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To Rome with Love

Kritik Details Trailer News
Liebe, Lust und Sensationen

To Rome with Love Kritik

To Rome with Love Kritik
0 Kommentare - 25.08.2012 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 3.5 / 5

Woody Allen hat es für seinen neuen Film nach Italien verschlagen: In To Rome with Love verquickt der Altmeister ein paar mehr oder weniger gelungene Episoden über Liebe, Medienrummel, das Rentnerdasein und sexuelle Begehrlichkeiten zu einem hübschen Bilderreigen manchmal erfüllter, meist aber verletzter Eitelkeiten vor der sommerlichen Kulisse der Ewigen Stadt.

"Ich sehe alles. Die Menschen, die Paare, das Leben. Und alles ist nur eine Geschichte", lässt Regisseur und Drehbuchautor Allen einen römischen Verkehrspolizisten erklären: To Rome with Love ist ein Kaleidoskop kurzer Episoden. Es sind gewissermaßen Urlaubsgrüße im Postkartenformat, die Allen verschickt. Fasziniert von der italienischen Lebensart, puzzelt er sich sein ganz persönliches Rom-Bild zusammen. Und das ist durchaus unterhaltsam, wenn auch oft sehr absehbar.

Trailer zu To Rome with Love

Altersmilde ist Allen nicht geworden. Der 76-Jährige ist immer noch bissig und schickt sein Ensemble in teilweise aberwitzige Situationen. Roberto Benigni zum Beispiel wird aus heiterem Himmel ein Medienstar: Der Oscar-Gewinner (Das Leben ist schön) spielt einen grauen Beamten, auf den eines ganz normalen Morgens eine Meute Journalisten vor dem Haus wartet. Seine morgendliche Rasur und sein Frühstück werden zu einem Reality-TV-Ereignis - bis die 15 Minuten Ruhm mitsamt Starlets und Fremdbegattungen irgendwann vorbei sind und sich die Presse eine andere Sensation sucht.

Witzig und mit leichtem Sarkasmus kommentiert Allen die Absurditäten des modernen Lebens, mit denen sich jeder arrangiert hat. Er selbst kann sich als Opernregisseur Jerry partout nicht mit dem Rentnerdasein anfreunden. Zum Glück will seine Tochter (Alison Pill) einen römischen Kommunisten heiraten: Dessen Vater ist ein begnadeter Tenor - allerdings nur unter der Dusche. Und schon gibt es die nächste Sensation: Giancarlo (Fabio Armiliato) wird mitsamt Duschkabine auf die Bühne verfrachtet.

Auf eine Sensation hofft auch die trotz ihrer jungen Jahre ziemlich abgetakelte Schauspielerin Monica (Ellen Page). Sie und verdreht dem Freund ihrer besten Freundin gehörig den Kopf. Dabei will sie sich eigentlich nur von einem stressigen Beziehungsende erholen und hofft auf einen Neustart ihrer Karriere. Jack (Jesse Eisenberg) ist das ziemlich egal. Er verfällt der spröden Schönen Hals über Kopf - obwohl ihm Alec Baldwin als alternder Architekt lebensweise Ratschläge gibt und ihn wiederholt vor dem Verderben warnt.

Aber wenn die Pheromone durch die Luft fliegen, als gäbe es kein Morgen, hat die Vernunft keine Chance. Zumal in einer Stadt wie Rom, die sich Woody Allen als ultimatives Liebesnest ausmalt. Ein idealer Ort für Flitterwochen, außer man kommt aus der Provinz: Denn leider landet Milly (Alessandra Mastronardi) nach einer Odyssee durch die Gassen in den Armen eines notgeilen Schauspielstars - und findet es: sensationell. Ungefähr so, wie ihr frisch angetrauter Ehemann Antonio (Alessandro Tiberi), der von der Edel-Prostituierten Anna (Penélope Cruz) nach Strich und Faden verwöhnt wird.

Liebe, Lust, Leidenschaft und ein paar hintersinnige Frotzeleien: Woody Allen fügt seine römischen Fantasien zu einem launigen Sommernachtstraum zusammen. Das Leben in Rom besteht aus vielen kleinen Episoden, die er zu einer facettenreichen Geschichte zusammenfügt. Das mag keine große Kinokunst sein, verspricht aber einen leichten Kinoabend.

To Rome with Love bekommt 3,5 von 5 Hüten.


(Quelle: teleschau - der mediendienst | Andreas Fischer)

To Rome with Love Bewertung
Bewertung des Films
710

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