Bewertung: 4.5 / 5
Netflix hat derzeit cooles neues Serienfutter für Thrillerfans zu bieten. Die schwarzhumorige UK-Comedy The End of the F***ing World eignet sich wunderbar als Absacker nach Dark und The Sinner. Der Ursprungssender ist Channel 4, bei Netflix kann man die acht-episodige Staffel seit dem 5. Januar online schauen. Eine Übernahme, die sich lohnt, wir können diese Teenage-Version von Bonnie und Clyde nur empfehlen - zumindest erinnert uns die Roadmovie-Thrillerkomödie schwer daran.
James (Alex Lawther) ist 17 Jahre alt, ein stoisch wirkender Außenseiter und ziemlich sicher, dass er ein Psychopath ist. Alyssa (Jessica Barden), auch 17, ist das aufmüpfige, schräge und launische neue Mädchen in der Schule - oder auch die neue Außenseiterin. Es folgt, was man sich denken kann: Die beiden finden einen Draht zueinander, und sie überredet ihn zu einem Roadtrip, um nach ihrem richtigen Vater zu suchen...
Trailer zu The End of the F***ing World
The End of the F***ing World Review
The End of the F***ing World ist ein kleiner UK-Geheimtipp, kaum beworben, können wir jedem diese Perle nur ans Herz legen. Denn sie hat alles, was man für ein coole, schwarzhumorige, schräge und spannende Comedy mit Thrill und Dramatik braucht. Auch wenn das Hauptduo Teenager sind, werden auch Erwachsene ihren Spaß daran haben. Wie unser Bonnie und Clyde-Vergleich und die Storybeschreibung schon nahelegen, verbleiben die zwei Außenseiter nicht lange in der Schule und begeben sich auf einen teils gewollten, teils später auch erzwungenen Roadtrip. Denn ein dramatisches Ereignis zwingt die beiden zur Flucht, ein nicht weniger ungewöhnliches Coplady-Duo, gespielt von Wunmi Mosaku (Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind) und Game of Thrones-Star Gemma Whelan, ist ihnen daher auch schon bald auf den Fersen.
The End of the F***ing World ist auch eine Lovestory, aber der ungewöhnlichen Art. Während die dominante Alyssa (Jessica Barden, Wer ist Hanna?) ihren neuen recht devot wirkenden Lover anfangs eher benutzt als wirklich schätzt, träumt James (Alex Lawther, The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben) zu Beginn eher von dem Moment, an dem er sie umbringen wird. Doch sein Plan wird durch das erwähnte Ereignis über den Haufen geworfen, Alyssas Suche nach ihrem Vater bleibt zwar bestehen, bekommt aber durch die zugleich Fluchtkomponente eine besondere Dringlichkeit. Beide entwickeln sich in ihrer Zeit miteinander weiter, und beiderlei Träume verändern sich.
Der Hauptcast macht seine Sache prima, auch wenn einem Jessica Bardens übertrieben genervte Mimik manchmal selbst etwas auf den Nerv geht - es passt jedoch zu ihrer Rolle. Whelan hier in einer etwas anderen Rolle zu erleben ist ebenfalls sehenswert, und auch Steve Oram (The World's End) als Alyssas Vater macht Spaß. Zu ihm sagen wir nicht mehr, um nichts zu spoilern. Auch den Ausgang des Roadtrips verraten wir euch nicht, aber uns gefällt das Ende von The End of the F***ing World sehr gut. Kurz: Klare Empfehlung! Die Staffel darf gern als Miniserie so für sich stehen bleiben.