Es hörte sich zunächst alles so großartig und vielversprechend an. Netflix arbeitet an einer Avatar-Realserie und holt die Schöpfer der Originalserie, Michael Dante DiMartino und Bryan Konientzko an Bord. Doch nun kommt der großen Paukenschlag: Eben diese beiden verlassen das Projekt wieder.
DiMartino äußerte sich in einem offenen Brief auf seiner Website und gab das Ende der Zusammenarbeit bekannt. Viele hätten ihn nach Updates zur Avatar-Realserie von Netflix gefragt. Jetzt könne er ihnen sagen, dass er nicht länger mit dem Projekt in Verbindung stehe. Im Juni 2020 - zwei Jahre nachdem die Arbeit daran begonnen hätte - hätten Konietzko und er die schwere Entscheidung getroffen, die Produktion zu verlassen.
In seinem Brief führt DiMartino aus, dass Netflix ihnen von Beginn an zugesichert hätte, ihrer Vision treu zu bleiben. Doch am Ende seien es kreative Differenzen gewesen, die sie zu dieser Entscheidung getrieben hätten. DiMartino gibt an, erkannt zu haben, dass er die kreative Richtung der Avatar-Realserie nicht beeinflussen konnte. Deshalb hätte er sich dazu entschlossen, das Projekt hinter sich zu lassen, denn darüber, wie er auf diese Feststellung reagieren würde, hätte er Kontrolle gehabt. Es sei dennoch keine leichte Entscheidung gewesen.
DiMartino stellt klar, dass es durchaus sein könne, dass die Netflix-Serie gut werde. Sie hätte das Potenzial dazu, gut zu sein. Der eine oder andere finde daran vielleicht Gefallen. Aber es wäre eben nicht die Vision, die er und sein Kollege gehabt hätten.
Mit dem Avatar-Universum selbst hätte er aber nicht abgeschlossen. Die Geschichten und Charaktere sei ihm wichtig und sein Interesse an Avatar - Der Herr der Elemente und Die Legende von Korra seien wieder zurückgekehrt.
Auf Instagram äußerte sich Bryan Konietzko ganz ähnlich zu der Situation. Er führt dabei aber aus, dass sich herausgestellt habe, dass Netflix nicht viel von den Ideen hielt, die er und sein Kollege gehabt hätten. An das Versprechen, sich an ihre Vision zu halten, hätte man sich eben nicht gehalten. Zwar, so räumt er ein, hätte er sowohl auf seiner Seite als auch auf Seiten Netflix´ mit einigen großartigen Personen zusammengearbeitet, doch insgesamt hätten sie bei Netflix nicht viel Rückhalt bekommen. Das Arbeitsumfeld sei äußerst negativ gewesen.
Er merkt darüber hinaus an, dass man sich nicht von dem Projekt getrennt hätte, weil man einfach nicht seinen Kopf durchsetzen konnte. Sie beide seien sehr an einer Zusammenarbeit interessiert gewesen und nicht alle Ideen hätten von ihnen kommen müssen, solange sie zumindest den Eindruck gehabt hätten, die Richtung würde zur Originalserie passen.
Das Projekt Avatar-Realserie läuft derweil bei Netflix weiter. Es wird jedoch spannend, ob die Serie ohne den Input der beiden Serienschöpfer tatsächlich zum Erfolg wird oder, ob Netflix damit eine ähnliche Bauchlandung hinlegt, wie einst M. Night Shyamalan mit seinem Kinofilm.