Wer hätte ernsthaft damit gerechnet, dass wir nach dem eher dürftigen Auftritt von Jared Letos Joker derart schnell einen neuen Schauspieler in der Rolle begrüßen dürfen? In The Batman bekamen wir eine unheimliche Version, die glücklicherweise nicht durch zweifelhafte Tattoos und Metall im Mund von sich Reden machte. Nun sprach Joker-Darsteller Barry Keoghan mit Collider über diese besondere Gelegenheit.
Für Keogahn sei es sehr einschüchternd gewesen, sich in den Joker hineinzuversetzen. Wie für viele andere Menschen sei auch für ihn die Darbietung von Heath Ledger vom 2008 erschienenen The Dark Knight unerreicht. Natürlich lasse man sich von einem solch namhaften Vorläufer inspirieren, allerdings gäbe es noch zahlreiche weitere Einflüsse, die die eigene Vision für eine derartige Figur formen würden.
Keoghan handle als Schauspieler immer so, dass seine Version etwas Neues böte. Im Gegensatz zu manchen seiner Kolleg:innen habe er allerdings keine bestimmte Methode, der er dafür folgen würde. Er würde stattdessen versuchen, eine Figur mit seinem eigenen Ich auszufüllen. Er glaube daran, dass sich die Leute so besser mit seiner Interpretation identifizieren könnten. Aufgrund seiner individuellen Art, an eine Rolle heranzutreten, habe sich Keoghan gleichermaßen bei Erprobung der The Batman-Rolle gefürchtet und gefreut.
Über The Batman-Regisseur Matt Reeves verfällt der Schauspieler ins Schwärmen, als er auf diesen angesprochen wird: Er sei ein erstaunlicher und großartiger Regisseur, weil er auf feinfühlige Weise vermitteln könne, was er von einem in der jeweiligen Situation möchte. Reeves und Produzent Dylan Clark hätten ihn bestmöglich darin unterstützt, dass er seine Vision für den mörderischen Clownprinzen entfalten konnte.
Der Joker-Darsteller kam außerdem darauf zu sprechen, wie es sich anfühlen würde, einen Film, an dem er mitgearbeitet hat, zum ersten Mal zu sichten. Die Antwort fällt ziemlich professionell und abgeklärt aus, denn im Gegensatz zum Zielpublikum suche er nach Fehlern in seiner Darbietung und mache sich Notizen, damit er diese ausmerzen könne. Keoghan helfe dieser Prozess ungemein, um noch authentischer aufzutreten. Trotzdem mahnt er dazu, dass man keinesfalls zu selbstkritisch dabei sein solle. Stattdessen betrachtet er diese Form der Selbststudie als eine Lernerfahrung.
Noch ist unklar, ob wir mit Barry Keoghans Joker in The Batman 2 rechnen dürfen. Aktuell kann man sich den 170-minütigen Vorgänger The Batman auf im Programm von Sky / WOW ansehen. Falls ihr noch ein paar zusätzliche Minuten mit dem Joker verbringen möchtet, haben rufen wir euch noch einmal die Deleted Scene ins Gedächtnis, die der unheimlichen Aura des Arkham Asylum-Bewohners noch ein wenig mehr (verätztes?) Fleisch auf die Knochen gibt.