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Lady Vegas

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Wetten, dass.. ?

Lady Vegas Kritik

Lady Vegas Kritik
0 Kommentare - 16.07.2012 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 3 / 5

Die Sonne scheint immerzu in Lady Vegas: in Florida, in Las Vegas, auf einer Karibik-Insel und kurzzeitig selbst in New York. Vor allem aber scheint sie Beth Raymer (Rebecca Hall) aus dem Gesicht: Mit unerschüttlich guter Laune mischt die junge, meist knapp bekleidete Frau das Sportwettensystem in den Vereinigten Staaten auf. - Den britischen Filmemacher Stephen Frears (Mein wunderbarer Waschsalon, High Fidelity, Die Queen) hat es für die locker-seichte Adaption des Bestsellers "Lay The Favorite: A Memoir of Gambling" mal wieder über den Atlantik verschlagen. Mit leichter Hand und großem Staraufgebot (Bruce Willis, Catherine Zeta-Jones, Vince Vaughn) setzte er die Memoiren von Beth Raymer in Szene - die es als Callgirl und Cocktailkellnerin tatsächlich zur erfolgreichen Sportwettenmanagerin geschafft hat.

Lady Vegas ist eine Geschichte über den "American Dream" - allerdings ohne die üblichen düsteren Begleiterscheinungen: Wer hier aufsteigt, kann entgegen aller Logik nicht fallen. Die Großwetterlage ist heiter, kein Wölkchen trübt den Himmel. Nicht in Florida, wo Beth als gerne gebuchte Privat-Stripperin arbeitet. Nicht in Las Vegas, wohin sie geht, um ihren perversen Kunden zu entkommen und sich ihren Traum zu erfüllen. Den amerikanischen Traum vom Aufstieg. In Beth Fall: zur Cocktailkellnerin.

Das mag als Traumjob komisch klingen: Allerdings hat Beth etwas an sich, von dem man sich durchaus etwas abschauen könnte. Eine gelassene Bescheidenheit, einen unbeirrbaren Glauben an den nächsten Tag und ein optimistisches Lächeln, das keine Zweifel an einer goldenen Zukunft zulässt.

Mit dem Job als Cocktailkellnerin wird es trotzdem nichts. Stattdessen landet Beth im Wettbüro von Dink, einem selbstzweifelnden, grundehrlichen Buchmacher - eine Paraderolle für Bruce Willis. Dink ist einer der wenigen Männer, die nicht nur unter den kurzen Rock, sondern auch auf das Talent seiner neuen Mitarbeiterin schauen: Beth kann gut mit Zahlen.

Da der "American Dream" gewöhnlich aus speziellen Begabungen gestrickt wird, steigt Beth auf. Unaufhaltsam. Dass sie sich mit ihrem sonnigen Gemüt auch als Talisman ganz gut schlägt, hilft ihr dabei. Was ihr nicht hilft, ist ihr emotionales Chaos. Dink ist der kurze Rock doch nicht ganz entgangen, aber er ist nunmal ein Gentleman alter Schule und verheiratet: Catherine Zeta-Jones hat in ihrer Nebenrolle einige fabelhaft exaltierte Auftritte.

Beruflicher Erfolg in einem halbseidenen Geschäft und private Gefühle lassen sich auch für Beth nicht vereinen. Aber deswegen muss der Traum vom Erfolg ja nicht gleich zerplatzen. Beth flieht nach New York, zu Dinks Kollegen Rosie (Vince Vaughn) - und findet dort nicht nur ihr Liebesglück, sondern macht auch einen Karrierequantensprung. Blöd nur, dass Wetten in New York (anders als in Las Vegas) illegal sind. Aber da Lady Vegas ein Wohlfühlfilm ist, wird Beth in einem heiteren Handstreich aus der Bredouille befreit.

Nicht wirklich tiefsinnig, aber gut gelaunt und immer unterhaltsam - Frears inszenierte die sympathische Aufsteigerstory in sonnendurchfluteten Bildern und mit gut gelaunten Schauspielern. Vor allem Rebecca Hall in der Hauptrolle ist ein echter Sonnenschein. Ecken und Kanten gibts hier nicht, dafür ein obligatorisches "Alles-oder-nichts"-Finale. Das Leben ist hier ein Spiel, dass nur Gewinner kennt. Die bedrohliche Situation, in der sich Beth in der Wett-Illegalität New Yorks hineinmanövriert, wird einfach weggelächelt. Verlierer sind nicht vorgesehen. Wie auch, wenn ständig die Sonne scheint? Überall und in allen Gesichtern.

Lady Vegas bekommt 3 von 5 Hüten.


(Quelle: teleschau - der mediendienst | Andreas Fischer)

Lady Vegas Bewertung
Bewertung des Films
610

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