Im Jahr 1979 treffen Darsteller von Erwachsenenfilmen und ein kleines Filmteam in einem Bauernhaus ein, das von einem älteren Ehepaar in der Einöde von Texas bewohnt wird, um einen Erwachsenenfilm zu drehen. Als der Tag in die Nacht übergeht, wird den Besuchern langsam klar, dass sie nicht sicher sind und von einem nahen Feind ins Visier genommen werden.
Ich habe mir den Film am 10. Juni 2024 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Mich hat auch der Trailer von "MaXXXine" daran erinnert, dass ich ja "X" noch schauen will, muss oder was auch immer. Bei so viel positivem Vorschuss muss er ja gut sein, oder? In jedem Fall ist er Unterhaltsam und schwankt zwischen Psychothriller und Horror Elementen. Dabei kommt der Film gemächlich in Gang und steigert sich in den blutigen Showdown in der Einöde. Vor allem durch Mia Goth wird der Film zu etwas Besonderem.
Meine BewertungGentleman, heben wir unsere Gläser auf unsere Ehefrauen ... und die Geliebten - mögen sie sich nie begegnen!
Ich habe mir "X" angesehen, weil mich der Trailer zu "MaXXXine" sehr angesprochen hat und ich erfuhr, dass es zwei Vorgängerfilme gibt.
"X" ist in meinen Augen ein gelungener Psycho-Horror-Thriller. Spannend und wendungsreich. Ich dachte anfangs, jemand anderes würde der Mörder sein, doch mit DIESEM Mörder hätte ich nie gerechnet.
Bewertung: 7/10 Punkte
Wiederschauwert: Gering
Nachhaltiger Eindruck: Gering
Emotionale Tiefe: Mittel (Angst, Spannung)
Meine Bewertung
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
Ich habe mir den Film am 09. April 2024 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Hat mich neben "Texas Chainsaw" auch ein wenig an "Wrong Turn" erinnert, nur mit etwas mehr nackter Haut. Insgesamt funktioniert der Streifen bei der Erstsichtung eigentlich ganz gut, was neben einigen guten Slasher-Momenten auch an Mia Goth liegt, die in das Genre einfach sehr gut reinpasst. Ist nun kein Film, den ich mir ständig angucken muss, aber bin nun doch gespannt, wie es mit Pearl weitergeht bzw. was die Vorgeschichte zu erzählen hat (wenn ich diesen dann iwann mal in die Finger bekomme).
Meine Bewertungluhp:
"und die einen ähnlichen (Horror)Filmhorizont haben wie ihr, wird Ti West fast ausnahmlos geschätzt."
Hat ja nichts mit Horrorfilmen zu tun, seinen Western find ich ja auch ziemlich beschissen...
Ne, mal im Ernst: ich hab beim West häufig den Eindruck, dass die Faszination eher eine mit der Textur der Filme als mit deren Inhalt ist. Nachahmen kann der ganz adäquat, aber irgendeine (selbst-)reflexive Ader, oder das Verlangen, was neues zu schaffen, sehe ich da nicht. "X" ist da schon ein gutes Beispiel, weil der die Ästhetik von Exploitationfilmen ganz gut wiedergibt, ein paar "anspruchsvolle" Einstellungen das ganze dann aufwerten sollen, sonst werden da aber nur Diskurse wiedergekäut, die halt schon 40 Jahre alt sind - nichts in diesem Film hat nicht irgendwer schon irgendwo nicht bereits ähnlich gesagt. Und wenn ich ein bisschen böse sein wollte, würde ich dem vorwerfen, dass das Drehbuch anscheinend geschrieben wurde, als im Browser nebenher ein paar Wikipedia-Tabs zu feministischen (Horror-)Filmtheorien offen waren.
Die Rezeptionshaltung ist dann häufig auch ziemlich "kenn ich, mag ich... oh, das habe ich mal irgendwo gelesen, das finde ich gut." Besonders übel ist mir das in "In a Valley of Violence" aufgestoßen, weil der halt wie jeder andere amerikanische Western, der den italienischen Western aufgreift, die Motive nur ausgespielt hat (und als mythische Überhöhung versteht), aber die eben nicht reflektiert. Die positiven Reviews ergötzen sich dann auch regelmäßig am Leone Worship, mehr nicht.
Oh, und jede Prämisse so zusammengesetzter Logline-Dünnpfiff ala "Its Clerks... with Ghosts!" oder "Texas pornography massacre" - mir fehlt nur noch "Die Hard... in a morgue during an exorcism."
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
@Silencio und ZSSnake
Ich finde das ja schon erstaunlich^^ Denn in den Kreisen von Filmliebhabern, in denen ich mich abseits von Moviejones bewege und die einen ähnlichen (Horror)Filmhorizont haben wie ihr, wird Ti West fast ausnahmlos geschätzt. Deswegen habe ich auch hohe Erwartungen an seine Filme.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
@ Silencio:
Ehrlich? Wäre mir nie aufgefallen ^^ Ich verstehs aber grundlegend. Das meiste was der gemacht hat, gefiel mir auch nichtmal im Ansatz.
Mein Liebling ist mit Abstand Cabin Fever 2 - den er ja scheinbar sogar selbst so schlecht fand, dass er eigentlich nichtmal seinen Namen dranstehen haben wollte. Und ich muss ehrlich sagen: Ich dachte nach Roths unterwältigendem Erstling wäre da garkeine große Luft mehr nach unten...
Ich persönlich finde ja alle West-Filme außer "The Sacrament" schrecklich. Den habe ich nämlich noch nicht gesehen.
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
@Luhp92:
Witzigerweise war der hier neben evtl noch The Innkeepers so ziemlich der einzige Ti West Film, der mir gefiel und den ich vorbehaltlos weiterempfehlen würde. Auch wenn er selten über den recht offenen und direkten Liebesbrief an TCM und generell Horror der 70er hinausgeht, war der doch sehr kompetent inszeniert und einfach ein sehr spaßiger Horrortrip mit vielen angenehmen Absurditäten. Bin gespannt, was du sonst so von Wests Filmen hälst - ich halte den Mann für Massivst überbewertet und hab hier das erste Mal das Gefühl gehabt, dass er seinem Ruf evtl doch dann und wann gerecht werden könnte.
Eine wenig intelligente Hommage an "The Texas Chainsaw Massacre" und andere Horrorfilme aus den 1960er bis 1980er Jahren. Das soziale, politische und ideologische Gefälle zwischen dem jungen Pornofilmteam aus städtisch-universitärem Milieu und dem alten Farmerehepaar vom Land wird bis ins letzte Detail ausformuliert, wo Themen wie Sexualmoral und der Vietnamkrieg in "TCSM" noch subtiler und metaphorisch mitschwangen, treten sie in "X" nun deutlich in den Vordergrund. Ti West hat hier kaum ein Gespür für Feinheiten oder Sinnliches.
Dass West sein Werk "X" genannt hat und damit auf das X-Rating für harte Gewalt- und Sexfilme in der damaligen Zeit anspielt, bei der Gewalt dann auch vollkommen aufdreht, beim Sex aber lediglich einen Softporno hinlegt, finde ich merkwürdig. Den Weg des totalen Affektes geht er nicht - oder dieser wurde ihm vom Produktionsstudio untersagt.
Es ist schade, dass sich West nicht stärker auf die Libido und Altersbeziehung Howards und Pearls fokussierte, ein Ansatz, der den beiden Charakteren Tiefe verlieh, sogar Sympathien weckte und die Taten Pearls nachvollziehbar machte. Pearl beneidet die jungen Menschen, insbesondere Hauptprotagonistin Maxine, sie sehnt sich nach Jugend, nach Leidenschaft und Sex, möchte von ihrem Ehemann Howard endlich einmal wieder richtig geliebt werden. Etwas, von dem Howard wegen seines mittlerweile schwachen Herzens befürchtet, es nicht mehr leisten, es ihr nicht mehr geben zu können. Stattdessen bedient West lieber die plakativ-eindimensionale Christfundamentalisten-Schiene.
Nach einer ruhigen und einführenden ersten Filmhälfte dreht "X" in der zweiten Filmhälfte wie oben erwähnt vollkommen auf, die zweite Hälfte beginnt zumindest noch mit einem sinnstiftenden Verführungsversuch Pearls und einer fiesen Nagelszene, der Rest der Morde verkommt leider zu einem stupiden Slasherfest und abgeschmacktem Trash. Die unaufgeregte, spannungsgeladene Alligator-Szene aus der ersten Hälfte erscheint im Vergleich wie aus einem ganz anderen Film. Ulkig fällt im Finale immerhin noch die Art und Weise aus, wie Howard dann doch noch (gerecht) an einem Herzinfarkt stirbt und wie sich Pearl mit der Shotgun selbst aus dem Haus schießt.
Ferner gefiel mir in der ersten Hälfte noch der kleine Diskurs über die Liebe, Sex und das Filmmedium; als Highlight der Regisseur, der den Porno künstlerisch und anspruchsvoll gestalten möchte, dann aber einen Kollaps erleidet, weil seine Freundin mitzuspielen gedenkt.
"X" war mein Ti-West-Debut, leider eine Enttäuschung. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass mir seine Werke aus den späten 2000er und frühen 2010er Jahren mehr zusagen werden, auch weil "X" unter West-Fans ebenfalls kontrovers und verhalten aufgenommen wurde.
Meine Bewertung"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Trailer zum "X"-Prequel "Pearl" von Ti West, läuft im September in Venedig und hat danach seine US-Premiere.
@Moviejones
Hier müsstet ihr noch einen Filmstart angeben, das Review von Silencio ist (aus diesem Grund?) zudem nicht auf der Film-Homepage sichtbar.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."