Bewertung: 3.5 / 5
Es ist schon eine besondere Ehre, von Madonna höchstpersönlich entdeckt zu werden. "Ich habe an ihrer Seite so viel gelernt. Sie ist sehr ehrgeizig, und das hat mich motiviert, immer härter zu trainieren, sagte Sofia Boutella, die die Queen of Pop auf ihren Tourneen und in ihren Videos unterstützte, im Interview mit der Zeitschrift "Fit for Fun". Dass sich die Schweiß- und Fleißarbeit der 30-jährigen Algerierin ausgezahlt hat, beweist ihr aktuelles Projekt: In Street Dance 2 verbiegt das ehemalige Nike-Werbegesicht seinen durchtrainierten Luxuskörper derart, dass lethargische Zuschauer im Kinosessel vor Neid erblassen. Die dünne und altbekannte Story vom coolen Streetdancer, der auf Teufel komm raus einen Battle gewinnen will, wird schnell zur Nebensache.
Es ist seine große Chance. Nur noch eine Drehung, und sein Gegner kann einpacken. Konzentrieren, durchatmen, zum Sprung ansetzen und - auf dem Allerwertesten landen. So hat sich Ash (Falk Hentschel) den Underground-Battle mit der Weltmeister-Crew "Invincible" nicht vorgestellt. Anstatt Ruhm und Ehre hat der smarte Tänzer den Spott des Publikums sicher - den er natürlich nicht auf sich sitzen lassen kann. Sein Rezept für die Revanche: Mit einem bunt zusammengewürfelten Haufen aus europäischen Tanztalenten will Ash die US-amerikanische Konkurrenz das Fürchten lehren.
Einfach ist das sicherlich nicht. Und so wird trainiert, trainiert und wieder trainiert. Bis endlich der Joker der Truppe gefunden ist: die rassige Eva (Sofia Boutella), die mit ihren leidenschaftlichen Auftritten in der Pariser Kubszene als Geheimtipp gehandelt wird. Klar, dass sie vor allem Ash in ihren Bann zieht - und mit ihm später nicht nur auf dem Parkett auf Tuchfühlung geht. Doch wird das rhythmische Experiment gelingen?
Faszinierte in Street Dance 3D (2010) noch die Fusion aus HipHop und Ballett, wollen die Tänzer in Teil zwei die Jury mit einem Mix aus rotziger Streetdance-Attitüde und heißen Salsa-Moves begeistern - und die Filmemacher ihr Publikum. Helfen soll dem eingespielten und auf Musikclips spezialisierten Regie-Duo Max Giwa und Dania Pasquini wie schon beim Vorgänger die dritte Dimension.
Das macht auch Sinn: Schließlich ist der 3D-Effekt für kaum ein Genre - vom Animationsfilm einmal abgesehen - so bereichernd wie für den Tanzfilm. Die stereoskope Performance fesselt, die lasziven Bewegungen beeindrucken. Dass eine Kissen- und Popcornschlacht nichts zur eigentlichen Handlung beiträgt - geschenkt. Immerhin sieht es nett aus.
Street Dance 2 bekommt 3,5 von 5 Hüten.
(Quelle: teleschau - der mediendienst | Christina Zimmermann)