George R.R. Martin werde bei "Winds of Winter" (und damit wohl auch bei "A Dream of Spring") einige bis dato unbekannte Figuren in die Welt von "Lied von Eis und Feuer" einführen. Die Dinge, die seine zahlreichen Nebenfiguren machen und sagen, wirken sich natürlich auch auf die hinlänglichen bekannten Hauptfiguren aus.
Dem gewaltigen Ensemble scheint sich George R.R. Martin verschrieben zu haben, denn er kommt zum Schluss, dass er gegenüber der Serie notwendigerweise andere Abzweigungen nehmen müsse. Neue Blickwinkel auf Westeros und Co. wolle er damit allerdings nicht ausloten, wie er beteuert.
Der Autor bereue es, dass er in der Vergangenheit so medienwirksam mit "Winds of Winter" hausieren ging. Es läge ihm viel daran, die treuen Fans mit den für seine Romane typischen Wendungen zu überraschen und sie damit zu begeistern. Aus diesem Grund hat er von entsprechenden Lesungen und Mitteilungen über Details zur Handlung Abstand genommen. Andernfalls wäre wohl längst die Hälfte des Buches im Netz zu finden.
Martin scheint sich jedenfalls sicher, dass sein Buchende eine große Debatte auslösen werde, weil man es zwangsläufig mit dem Serienende von Game of Thrones vergleichen würde. Das sei für ihn aber kein Problem, doch der 73-jährige Autor wäre froh, wenn man sein Finale mit unvoreingenommenem Geist und besten Absichten liest. Wir denken, dass das nur fair wäre, denn die lange Schreibzeit sollte man beim Lesen und der letztlichen Bewertung des Inhalts möglichst ausblenden.
Zwar sei sich Martin darüber uneins, woher die Inspiration zu seinen Stories für seine "Das Lied von Eis und Feuer"-Reihe genau herrühren, doch er könne sich entsinnen, dass die Idee einer mächtigen Mauer als Analogon zu seiner Besichtigung des Hadrianswalls im Jahr 1981 entstand. Auch die englischen Rosenkriege, die mit einigen Pausen von 1455 bis 1485 andauerten, inspirierten ihn zu einem Großteil seiner Buchreihe. Die Rote Hochzeit sei hingegen eine Mischung des Massakers von Glencoe (13. Februar 1962) und dem Black Dinner aus der schottischen Geschichte. Beide historisch verbrieften Ereignisse seien weit über das Ziel hinausgeschossen.
Wir sind jedenfalls gespannt darauf, welche weiteren Ereignisse in der Welt von Westeros stattfinden. Bis zum Erscheinen der beiden letzten Bände vertrösten wir uns gern die Zeit mit dem im am 22. August startenden Game of Thrones-Spin-off House of the Dragon. Wie steht ihr zu Martins Worten: Ist bei euch der Ofen aus oder wartet ihr geduldig auf jede weitere Zeile des Autors?