Moviehole hat ein extrem ausführliches Interview mit James Cameron geführt, wohl einem der bedeutensten Regisseure unserer Zeit, der Ende des Jahres mit Avatar ein neues bahnbrechendes Stück Kinogeschichte abliefern will. In dem Interview ging es neben seiner neu entdeckten Filmleidenschaft auch über das Design des Films und mögliche Fortsetzungen.
In gewisser Weise war James Cameron die letzten zwölf Jahre nie weg gewesen. Zwar tummelte er sich viel auf dem Meeresgrund, die Erfahrungen, die er sammelte, wirkten sich aber stark auf das Design des Planeten Pandora aus. Zudem benötigte er viel Zeit, die nötige Technik für seine aktuelle Vision zu entwickeln. Ein weiterer Grund für die Verzögerungen war ebenfalls, dass es Cameron liebt, Grenzen zu überschreiten und neue Dinge zu erschaffen. Doch dazu müssen die Voraussetzungen geschaffen sein und er selbst musste nötige Erfahrungen sammeln. Diese erwarb Cameron teilweise über die Forschungsreisen, doch dauerte es sehr lange, bis er die richtigen Leute kennenlernte, die ihn weiterbringen konnten und auch respektierten. Sein nächster Film wird laut eigener Aussage also nicht wieder über zehn Jahre auf sich warten lassen. Wenn er etwas Neues erforschen will für einen Film, kann er dies jetzt zeitnaher tun und sich danach an die Umsetzung machen.
Sorgten die beschriebenden Expeditionen und Forschungsarbeiten dafür, dass Pandora glaubwürdig erscheint, war die Technik eine andere Schiene und bedurfte einfach mehr Zeit. Zwar legt Avatar großen Wert auf ein 3D-Setting, doch glaubt Cameron daran, dass der Film auch in 2D funktionieren würde. Die Kraft der Erzählung wird nicht durch 2D oder 3D beeinflusst, nur das Erlebnis. Cameron sagt, einen guten Film macht die gesunde Mischung aus Licht und Dunkel aus. Einige Szenen müssen die Schönheit des Moments transportieren und andere den blanken Terror. Darauf hätte die Technik keinen Einfluss.
Die wichtigste Frage von allen kam aber am Ende des Interviews auf und handelte von möglichen Fortsetzungen. Cameron wurde darauf angesprochen, ob er wirklich eine Franchise anstrebt. Er antwortete, dass er dies vorhat und bei erfolgreichem Abschneiden von Avatar ein Sequel definitiv drin ist. Auch würde sich die Handlung dann nicht nur auf Pandora abspielen, denn in den Fortsetzungen gäbe es noch andere Welten. Die Herausforderung wäre nur, sie schneller zu produzieren, denn erneut vier Jahre zu investieren, käme nicht in Frage. Viel Zeit ging beim ersten Film für die Entwicklung der Technik, Experimente und all das drauf, doch bei potentiellen Fortsetzungen ist Cameron guter Dinge, denn in Avatar 2 existiert das alles schon. Jake gibt es, das Design steht fest, die Wälder stehen in der Gegend rum, alles Dinge, die man als gegeben hinnehmen und auf denen man aufbauen kann.
Alles also bloß eine Frage des Erfolgs.