Disney-Filme haben sich an bestimmte moralische Standards zu halten. Zu düster oder zu unkonventionell darf es meist nicht werden, also wird glattgebügelt, was zu sehr aus dem Rahmen fällt. Auch Into the Woods muss diese "Disney-fizierung" über sich ergehen lassen und Änderungen gegenüber dem Ausgangsmaterial in Kauf nehmen.
Der Film von Rob Marshall (Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten), bei dem Meryl Streep und Johnny Depp als böse Hexe und böser Wolf mitspielen, beruht auf Stephen Sondheims gleichnamigem Musical. Und dieses Musical wurde auch deswegen so populär, weil es Dinge verknüpft, die jeder kennt: Märchen, Sex und Tod. Es kommt zu Seitensprüngen, teilweise geht es fast schon zügellos zur Sache, und eine sehr bekannte Märchenfigur stirbt. Erzählt wird von Leuten, die Entscheidungen treffen, aber eben nicht immer die besten.
Für Disney ist das mitunter zu starker Tobak. Deshalb werden die besonders krassen Stellen abgeschwächt oder ganz gestrichen, wie besagter Todesfall, wodurch auch einer der beliebtesten Songs aus dem Musical wegfällt. Sondheim, der bei Into the Woods auf dem Laufenden ist, verspricht aber, dass extra neu geschriebene Lieder darüber hinwegtrösten.
Die Geschichte dreht sich um einen Bäcker (James Corden, Die drei Musketiere) und seine Frau (Emily Blunt, Edge of Tomorrow), die sich nichts sehnlicher wünschen, als ein eigenes Kind zu bekommen. Dazu müssten sie aber erst den Fluch der Hexe brechen, der auf ihnen lastet. Um ihr gegenüberzutreten, wagen sie sich tief in den Wald hinein und begegnen unterwegs diversen Märchengestalten. Chris Pine (Star Trek Into Darkness) spielt den Schwerenöter-Prinzen, Kinostart von Into the Woods ist am 19. Februar 2015.