Anzeige
Anzeige
Anzeige

Auge um Auge

Kritik Details Trailer News
Hilflosigkeit einer Nation

Auge um Auge Kritik

Auge um Auge Kritik
0 Kommentare - 24.03.2014 von Moviejones
Wir haben uns "Auge um Auge" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Auge um Auge

Bewertung: 3.5 / 5

Russell (Christian Bale) und Rodney Baze (Casey Affleck) sind zwei ungleiche Brüder in einer Kleinstadt im amerikanischen Rust Belt, die von einem besseren Leben träumen. Während sich Russell im örtlichen Stahlwerk seinen Lebensunterhalt wie sein Vater verdient, kann sich Rodney nicht mit diesem Leben anfreunden. Gebrochen durch mehrere Auslandseinsätze in der US-Armee, gerät Rodney immer mehr in den illegalen Strudel von Untergrundkämpfen. Als er sich bei einem dieser Kämpfe übernimmt und der Polizei die Hände gebunden sind, liegt es an Russell, eine Entscheidung zu treffen...

Für sein Drama Auge um Auge hat Regisseur Scott Cooper eine echte Starbesetzung auf die Beine gestellt. Christian Bale, Woody Harrelson, Zoe Saldana, Casey Affleck, Forest Whitaker und Willem Dafoe. Kein Wunder, dass der Film allein schon durch diese Liste zu einem echten Hingucker wird, den sich so mancher Filmfan nicht entgehen lassen sollte. Hinzu kommt, dass jeder Darsteller die von ihm gewohnt souveränen Leistungen abliefert, eben ein jeder seinen Teil dazu beiträgt, den Film zu tragen. Vor allem Bale und Harrelson dominieren besonders, Bale als ruhiger besonnener Mann, während Harrelson als gewalttätiger Harlan DeGroat einem die Halsschlagader anschwellen lässt. Warum können nicht in allen Filmen die Schauspieler so gut auftrumpfen?! Doch dann kommt man an den Punkt, wo man sich fragt: Auge um Auge ist ein Film über...ja, worüber eigentlich?

Trailer zu Auge um Auge

Mit 116 Minuten ist es kein unbedingt langer Streifen geworden, doch unvorbereitet dürfte sich so mancher Zuschauer fast über eine Stunde lang fragen, was ihm der Film eigentlich sagen will. Ist es ein Familiendrama, ein Ausschnitt aus einer Kleinstadt, ein Krimi, ein Thriller, ein Actionfilm? Vielleicht ein wenig von allem und doch nichts davon wirklich. Atmosphärisch dicht, verwoben mit einer Vielzahl von Nebenhandlungen, wird ein oft bekanntes Rachethema auf ungewohnte Weise erzählt. Auge um Auge ist am ehesten als Film über die Hilflosigkeit einer Nation zu verstehen. Die Protagonisten agieren in einem Umfeld, welches geprägt ist von der amerikanischen Wirtschaftskrise und versuchen, sich ihren Lebensunterhalt auf unterschiedliche Weise zu verdienen.

Diese Geschichte kann aber nur erzählt werden, wenn möglichst viele Themen abgehandelt werden. Dabei zerfasert die Geschichte in diverse Nebenstränge, deren tieferer Sinn nicht immer klar ersichtlich ist und für die Handlung auch nicht nötig. Viele Handlungen dienen nur der Atmosphäre, nicht aber der Geschichte. Autounfall, Knastaufenthalt, Spielsucht, kranker Vater, Pferdewetten, Untergrundkämpfe, Jagdausflüge und noch vieles mehr. Muss das alles sein? Die Entscheidung muss jeder für sich treffen. Da die Figuren weitestgehend plausibel agieren, erscheint im Gesamtkontext vieles nicht ganz so problematisch. Einzig Bales profunde Drogenkenntnisse am Ende des Films wirken etwas weit hergeholt.

Alles in allem ist Scott Coopers Auge um Auge ein seltsamer Film geworden. Tolle schauspielerische Leistungen gepaart mit einer dichten, teils melancholischen Atmosphäre. Auf der Gegenseite steht eine im Grunde bekannte Rachestory, die eigentlich nur wenig Laufzeit im Film einnimmt, aber mit einer Unzahl an Nebenhandlungen aufgebläht wird. Somit ist Auge um Auge mehr zu einem Film geworden, der ein Gefühl vermittelt, als den Zuschauer am Ende mit einer herausragenden Story zu verwöhnen.

Auge um Auge Bewertung
Bewertung des Films
710

Weitere spannende Kritiken

The Running Man Kritik (Redaktion)

Man sollte nur rennen, wenn man gejagt wird

Poster Bild
Kritik vom 11.11.2025 von Moviejones - 5 Kommentare
Die Neuverfilmung The Running Man von Edgar Wright steht in der Tradition ihres Vorgängers, aber sie wagt zugleich einen bemerkenswert eigenständigen Schritt und hebt sich wohltuend vom Original ab.Im Zentrum steht der verzweifelte Vater Glen Powell als Ben Richards – ein Mann ohne S...
Kritik lesen »

Him - Der größte aller Zeiten Kritik (Redaktion)

Horror hinter dem Spielfeld

Poster Bild
Kritik vom 11.11.2025 von Moviejones - 0 Kommentare
Him - Der größte aller Zeiten ist kein gewöhnlicher Sportfilm, sondern eine fiebrige Mischung aus Ruhmeswahn, Körperhorror und psychologischem Albtraum – ein Werk, das sich anfühlt wie Midsommar auf dem Footballfeld: sonnendurchflutet und zutiefst verstörend.Im M...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!

Forum Neues Thema