17 Jahre Vorproduktion, das soll Terry Gilliam erst mal einer nachmachen! Oder besser nicht, denn das, was er mit The Man Who Killed Don Quixote durchgestanden hat, wünscht man keinem. Aber Gilliams eigener, unermüdlich geführter Windmühlen-Kampf nimmt doch noch ein gutes Ende.
Vor rund drei Monaten fiel die erste Klappe, und jetzt ist der Film fix und fertig im Kasten. Muss man erwähnen, da bei einem Unglücksprojekt wie diesem selbst ein geglückter Drehstart noch nicht automatisch bedeutet, dass alles reibungslos läuft. Da hätte ja noch sonst was passieren können. Gedreht wurde die vom literarischen Helden von Miguel de Cervantes inspirierte, "klassische Fantasy- und Abenteuer-Geschichte" (so steht es in der offiziellen Mitteilung) in Spanien und Portugal. Concorde Filmverleih bringt The Man Who Killed Don Quixote dann 2018 in die deutschen Kinos.
Gilliams Statement dazu: Don Quijote sei ein Träumer, ein Idealist und ein Romantiker, der die Grenzen der Realität nicht akzeptiert und immer voranmarschiert, ungeachtet aller Rückschläge - so, wie sie es auch getan haben. Nach so langer Zeit empfindet Gilliam es als surreal, den Film nun tatsächlich abgedreht zu haben. Jeder Vernünftige hätte schon vor Jahren aufgegeben, aber manchmal gewinnen am Ende doch die dickköpfigen Träumer, meint er. Deshalb dankt Gilliam all den unterbezahlten Fantasten und an The Man Who Killed Don Quixote Glaubenden, die mitgeholfen haben, seinen Traum Wirklichkeit werden zu lassen.
Zum Ensemble gehören Adam Driver, Jonathan Pryce, Olga Kurylenko, Stellan Skarsgård, Joana Ribeiro, Óscar Jaeneda (Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten), Jordi Mollà (Riddick - Überleben ist seine Rache), Sergi López (A Perfect Day) und Rossy de Palma (Nur eine Stunde Ruhe). The Man Who Killed Don Quixote erzählt die Geschichte eines verwirrten alten Mannes (Pryce), der überzeugt davon ist, er sei Don Quijote, und den Werberegisseur Toby (Driver) für seinen treuen Knappen Sancho Panza hält. Vor den beiden liegt eine bizarre Reise, wobei der Film in der Zeit hin- und herspringt, zwischen dem 21. Jahrhundert und einem magischen 17. Jahrhundert. Wie der berühmt-berüchtigte spanische Ritter selbst wird Toby nach und nach von der Scheinwelt verzehrt und kann seine Träume irgendwann nicht mehr von der Realität unterscheiden. Die Geschichte gipfelt in einem phantasmagorischem und emotionalem Finale, bei dem Toby zum neuen Don Quijote wird.