Letzten Sonntag ging in den USA mit der Folge "Search and Recover" Episode 5 der spielberg'schen Sci-Fi-Endzeitserie Falling Skies bei TNT über den Sender, die bei uns am Dienstag um 20.15 Uhr bei TNT Serie zu sehen war. Das bedeutet bei 10 Episoden für Falling Skies Staffel 3 Halbzeit für unsere Helden Tom (Noah Wyle), Weaver (Will Patton), Anne (Moon Bloodgood) und das Baby, Toms Söhne Hal (Drew Roy), Ben (Connor Jessup) und Matt (Maxim Knight) und all die anderen, die auf einer von den Espheni und den von ihnen gesteuerten Skitters bedrohten Erde um ihr Überleben kämpfen. Mit dem Ende von Falling Skies Staffel 2 kamen neue Aliens als scheinbar Verbündete hinzu, die Volm, auch Blasenköpfe genannt wegen ihrer kugeligen Kopfform.
Doch sind die Volm wirklich vertrauenswürdige Verbündete? Oder haben sie eigene Ziele, die nach einem vielleicht in Zusammenarbeit mit den Menschen gewonnenen Krieg offenbart werden? Die Volm treten meist nur in der Figur ihres Anführers Cochise (Doug Jones) in Erscheinung, mit dem Tom als neu gewählter Präsident von Charleston, eine Art Bastion der neuen Vereinigten Staaten der Überlebenden, kooperiert. Die Volm gaben den Überlebenden Alien-Waffen, mit denen es ihnen gelingt, erfolgreich gegen die Espheni ihre Bastion zu verteidigen und sogar ihr Territorium auszuweiten. Dazu kam ein Gerät, mit dem die Steuerung komplett entfernt werden kann, also ohne dass die unliebsamen Stacheln zurück bleiben, die zwar für verstärkte physische Kräfte sorgen, jedoch immer noch eine Art Verbindung zu den Skitters aktiv halten, wodurch Ben zum Beispiel immer noch für die Skitters sprechen kann. Ben hat sich derweil zum Anführer der Skitter-Rebellen gemausert, die sich gegen die Espheni widersetzen und daher ebenfalls als Verbündete der Menschen auftreten.
Zudem bauen die Volm an einer großen Waffe, die helfen soll, den Krieg gegen die Espheni endgültig zu gewinnen - doch ist diese Waffe wirklich das, wofür die Volm sie ausgeben? Es erscheint doch etwas seltsam, wie extrem menschlich Cochise auftritt, so dass es schnell vergessen lässt, dass er dennoch ein Alien ist - worauf Weaver Tom immer wieder hinweist, der Cochise nicht hundert pro über den Weg traut. Noch misstrauischer ist wie immer Pope (Colin Cunningham), dem auch die Skitter-Rebellen nicht ganz geheuer sind und der daher wie üblich ganz gern mit seiner Gruppe seine eigenen Wege geht und wie gehabt für Stunk sorgt.
In der fünften Falling Skies-Episode "Search und Recover" stellt Dr. Kadar (Robert Sean Leonard), ein hochbegabter Wissenschaftler und Erfinder in Charleston, der gern für sich allein ist und zwar ein wenig schrullig erscheint, aber ein Meister auf seinem Gebiet ist, fest, dass die angebliche Waffe vielleicht tatsächlich nicht ganz das ist, wonach sie aussieht - denn sie benötigt scheinbar eine so immense Wattzahl, dass dies für eine bloße Verteidigungswaffe extrem übertrieben erscheint. Was also bauen die Volm dort wirklich?
Verdächtig macht sich Cochise auch, als Tom und die anderen erfahren, dass der eigentliche Präsident der Vereinigten Staaten, Benjamin Hathaway (Stephen Collins), immer noch lebt - und Tom und Cochise sich gezwungener Maßen mit Pope, dem das Flugzeug "gehört", aufmachen, um sich mit ihm zu treffen. Denn der Präsident weiß noch nichts von den Volm oder den Skitter-Rebellen und handelt daher immer noch nach dem Motto "Nur ein toter Alien ist ein guter Alien." Und weiß natürlich auch noch nichts von den hilfreichen Volm-Waffen. Als der Präsident wissen will, wie Tom ihn denn dazu bringen will, den Volm zu vertrauen, lässt Tom Cochise für sich sprechen. Dieser erzählt eine rührende Geschichte über sein Volk und sich selbst, die wohl jedes menschliche Herz erwärmen würde. Schon fast zu abgestimmt auf menschliche Emotionen? Will ein durch die Espheni heimatloses Volk wirklich nur für eine bessere Welt - besser gesagt: Galaxie - für ihre Nachkommen kämpfen? Gibt es den Planeten noch, wo sie angeblich herkommen und irgendwann wieder zurück wollen? Oder - suchen sie vielleicht neben Rache an den Espheni einfach eine neue Heimat? Die Erde zum Beispiel?? Das kann man sich zumindest fragen.
Die Unterredung beim Präsidenten wird abrupt von einem Angriff der Espheni unterbrochen, was uns gleich neben den Volm zum zweiten Hauptthema von Staffel 3 bringt - wer ist der Maulwurf? Wie haben die Espheni von dem Treffen und dem Aufenthaltsort des Präsidenten erfahren??
Schon in der ersten Episode forderte der Verdacht, es gebe einen Maulwurf, ein Todesopfer, wir spoilern mal nicht, wen es getroffen hat. Verdächtige gibt es einige - da wäre zum Beispiel Tom selbst. Immerhin wurde Tom ein Parasit eingesetzt, er wurde zwar auch wieder entfernt, aber hatte der Parasit bis zu seiner Entfernung vielleicht schon Auswirkungen auf Tom? Oder wurde mit Tom gegen Ende von Staffel 2 noch etwas anderes auf dem Raumschiff der Espheni angestellt, von dem wir und er selbst noch nichts wissen? Dieser Verdacht erhärtet sich schon dadurch, dass Toms und Annes Baby etwas seltsam ist. Denn das Baby schockiert Anne immer wieder damit, dass es sie seltsam anschaut, anscheinend schon sprechen kann und manchmal sogar in seinem Kinderbett aufrecht steht - nur eine Einbildung aufgrund einer postnatalen Depression, wie zuerst vermutet wird? Denn in der Anwesenheit anderer verhält sich das Baby ganz normal und Anne leidet offensichtlich auch darunter, dass Tom als Präsident wenig Zeit für sie hat. In Episode 5 von Falling Skies Staffel 3 klärt sich diese Frage, wir spoilern mal nicht das Ergebnis.
Der zweite Hauptverdächtige in puncto Maulwurf ist Hal. Denn Karen (Jessy Schram) hat ihm im Staffel 2-Finale einen Parasiten eingesetzt, mit schlimmen Nebenwirkungen. Er träumt ständig von ihr und wacht danach schweißgebadet auf, was auch Maggie (Sarah Carter), mit der er derweil ein Bett teilt, bemerkt - doch da Karen immerhin seine Ex ist und er selbst nicht ganz versteht, was da passiert, behält Hal den Inhalt seiner Träume vorerst für sich. Doch sind seine Träume wirklich nur Träume? Oder erhält Karen durch ihn Informationen, ohne dass er sich daran erinnern kann? Das befürchtet Hal zumindest irgendwann selbst... doch ihn als Maulwurf zu präsentieren ist fast schon zu offensichtlich. Und natürlich kommt auch Cochise in Frage, denn man könnte durchaus eine Theorie aufstellen, inwiefern die Volm nicht mit den Espheni doch auch unter einer Decke stecken könnten.
Neben Action, die durch neue Mega-Mechs der Skitters noch verstärkt wird, kommen auch die Emotionen nicht zu kurz. Neben der Dramatik um Anne und das Baby und Hal und Maggie, denn Maggie gefällt natürlich nicht, dass Hal ihr offensichtlich etwas verschweigt, wäre noch Matt zu nennen, der immer reifer wird und statt Schule eher Freiheitskämpfer an der Front sein will. Das bringt so manchen Vater-Sohn-Konflikt mit sich wie auch eine unschöne Szene zwischen Anne und Matt, die aber später wieder positiv aufgelöst wird. Hal und Ben konkurrieren anfangs noch gegeneinander, doch das verliert sich durch ihre je eigenen Storylines im Verlauf. Die respektvolle Freundschaft zwischen Tom und Weaver bringt immer wieder schöne Szenen mit sich. Pope muss einen Verlust hinnehmen, der zeigt, dass Pope durchaus auch ein Herz hat. Noch stärker ist die Dramatik der immer wieder aufkeimenden Zwistigkeiten zwischen Pope und Tom, die in Episode 5 zu ihrem Höhepunkt kommt. Denn beim Angriff der Espheni beim Treffen der zwei Präsidenten fliehen Tom und Pope mit dem Flugzeug, das jedoch recht unsanft zu Boden geht, so dass sich Tom und Pope nun auf sich gestellt zu Fuß durch die Badlands kämpfen müssen, wo natürlich auch der ein oder andere Skitter auftaucht. Diese Duo-Überlebenskampf-Situation bringt die zwei sehr verschiedenen Charaktere gezwungenermaßen nah zusammen und sorgt für schöne wie auch unschöne Szenen zwischen den beiden und eine schon dadurch sehr spannend-dramatische Episode.
Sehr emotional ist auch die Aufstellung eines Friedensbaums, an dem Blätter mit den Namen der bisher Verstorbenen aufgehängt werden. In Episode 5 wird Matt auch wieder stark an den Verlust seiner Mutter erinnert, was ebenfalls für eine rührende Szene sorgt. Natürlich gäbe es noch mehr zu nennen, aber wir wollen nicht zu viel spoilern.
Insgesamt sorgt Falling Skies Staffel 3 bisher mit den vier Haupthemen um die Volm, das Baby, Hal und den Maulwurf für ein gutes Gleichgewicht an Action, Spannung und emotionaler Dramatik. Was in mancher Folge zu kurz kommt, wird in einer anderen Episode stärker thematisiert, Grund zu Meckern gibt es daher wenig, bisher kommt alles recht rund daher. Eine interessante neue Frage wirft auch die Tatsache auf, dass das Gerät der Volm möglicherweise nun auch Ben und den anderen noch mit Stacheln des Harniss, der Steuerung, ausgestatteten diese restlos entfernen könnte - einerseits erfreulich, doch würden sie dadurch auch ihre Kräfte verlieren und Ben die Fähigkeit, mit den Skitters zu kommunizieren und dadurch ein guter Rebellen-Anführer sein zu können. Andererseits weiß man nicht, inwiefern er nicht doch auch noch zu beeinflussbar durch die Stacheln ist - eine entsprechend bedenkliche Szene mit Karen und ihm dazu gab es, die daran erinnerte. Also galt es, die Vor- und Nachteile abzuwägen, wie Ben sich entschieden hat, spoilern wir mal nicht.
Nächsten Sonntag geht es bei TNT mit der sechsten Falling Skies-Episode "Be Silent and Come Out" weiter, die dann am Dienstag um 20.15 Uhr bei TNT Serie zu sehen ist. Hier noch einmal die Promo für euch:
