Update: Joseph Kosinski (Oblivion) bestätigte gegenüber Moviefone, was man sich fast schon denken konnte. Sein Top Gun 2 - Maverick hat mit dem Sequel, das Tony Scott einst plante, nichts mehr gemein. Er habe sich Scotts Drehbuchentwurf nicht angeschaut, vielmehr haben sie ganz von vorn angefangen, erklärt Kosinski. Es handelt sich um ein komplett neues Skript von Eric Warren Singer, der auch Kosinskis Only the Brave geschrieben hat. Daran werde gerade gearbeitet.
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Für Regisseur Joseph Kosinski ist der Fahrplan klar: erst sein Feuerwehr-Drama Only the Brave ins Kino bringen, dann mit Tom Cruise für einen Kinostart am 11. Juli 2019 Top Gun 2 - Maverick drehen. Und danach vielleicht doch Tron - Legacy fortsetzen oder einen Tron Reboot versuchen? Es hört sich nicht so an.
Nachdem gerade erst Jared Leto, den Disney angeblich für die Hauptrolle haben will, neue Tron-Hoffnungen weckte, macht Kosinski sie nun weitgehend zunichte. Leto und er haben seit Tron - Legacy darüber geredet und Ideen diskutiert, sie hätten ihn sogar fast im Film untergebracht. Stattdessen sollte er diese Rolle dann im Sequel Tron - Ascension spielen, doch es ging kaum übers Drehbuchstadium hinaus. Und da steht das Projekt laut Kosinski noch immer.
Aber wenn eine Fortsetzung beweist, dass man nicht den Mut verlieren darf, dann ja wohl Top Gun 2 - Maverick. Vor seinem Tod im Jahr 2012 versprach Regisseur Tony Scott einen ganz anderen Film als Top Gun - Sie fürchten weder Tod noch Teufel. Er deutete damals an, dass die ferngesteuerte Kriegsführung mittels Drohnen Thema sein könnte. Seither wurde das Skript zahlreichen Überarbeitungen unterzogen - und die Drohnen-Idee offenbar über Bord geworfen. In einem Interview mit CinemaBlend sagt Kosinski, er persönlich würde niemals einen Film über Drohnen sehen wollen. Für ihn ging es bei Top Gun nie um Kampfflugzeuge, sondern um Kampfflugzeugpiloten. Das deckt sich der Beschreibung, die Cruise vor einigen Monaten gab.
Nichtsdestotrotz möchte Kosinski dem Wandel der Zeit Rechnung tragen. Die Navy sei heutzutage völig anders als 1986, als sie seit 15 oder 20 Jahren in keinen Krieg mehr verwickelt war. Der Ton des Films und das, was die Flieger-Jungs tun, seien völlig anders gewesen. Jetzt, im Jahr 2017, befinde sich die Navy seit 20 Jahren im Krieg. Es ist eine andere Welt, daher könne man kein Remake von Top Gun - Sie fürchten weder Tod noch Teufel machen und müsse sich anpassen.
Die Art, wie wir Top Gun erlebt haben, will Kosinski dem Original allerdings nachempfinden. Er will uns wieder einen Platz in der ersten Reihe geben, um uns Einblicke in die Welt der Marine-Luftfahrt verschaffen und fühlen zu lassen, wie es ist, in einem Kampfjet zu sitzen. Seine Herangehensweise werde angemessen für die heutige Zeit sein, kündigt er an. Und wie bei Only the Brave, das auch mit sehr wenig CGI auskam, hat sich Kosinski vorgenommen, so viel wie möglich direkt mit der Kamera einzufangen, damit auch alles realistisch wirkt.