
Heute kennt man ihn als den Ex-Sturmtruppler Finn - doch noch vor seinem Durchbruch mit Star Wars - Das Erwachen der Macht (2015) sah John Boyegas Realität ganz anders aus. Bei einem Auftritt auf der Chicago Comic & Entertainment Expo verriet der Schauspieler, dass er zum Zeitpunkt seines Casting-Anrufs durch Regisseur J.J. Abrams gerade mal 60 Dollar auf dem Konto hatte.
„Ich war in Greenwich und J.J. bat mich, ihn in Mayfair zu treffen“, erzählte Boyega. Zum Glück lagen die beiden Orte nicht allzu weit auseinander, somit kostete ihn die Fahrt umgerechnet genau 43 Dollar. Das war fast alles, was er hatte. Nach dem Ticket blieben ihm gerade einmal 17 Dollar. Der junge Schauspieler, damals bekannt aus Attack the Block, traf Abrams und erfuhr von Co-Autor Lawrence Kasdan: „Kid, dieser Film wird dein Leben verändern.“ „Ich konnte es nicht glauben“, erinnert er sich. „Das war so ein Wendepunkt. Ich ging von null auf Galaxis.“
Die darauffolgende Zeit war für Boyega geprägt von harten Trainings, Geheimhaltung und einem plötzlichen Sprung ins Rampenlicht. Dabei war der Weg dorthin alles andere als einfach. Als erfolgloser Schauspieler mit kaum Aussicht auf den großen Durchbruch kämpfte er täglich ums Überleben, bis der Anruf alles änderte. Boyegas Rolle als Finn in Das Erwachen der Macht, das weltweit über 2 Milliarden Dollar einspielte, machte ihn schließlich über Nacht zum Star. Er kehrte in Die letzten Jedi und Der Aufstieg Skywalkers zurück, beide ebenfalls Milliarden-Hits.
Doch der Ruhm hatte auch seine Schattenseiten: Boyega sprach 2020 in GQ von rassistischer Online-Belästigung durch einige Fans, die einen schwarzen Helden ablehnten und kritisierte Disney, weil Finns Rolle in späteren Filmen kleiner wurde. In der Apple TV+-Doku Number One on the Call Sheet: Black Leading Men in Hollywood reflektierte er weiter über diese Erfahrungen, betonte aber auch, dass Star Wars ein „fundamentaler Moment“ für ihn war.
Seine Geschichte ist in diesem Fall nicht nur ein klassisches „Vom Tellerwäscher zum Sternenkrieger“-Narrativ - nein, sie zeigt auch, wie knapp manchmal der Abstand zwischen Aufgeben und Weltkarriere sein kann.
Was meint ihr: War Boyega als Finn ein Glücksgriff für die Star Wars-Sequel-Trilogie oder wurde seine Figur eher verschenkt?