Bewertung: 3.5 / 5
Mit der Horrorserie Curon schafft es auch eine italienische Serie zu Netflix, und die lädt durchaus gelungen zum Gruseln ein! In nur sieben Folgen wird teils schön finster und blutig, teils etwas trashig, teils an Wir von Jordan Peele erinnernd beklemmend kritisch und symbolisch der Zuschauer in die Welt des kleinen titelgebenden Ortes und seines verfluchten Sees eingeführt:
Siebzehn Jahre nachdem sie aufgrund tragischer Ereignisse gezwungen war, Curon zu verlassen, kehrt eine Frau mit ihren zwei Kindern in den Ort zurück. Und auch diese Rückkehr ist eine Flucht, die alte Flüche wieder hochkochen lässt: Hört man die Glocken des alten Kirchturms läuten, kommen unterdrückte Gefühle wieder an die Oberfläche, und was da aus dem See steigt, ist wahrlich finster!
Trailer zu Curon
"Curon" Kritik
Wer noch zögert, ob er in die Horroserie Curon einmal reinschauen sollte, wir können es nur empfehlen! Wir erwähnen Peeles Horrorstreifen Wir nicht grundlos und deuten damit sicherlich schon genug an. Zwar ist hier keine so breite Gesellschaftskritik das Thema, aber in gewisser Weise werden auf ähnliche Art menschliche Abgründe metaphorisch und gruselig in Szene gesetzt.
Auch hier trägt die Musik zusätzlich dazu bei, sich ordentlich zu gruseln und es dabei cool, verwirrend, zum Nachdenken anregend und irgendwie auch trashig unterhaltsam zu finden. Der Mix aus Teenserie und Dorffehde mit finsterem Unterbau ist schwer zu beschreiben, macht für uns aber mit diesem Mix Lust auf mehr davon!
Die Darsteller sind gut gewählt, wenn sie auch keine Wir-like Topleistungen vorzuweisen haben und damit etwas zum trashigen Gefühl beitragen. Das ist aber gar nicht so verkehrt, sondern macht ähnlich Laune wie zum Beispiel in der Serie Haven. Bezüglich Story wird viel angedeutet, nichts wirklich voll und ganz aufgelöst, so dass noch genug Mystery und Mythologie ausrollen für weitere Staffeln bleibt.
Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, in jedem von uns kämpft Gut gegen Böse, die Vergangenheit holt einen immer wieder ein, und der innere Kampf ist ein langer - damit ist es halbwegs gut zusammengefasst, was für Botschaften mit Curon transportiert werden.
Doch bei all den Metaphern, der symbolischen Mystery, erfährt man genug, um mit dem Finale von Curon Staffel 1 einen Storyabschluss zu haben, der jedoch auch die Tür für mehr aufmacht. Wer also wissen will, was Nazis mit Wölfen und dubiosen Dorfbewohnern zu tun haben, was eine deutsch-italienische uralte Fehde mit unglücklichen Romanzen zu tun hat, und warum nur manche der Protagonisten die Glocken läuten hören mit was für Folgen, der sollte sich Curon anschauen.
Wir hoffen auf Verlängerung!