Like A Dragon - Infinite Wealth (PC, PS, Xbox)
Yakuza-Fans kommen dieser Tage wirklich auf ihre Kosten. Erst vor wenigen Monaten kam Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name heraus und wir durften mal wieder in die Haut von Kiryu Kazuma schlüpfen. Nun geht es mit Like A Dragon - Infinte Wealth, dem Nachfolger von Yakuza - Like a Dragon, weiter und damit seid ihr wieder Ichiban Kasuga. Wer die Reihe kaum kennt, steigt bei den ganzen Titeln schnell aus, vor allem, nachdem diese sich in den letzten Jahren ein wenig gesplittet hat. Was man aber eigentlich nur wissen muss, die Teile machen irre Spaß und nachdem Gaiden genau wie die Judgement-Teile auf Echzeitprügeleien gesetzt hatten, ist Infinite Wealth wieder ein reinrassiges Rollenspiel und das so richtig abgedreht.
Nach den Abenteuern im ersten Teil ist Ichiban zum Held von Yokohama aufgestiegen und hilft ehemaligen Yakuzamitgliedern ein ehrbares Leben zu beginnen. Doch eine Influencerin bringt Ichibans Karriere gehörig durcheinander, er verliert mit seinen Kumpeln den Job und dann soll er auf einmal seine Mutter auf Hawaii suchen. Also ab ins Paradies und dort für Ordnung sorgen und ganz im Sinne der Reihe erwartet euch dabei eine abgedrehte Handlung für Erwachsene, die sich nie zu ernst nimmt und den richtigen Gegenpol zu den High Fantasy-Rollenspielen der letzten Zeit setzt. Dazu tritt irgendwann auch Kiryu in Erscheinung, weswegen es gut ist seinen letzten Teil gespielt zu haben. Neben den klassischen Elementen der Erkundung, den Fresstempeln, den Videospielhallen und der üblichen Story, dürft ihr euch in Infinite Wealth auf eine Vielzahl von Aktivitäten freuen. Minispiele, Miniquests und mit Dondoko Island erwartet euch hier ein Spiel im Spiel, was ein Animal Crossing im Yakuza-Universum darstellt und vom Umfang ein eigenes Spiel sein könnte. Und wer gerne Pokémon sammelt, freut sich über den Sujimon-Index im Spiel, hier gilt es dann perverse Übeltäter zu bekämpfen und im Index zu sammeln. Yakuza-Humor eben!
Zu tun gibt es reichlich in diesem Spiel, denn allein die Hauptstory von Infinite Wealth benötigt gut 50h, wer viel sehen will, kommt schnell an die 100 Stunden heran und wer alles machen will, der ist weit jenseits dieser Zahl. Infinite Wealth ist mit Abstand das umfangreichste Spiel der Reihe und dafür sorgt auch das RPG-Kampfsystem, welches euch in rundenbasierten Gefechten gegen alle möglichen Gegner hetzt, die durch Ichibans Fantasie auch noch gepimpt werden. So etwas muss man mögen, aber die Qualität ist über jeden Zweifel erhaben. Einziger Wermutstropfen: Die Preispolitik von Sega lässt zu wünschen übrigen und ein NG+ Modus hinter einer Paywall geht gar nicht.
Enshrouded (PC)
Enshrouded ist der neueste Beitrag im ziemlich überfüllten Survival-Basebuilding-Genre. Aus Deutschland kommend, hat das Spiel aber dennoch im Early Access die Spieler im Sturm genommen. Dies liegt vor allem daran, dass man sich durchaus vom Start weg mit Genregrößen messen kann, aber dennoch nicht nur einfach ein weiteres Spiel in diesem Segment ist. Mit eigenen frischen Ideen, einem durchdachten Artstyle möchte und hat man viele Spieler bereits überzeugt.
Doch was ist Enshrouded genau? In einer Fantasywelt gilt es für euch und eure Freunde zu überleben. Wie andere Spiele dieser Art macht es vor allem mit Freunden am meisten Spaß, Solo ist zwar möglich, aber hier bleibt dann doch einiges an Spielspaß auf der Strecke. Neben dem Versuch zu überleben, gilt es natürlich ganz viel zu craften. Ihr erntet Ressourcen auf unterschiedlichste Weise und verarbeitet diese zu Nahrung, Kleidung, Waffen und auch Einrichtungsgegenständen und Gebäuden. Hier greift die nächste Komponente, der Basenbau. Wer mag, kann die Welt mit allen möglichen Gebäuden und Fantasygebilden zupflastern. Der Voxelbaumodus hilft dabei euch völlig kreativ euch auszutoben.
Was Enshrouded aber aus der Masse durchaus abhebt, ist der RPG-Faktor. Es spielt sich über weite Strecken wie ein Action-RPG und das ist eine wohltuende Abwechslung. Zwar haben viele Survival-Spiele RPG-Elemente, hier ist der Fokus aber stark auf Erkundung, Bekämpfung von Monstern und Bossen und auch die Suche nach Loot im Vordergrund. Dadurch ergibt sich eine stimmungsvolle Welt, die es zu erkunden lohnt und in der man gleichzeitig wie in einer Sandbox kreativ sein kann. Der Start der EA-Fassung lief zwar nicht ganz reibungslos ab, aber das Spiel hat wirklich Potenzial in den nächsten Monaten zu einem noch besseren Spiel zu werden.
Tekken 8 (PC, Xbox, PS)
Die Tekken-Reihe war mal der Inbegriff für Sonys Playstation, fühlt sich aber inzwischen seit etlichen Teilen überall zu Hause. So auch Tekken 8, welches jetzt herausgekommen ist und euch zur fröhlichen Klopperei einlädt. Neben grafischen Verbesserungen und einem weiter gewachsenen Set an Kämpfern und Kämpferinnen, bleibt die Reihe sich weitgehend treu. Ihr kämpft im Ring gegen euren Kontrahenten und versucht diesen in spannenden Matches möglichst schnell auf die Matte zu schicken. Wer einen früheren Teil gespielt hat, fühlt sich bei Tekken 8 sofort heimisch.
Neu im Spiel ist der "Arcade Quest"-Modus. Hier bastelt ihr euch einen eigenen Avatar und prügelt euch dann stilvoll durch eine ganze Reihe von Spielhallen, dies ist mit einer eigenen Story verbunden und stellt den Kern des Solospiels dar. Echte Dramatik sollte hier niemand erwarten, aber es ist ein netter Zeitvertreib. Den Kern bilden aber weiterhin die 1vs1-Matches, ob gegen den Computer oder vor allem gegen menschliche Mitspieler. Hier blüht Tekken 8 richtig auf und präsentiert sich von seiner besten Seite. Wie bei Street Fighter ist aber auch hier die Hürde relativ hoch und wer glaubt in diesen Prügelspielen gut zu sein, wird vor allem online schnell eines Besseren belehrt. Einfach auf die Tasten hauen führt nur mit sehr viel Glück zum Sieg. Will man wirklich gegen echte Mitspieler bestehen, bedarf es viel Training und einer festen Figur, deren Stärken und Schwächen man kennt.
Tekken 8 sieht gut aus, bietet eine reichhaltige Palette an Kämpfern und ist im Kampfverhalten und Inszenierung eindeutig das beste Tekken aller Zeiten.
