Neo, Morpheus & Trinity - "Matrix"
So spektakulär und originell, wie die Matrix-Trilogie begann, so stark ließ sie im weiteren Verlauf leider auch nach. Die Namen Neo, Morpheus und Trinity brannten sich aber sofort ein. Sie erfüllten ihren Zweck, waren absolut stimmig und hatten einen coolen Klang. Dabei hatten es sich die Wachowskis relativ einfach gemacht: "Neo" ist bloß ein Anagramm von "One" (also "der Eine, der Auserwählte"), "Morpheus" vom griechischen Gott der Träume geklaut und Trinity heißt Trinity, weil sie die Dritte im Bunde ist. Fertig, aus. Viel besser wurde es in den Sequels nicht. Uns kommt da beispielsweise der Merowinger in den Sinn, das zwielichtige, nach einer mächtigen französischen Dynastie benannte Programm, nur echt mit französischem Akzent.
Ernst Stavro Blofeld - "James Bond"
Glatze, lange Narbe, weiße Katze auf dem Schoß, Weltherrschaftspläne... Genau, wir reden von Ernst Stavro Blofeld, James Bonds Erzfeind. Sein Nachname klingt deutsch, wurde uns in Spectre als österreichisch verkauft und ist eigentlich angelsächsischer Herkunft, abgeleitet vom englischen Städtchen Blofeld in Norfolk. Dem Cricket-Kommentator Henry Blofeld zufolge ließ sich Ian Fleming vom Namen seines Vaters inspirieren, der logischerweise auch Blofeld hieß und zusammen mit Fleming aufs Eton College ging. James Bond selbst ist übrigens nach dem gleichnamigen Ornithologen benannt und heißt deshalb so, weil Fleming einen Namen wollte, der so gewöhnlich wie möglich klingen sollte.
Peter Parker, Bruce Banner usw. - Marvel
Wenn Vor- und Nachname mit dem gleichen Laut beginnen, haben wir es mit einer Alliteration zu tun. Und die sind bei Marvel weit verbreitet. Man denke da an Peter Parker (Spider-Man), Bruce Banner (Hulk), Stephen Strange (Doctor Strange), Matt Murdock (Daredevil) oder Reed Richards (Mr. Fantastic), um nur die Bekanntesten zu nennen. Sicher, ähnliche Beispiele finden sich auch anderswo. Superman etwa gab sich schon mit Lois Lane, Lana Lang und Lex Luthor ab. Trotzdem ist es ein typisches Marvel-Phänomen, nirgends sonst stößt man auf solche Mengen alliterativ gebildeter Namen. Dahinter steckt kein größerer Plan - etwas enttäuschend, aber wahr. Stan Lee musste so viele Charaktere gleichzeitig jonglieren, dass er es nur mittels Alliteration schaffte, sich an alle Namen zu erinnern. So kamen dann auch Kreationen wie "Pepper Potts" zustande. Abgesehen davon klingen sie einfach cool und superheldenmäßig.