Wenn Es am oberen Ende der Stephen-King-Filmskala zu finden ist, steht Der Dunkle Turm ganz unten. Die Verfilmung von Kings Meisterwerk kam und ging, ohne groß Aufsehen zu erregen - und wenn, dann nur in negativer Hinsicht.
Ein desaströses weltweites Einspielergebnis von 113,2 Mio. $, miserable Kritiken von allen Seiten, das war mit Sicherheit nicht das, was Sony Pictures sich erhofft hatte (sondern ein neues Franchise). Was also ist da schiefgelaufen? Nach Kings eigenem Erklärungsversuch glaubt nun auch Produzent Ron Howard zu wissen, woran es lag, wenngleich diese Erkenntnis etwas spät kommt.
Bei einem Auftritt im "Happy Sad Confused"-Podcast für seine Dokumentation Pavarotti sagte er, Der Dunkle Turm hätte Horror sein sollen. Der Film sei sowohl in ihren Köpfen als auch im Kopf des Studios an einem Ort gelandet, dass er PG-13 und das Abenteuer eines Jungen sein konnte. Ein Fehler, findet Howard. Er sei zwar nicht sicher, ob sie diesen Film hätten umsetzen können, aber rückblickend wäre es spannender gewesen, einen dunkleren, hartgesotteneren Look zu wählen und es mehr zu einer Charakterstudie des Revolvermanns (Idris Elba) als Jakes (Tom Taylor) Geschichte zu machen. Sie hatten immer das Gefühl, als hielten sie etwas zurück, so Howard, und er denke, dass es letzten Endes dies gewesen sei.
Sein anderer Kritikpunkt: Man hätte Der Dunkle Turm zuerst im TV anpacken sollen (nächstes Jahr kommt ja eine Der Dunkle Turm-Serie von Amazon, die als Prequel dient). Es sei enttäuschend, weil er viel von sich selbst hineingesteckt habe, doch manchmal passiere so etwas bei diesen Projekten, wo alle mit den besten Absichten in eine Richtung ziehen - und sich dann fragen, ob es auch die richtige Richtung gewesen sei. Er würde nicht sagen, dass alles ein Kompromiss war, meint Howard. Sie haben nur vielleicht zu sehr auf das gehört, wonach es den Markt verlangt, statt auf die Essenz dessen, was King ihnen gegeben habe.