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Königin der Wüste

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Schmalzige Wüstenromantik

Königin der Wüste Kritik

Königin der Wüste Kritik
0 Kommentare - 28.08.2015 von Moviejones
Wir haben uns "Königin der Wüste" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Königin der Wüste

Bewertung: 2.5 / 5

Gertrude Bell wurde am 14. Juli 1868 geboren und gilt bis heute als bedeutende britische Forschungsreisende, Historikerin, Schriftstellerin, Archäologin, Alpinistin und politische Beraterin und war Angehörige des Secret Intelligence Service während des Ersten Weltkriegs. Bevor sie am 12. Juli 1926 in Bagdad starb, war sie wie T.E. Lawrence, bekannt als Lawrence von Arabien, maßgeblich an der Neuordnung der Region beteiligt. Nun nahm sich Werner Herzog ihrer Geschichte an.

Kurz nach der Jahrhundertwende, der Erste Weltkrieg ist noch fern. Gertrude Bell (Nicole Kidman) ist keine Frau ihrer Zeit, die es, anstatt sich einer Familie zu widmen, nach dem Studium in Oxford in die Welt hinauszieht. Vor allem der Nahe Osten hat es ihr angetan. Überwältigt von der Schönheit der Region, den Menschen und ihrer Kultur, beschließt sie, ihr Leben dort zu verbringen. Doch so erfolgreich ihre Expeditionen sind, so sehr scheint ihr privates Leben zu scheitern. Sie verliebt sich in den jungen Diplomaten Henry Cadogan (James Franco), dessen tragischer Tod sie prägt. Erst der verheiratete Charles Doughty-Wylie (Damian Lewis) scheint sie aus diesem Tief herauszuholen. Doch ihr wahres Herz hat Gertrude längst an die Wüste verloren...

Trailer zu Königin der Wüste

Königin der Wüste Kritik

Werner Herzog wird immer wieder als großartiger Regisseur zitiert, doch ein Film wie Königin der Wüste zeigt, dass auch solch eine namhafte Regiegröße (u.a. Fitzcarraldo, My Son, My Son, What Have Ye Done) mal daneben greifen kann. Der Versuch, ein feminines Lawrence von Arabien zu drehen, geht gehörig daneben. Das ist bedauerlich, denn Gertrude Bell hätte diese Anerkennung verdient und der Film wird ihr in keiner Weise gerecht.

Abgesehen von den wunderschönen Landschaftsaufnahmen, die den großen Reiz ausmachen, findet der Film nicht wirklich zu sich. Durch die vielen Zeitsprünge verliert der Zuschauer schnell den genauen Überblick, in welchem Jahr man sich nun wirklich befindet, vor allem da diese oft plump umgesetzt werden. Das Prinzip Szene, Zeitsprung, Szene, Zeitsprung wird in einigen Passagen stark überreizt. Hinzu kommt, dass es Königin der Wüste mit der geschichtlichen Genauigkeit nicht so ernst nimmt und nach Gutdünken für die Dramaturgie abwandelt. Zwar wird der Versuch unternommen, als Biographie durchzugehen, dieser Anspruch scheitert aber.

Unverständlich ist auch, wieso Herzog den Fokus von Königin der Wüste so sehr auf Gertrudes Liebesleben lenkt und sich nicht stärker ihren Verdiensten annähert. Zu keinem Zeitpunkt im Film wird wirklich deutlich, wie sich Gertrude ihre Anerkennung unter den Scheichs verdient. Es wirkt mehr wie eine weibliche Laune, von einem Ort zum anderen zu reisen und zum Glück das Glück zu haben, stets auf wohlgesinnte Geister zu treffen. Im Gegenzug wird ganz viel Schmalz geboten, der in der Form unnötig erscheint. Würde Herzog nicht hinter dem Film stecken, könnte man den Eindruck gewinnen, Königin der Wüste sei der verzweifelte Versuch, die weibliche Variante von Lawrence von Arabien zu drehen, in der eine überaus unabhängige, starke Frau dennoch die beschützenden Arme eines Mannes ersehnt. Tough sein schließt liebesbedürftig sein nicht aus, aber es passt einfach nicht recht zusammen.

Zwar ist Königin der Wüste sehr gut besetzt, aber das Drehbuch bietet kaum Möglichkeiten, dass die Schauspieler ihre Rollen auch wirklich mit Leben füllen. Während Kidman, Lewis und auch Robert Pattinson eine gute Figur machen, fällt vor allem James Franco negativ auf. Schauspielerisch beweist er einmal mehr, dass er einen selten guten Tag haben muss, um einigermaßen mit Talent zu glänzen. Zum Glück ist seine Rolle klein.

Königin der Wüste Fazit

Königin der Wüste hat das Problem, dass der Film abseits der wunderbaren Wüstenbilder und tollen Landschaftsaufnahmen nichts bietet, was den Zuschauer wirklich zu fesseln vermag. Der Versuch, ein interessantes Leben auch interessant zu präsentieren, ist schiefgegangen. Zu wenig Dramaturgie, zu viel Herzschmerz und die spannende Biographie bleibt dank großzügiger geschichtlicher Auslegung völlig auf der Strecke.

Königin der Wüste Bewertung
Bewertung des Films
510

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