Bewertung: 2.5 / 5
Dass hier mit Hokuspokus gezaubert wird, ist nicht abwegig, wohingegen einige aufgesetzte Momente und Darstellungen auffallen. Mary-Kate Olsen als hippes Gothic-Girl, das mit 17 in ihren 12cm-High Heels schon eine Erhabenheit an den Tag legt, wie sie sich manche Kandidatinnen bei "Germany&39;s next Topmodel" wünschen, ist zwar nett gedacht, aber zu viel des Guten - passt zu Sex and the City, wirkt aber einfach verkleidet. Vanessa Hudgens als hübsche, zurückhaltende und sozial engagierte Lindy hat auf der anderen Seite der positiven Attribute zu viel. Es ist nichts dagegen zu sagen, wenn in einem Film nach Aussehen gecastet wird - aber wenn bei allen Mitschülern das Nerdige, Hässliche oder Dumme fehlt, dann fragt man sich schon, welche Aussage ein Film treffen will, der über die Schönheit des Inneren philosophiert. Über die Darsteller an sich kann man nicht meckern, aber im direkten Vergleich gefiel uns Pettyfer als Außenseiter in Ich bin Nummer 4 besser. Hudgens täte es gut, bei allen folgenden Filmen ihrem "süßes Mädchen"-Image etwas zu entsagen; keine leichte Aufgabe für die wirklich hübsche Jungschauspielerin, die in Beastly auch zu perfekt geschminkt ist. Hübsch anzusehen und bestimmt ein Renner unter den Jungs, blendet aber ein Stück Normalität aus, das dem Film gut getan hätte. Einen Darsteller möchten wir an dieser Stelle aber nicht vergessen und das ist Neil Patrick Harris. Wie trocken der Star aus How I met your Mother als Hauslehrer seine Lebensweisheiten an Kyle bringt - wohlgemerkt, er ist blind - hätte mitunter spontanen Szenenapplaus verdient. Ein toller, mitreißender Schauspieler, der hoffentlich öfter im Kino zu sehen sein wird und eventuell sogar Die Schlümpfe über ein gewisses Maß rettet.
Hin und wieder schafft es Beastly sogar, eine eigene Art von Slapstick zu entwickeln, wenn auch nur in ganz wenigen Momenten. Leider hat es Regisseur Daniel Barnz aber nicht geschafft, die bekannte Geschichte so zu verfilmen, dass manche Szenen nicht so banal und offenkundig platt daherkommen. Wenn "Biest" seiner Angebeteten teure Geschenke macht, will man einfach nur rufen, Häckchen dran, nächste Stufe der Geschichte bitte (Natürlich, Cartier...wie wär&39;s mit Blumen?!!). Auch die Situation mit Lindys Vater, der seine Tochter nicht wirklich freiwillig bei Kyle abliefert, wirkt aufgesetzt und auf dem Expresshighway gedreht. Man kommt nicht umhin, eine verkrampfte Storyführung zu entdecken auf dem Weg zum Happy End. Andererseits ist es dann wieder lustig, wenn Lindy dem verliebten "Biest" in einem Moment der Entscheidung sagt "Du bist ein toller Freund für mich." - der Dolchstoß für jeden verliebten Mann.
Trailer zu Beastly
Machen wir es kurz. Für ein erstes Date im Kino eignet sich Beastly perfekt, wenn man nicht nur Romantik, sondern die Tendenz zum Kitsch mag. Es ist kein schlechter Film, aber aus ihm hätte mehr gemacht werden können - weniger Schauwerte und mehr leichte Abwege von der Handlung auf dem Weg zum Finale. Wir vergeben 2,5 von 5 Hüten.