erweiterung,und man merkt das etwas mehr Geld in das ganze geflossen ist. Nach wie vor weigere ich mich, diese Serie mit GoT zu vergleichen, da GoT für mich typisch HBO Overhyped bleibt. Natürlich ist auch Witcher kein Highlight an Serie wie zB Justified oder The Expanse, aber immer noch besser als andere Mainstream Serien
Meine Bewertung@Duck-Anch-Amun
"Auch, dass Ciri als Kind bezeichnet wird, aber von einer mehr als attraktiven 20-Jährigen Darstellerin portätiert wird"
Ein Überbleisel aus den Büchern, dort ist Ciri innerhalb der Gesamtgeschichte 10 - 15 Jahre alt, wenn ich es gerade richtig in Erinnerung habe.
"Das Recht der Überraschung: Warum wollte Gerald Ciri "adoptieren"?"
Ich habe mir die Szene in Staffel 1 Episode 4 gerade nochmal angesehen. Geralt nimmt das Recht der Überraschung nicht ernst und unterschätzt es, er hat es nur als Bezahlung von Duny gefordert, weil die Beziehung zwischen Duny und Pavetta ebenfalls durch ein Recht der Überraschung zustandekam.
Durch das Recht auf Überraschung werden die Schicksale von Geralt und Ciri allerdings unweigerlich miteinander verbunden, das sind dann die Episoden 9 und 10 in Staffel 1. Hinzukommt die emotionale Komponente, dass Ciri für Geralt wie eine Tochter ist und Geralt für Ciri wie ein Vater. Dieses Schicksalsband tritt auch dann erst wirklich in Kraft, wenn es durch das Kind der Überraschung bestätigt wird. Im Fall von Pavetta, dass sie Duny als Partner liebt und im Fall von Ciri, dass sie Geralt als Vater liebt.
"Der Feuer-Typ? Ich kann mich einfach nicht erinnern woher dieser Typ kommt und wem er dient."
Das ist Rience. Er hat den Auftrag, Ciri zu finden, und versucht dies, indem er Rittersporn und Geralt zum Reden zwingen will. Wem er dient, ist noch bewusst offen gelassen. Das dürfte aber in Staffel 3 offenbart werden.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Staffel 2
Leider ebenso mittelprächtiges Stückwerk wie Staffel 1.
Dabei beginnt die Staffel mit den ersten drei Episoden noch recht vielversprechend. Mit der ersten Episode gelingt die wohl beste Adaption einer der Hexer-Kurzgeschichten ("Ein Körnchen Wahrheit"), ein von "Die Schöne und das Biest" inspiriertes Horrordrama. Die Episoden 2 bis 3 widmen sich Ciris Ausbildung zur Hexerin in Kaer Morhen, das verschneite Wintersetting und die Burgruine sorgen für eine ästhetisch ansprechende Atmosphäre und man wähnt sich zurück in der Schwarzen Festung an der Mauer. Zumal es sich bei den Hexern wie bei der Nachtwache auch um eine Gruppe ausgestoßender Männer handelt. Gleichzeitig werden die Episoden 2 & 3 als ruhiges Drama-Setup für Kommendes verwendet, dass man hier verschiedenen Charakteren und Parteien (Nilfgaard, Zauberer, Elfen) wie in den frühen GoT-Staffeln einfach nur beim Reden und Diskutieren zuschaut, habe ich sehr genossen. Insbesondere die Elfen, ihr gesellschaftlicher Stand und ihre Interessen werden dabei gut in die Handlung eingeführt. Nilfgaard bewegt sich ideologisch gemäß der Buchvorlage in Richtung des Römischen Reiches, die Zeichnung als verkapptes NS-Reich in Staffel 1 war mir zu plakativ.
Nachdem Staffel 1 noch auf mehreren Zeitebenen erzählt wurde (die Drehbuchautorin hatte das von "Dunkirk" übernommen, wie ich vor ein paar Tagen gelesen habe), ging man für Staffel 2 zu einer linearen Erzählweise über, was qualitativ allerdings keine wesentliche Verbesserung darstellt. Ein mittelmäßiges Drehbuch bleibt ein mittelmäßiges Drehbuch, die Handlung flacht ab Episode 4 zusehends ab und erreicht Sphären einer Fantasysoap. Der Plot zerfasert sich dermaßen, dass es selbst mir als Buchkenner schwer fiel, den Überblick zu behalten. Ein Grund dafür liegt jedoch auch darin, dass die Serie den Weg der Buchvorlage in Staffel 2 teilweise verlässt und eigene Wege beschreitet. Rittersporn ist bedauerlicherweise nur noch nervig und für die Handlung vollkommen unnütz, in dieser Form ein furchtbarer Charakter.
Unabhängig davon haben sich Effekte, Kulissen und Szenenbild im Vergleich mit der ersten Staffel deutlich verbessert. Allein die Establishing Shots, damn! Witzigerweise ist im Finale mit dem Regisseur und/oder der Drehbuchautorin wohl der "Jurassic Park"-Fan durchgegangen, die Hexer müssen gegen Raptoren/T-Rex-artige Basilisken kämpfen, sogar die ikonische Wasserglas-Szene wurde dabei zitiert.
Auch wenn ich mit Staffel 2 ebenso Probleme habe wie mit Staffel 1, freue ich mich weiterhin auf Staffel 3. Zum einen, weil sich die Adaption nun den Büchern widmet, welche die Hexer-Saga auf das Niveau eines weltlichen Fantasyepos gehoben haben. Zum anderen, weil ich gespannt bin, wie sich die Serie allgemein weiterentwickelt, nun da man den finalen Twist der gesamten Buchreihe bereits im Finale der zweiten Staffel vorweggenommen hat.
Meine Bewertung"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
The Witcher Staffel 2
Selten hat eine Serie so profitiert von der zweiten Staffel wie The Witcher. Ich gebe es zu, ich war vom Serienbeginn mehr als unterwältigt. Schlechtes Worldbuilding, verwirrender Aufbau und Charaktere ohne emotionale Bindung - wenn ich meine 3 Hüte bedenke, war ich noch gnädig. Umso mehr wenn ich im Rückblick an Staffel 1 denke. Zwar schrieb ich damals, dass man erst nach Staffel 2 die erste Staffel nocmals bewerten kann, leider würde ich sie sogar nochmals schlechter bewerten. Denn ehrlich gesagt konnte ich mich an viele Dinge nicht mal mehr erinnern. Staffel 2 funktioniert dabei sogar, wenn man sich an gewisse Dinge nicht erinnert - was definitiv nicht für Staffel 1 spricht.
Staffel 2 macht dabei soviel besser. Nach Folge 2.1 war ich fast schon dran es aufzugeben - wieder ein "Monster of the Week"-Szenario. Aber es wurde dann spätestens mit Ende von Folge 2.2 besser und bei Folge 3 war man voll drin. Endlich ergab sich ein Gefühl einer echten Handlung. Die Charaktere hatten endlich Ziele und Motive, die geschaffene Welt wurde durch Cast-Zugänge größer und alles fühlt sich richtiger an. Am Besten sieht man dies dann bei Ciri, welche endlich nicht mehr sinnlos wegrennt, sondern zentraler Kern der Handlung wird. Auch die Thematik zwischen Zauberer und Elfen ergibt Sinn genau wie die Hexer, welche mehr Profil bekommen und insgesamt bekommt man ein besseres Gefühl für politische und magische Beziehungen.
Trotzdem hat die Serie weiterhin für mich noch einiges an Überzeugungsarbeit zu bieten. Da gibt es kleine Dinge, die mich stören wie z.B. die fehlende Chemie zwischen Gerald und Yennifer, welche schon in Staffel 1 nicht funktionierte. Auch, dass Ciri als Kind bezeichnet wird, aber von einer mehr als attraktiven 20-Jährigen Darstellerin portätiert wird, stört.
Das größte Problem habe ich aber weiterhin an der gesamten Welt. Die geschaffene Fantasy-Welt wirkt einfach klein, innerhalb einer Folge reist Gerald z.B. schon an mehrere Orte. Es wirkt so, als wäre diese Welt kleiner, kein Vergleich mit Mittelerde z.B. Selbst die ersten Folgen des Rad der Zeit vermittelten eine größere, spannendere Fantasy-Welt. Ich verstehe zwar, dass Netflix das Budget (diesmal sieht auch einfach alles besser aus als in Staffel 1!) nicht in Reisen/PIcknick/Schlafszenen verschwenden will. Aber unzählige Vorbilder haben gezeigt, dass selbst Montagen helfen, die Welt gröer darzustellen.
Auch die Motivation der Schuken und der bösen Armee bleibt unklar und schwach. Richtige Bedrohung geht davon nicht aus, auch wenn das spannende Ende offenbart, dass wir endlich (!) mehr davon in Staffel 3 erfahren könnten.
Staffel 2 ist Innovation auf allen Ebenen. Ich hoffe auf diesem Niveau wird es weiter gehen. Staffel 1 muss man nicht mal wirklich verfolgen, um der erst in Staffel 2 ansetzenden Rahmenhandlung zu folgen. Und ich hätte mich auch nicht mehr dafür motivieren können. Deshalb bin ich selbst Schuld, vielleicht könnte mir ein Kenner deshalb folgendes beantworten: