Anzeige
Anzeige
Anzeige

Tár

Kritik Details Trailer News
Blanchetts Wucht

Tár Kritik

Tár Kritik
1 Kommentar - 09.01.2023 von Moviejones
Wir haben uns "Tár" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Tár

Bewertung: 4 / 5

Tár ist kein Film für jedermann und jederfrau, zu experimentell und schwermütig wirkt er in nicht nur manchen Momenten. Eine grandiose Cate Blanchett zeigt jedoch einmal mehr, welche gigantische Darstellerin in ihr lebt, bebt und brodelt, und zieht - als Tár - die Zuschauer in einen spannungsreichen Sog aus Bewunderung und Ehrfurcht.

Tár Kritik

Lydia Tár (Blanchett) gilt als eine der größten lebenden Dirigenten und steht als erste Chefdirigentin der Berliner Philharmoniker, einem der Orchester, im Zentrum der Aufmerksamkeit. Als Künstlerin und ebenso renommierte Dozentin einem hohen psychologischen Druck ausgesetzt, spielt plötzlich auch ihr Privatleben eine Runde Mikado mit ihr, sodass ihr auf Perfektion und Effektivität durchorganisiertes Dasein einer schier unüberwindlichen Hürde entgegensteuert...

Trailer zu Tár

Tár, unter der Regie von Todd Field (Little Children), konnte bereits 2022 auf den ersten internationalen Festivals erlebt werden und sammelte mehrere Nominierungen sowie Preise ein. So gewann Blanchett u.a. die Coppa Volpi als beste Hauptdarstellerin beim Filmfestival in Venedig. Es ist nicht das erste Mal, dass die Ausnahmedarstellerin komplexe, schwierige Charaktere zum Leben erweckt, und einmal mehr seien ihr alle Preise gegönnt, die auf dieser Reise möglich sind.

Es ist nicht bloß das Schauspiel, das Auswendiglernen eines Textes, was diesen schwermütigen Film und die Darstellung dieser unnahbaren Person so faszinierend macht. Blanchett übersteigert diese Fähig- und Fertigkeiten mühelos, sie ist Lydia Tár. Der anspruchsvolle, mehrminütige Einstand nebst Filmcredits erfordert vom Zuschauer zwar ein Mindestmaß an Zuwendung und Interesse, andererseits wird man beschenkt mit einer Fülle an Wissen und Blanchetts faszinierender Präsenz - die im Laufe des Films auch körperlich auf hohem Niveau spielt und die Rolle zugleich greifbar als auch distanziert macht.

Tár ist dahingehend kein leichter Stoff, weil auch generös mit Fachbegriffen und Persönlichkeiten gearbeitet wird, die dem gemeinen Homo sapiens sapiens inskinorensis nicht bekannt sein dürften. Ein intelligenter Film, der die professionelle Komponente mit einem stolpernden Privatleben kombiniert, wobei Tár trotz aller Unzulänglichkeiten eine faszinierende Frau bleibt.

Das heranziehende Drama inkl. Cancellation Culture-Konflikt wird so beiläufig wie tonangebend im Film eingeflochten und Társ Rolle bietet Stoff für interessante Diskussionen. Ebenso ihr Verhalten und die Auswirkungen. Besonders hervorheben möchten wir auch die Kameraarbeit von Florian Hoffmeister sowie das Spiel mit dunklen, warmen Tönen, die Blanchetts kühle, klar akzentuierte Rolle trotz aller Widrigkeiten in ein warmes Setting einbetten und diesen "Übermenschen" bodenständig und zerbrechlich wirken lassen.

Mit Tár erleben wir eine beeindruckende schauspielerische Leistung, zu der sich auch die Nebenrollen wie Nina Hoss, Noémie Merlant und - in einer kleineren Rolle - Mark Strong zählen dürfen. Das Setting in Berlin ist erfrischend lokal, der Film dennoch nicht zu provinziell für uns Deutsche, was leider bei internationalen Großproduktionen gerne mal passiert. 158 Minuten keine leichte Kost, die sich aber lohnt, insbesondere wenn man ein Herz für Klassik hat.

Tár Bewertung
Bewertung des Films
810

Weitere spannende Kritiken

Rebel Moon Teil 2 - Die Narbenmacherin Kritik (Redaktion)

Die Qual hat ein Ende

Poster Bild
Kritik vom 19.04.2024 von Moviejones - 5 Kommentare
Man hatte sich sicherlich viel versprochen, als Zack Snyder seinerzeit ein großes Science-Fiction-Epos für Netflix ankündigte. Ein großes Franchise sollte entstehen, bestehend aus mehreren Filmen, Comics, Videospielen. Doch dann erschien im vergangenen Dezember Rebel Moon Part ...
Kritik lesen »

The Fall Guy Kritik (Redaktion)

Wenn Sitzenbleiben zählt

Poster Bild
Kritik vom 15.04.2024 von Moviejones - 13 Kommentare
I see Dallas, Dynasty, Terrahawks, He-Man, Tom and Jerry, Dukes of Hazzard, Airwolf, Blue Thunder, Rambo, Road Runner, Daffy Duck, The A-Team, The A-Team, I see the A-Team."Hey Matthew", Karel FialkaDieser vergessene, exzellente Popsong aus dem Jahr 1987 hat nur einen kleinen Fehl...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
1 Kommentar
Avatar
Dude : : Moviejones-Fan
11.01.2023 12:40 Uhr
0
Dabei seit: 17.07.17 | Posts: 193 | Reviews: 0 | Hüte: 6

Kein einfacher Film aber mit einer Cate Blanchett die einem völlig einnimmt. Sie ist einfach eine grossartige Schauspielerin. Nach dem Einstieg, das wie ein echtes Interview wirkte, dachte ich das bei den grossen Preisverleihungen in diesem Jahr niemand an ihr vorbeikommt. Als erstes hat sie schon den Golden Globe gewonnen.

Gut, dass der Film noch andere Themen wie ihre Beziehung zur Partnerin behandelt. Auch ihr verhalten wirkt zum Teil abgehoben und demensprechend hat es auch Konsequenzen.

Der Film ist sicher nicht jedermanns Sache da doch ein grösseres Wissen zu dieser Szene braucht. Da hatte ich schon zeitweise Mühe damit.

Forum Neues Thema
AnzeigeY