++ Update vom 27.09.2022: Für den nunmehr alleinigen Showrunner Ryan Condal hatte sich bereits mit Erstellung von House of the Dragon Staffel 1 abgezeichnet, dass Miguel Sapochnik das Amt nicht für weitere Episoden begleiten möchte. Dies ließ er in einem Interview gegenüber Entertainment Weekly-Redakteur Nick Romano verlauten.
Sapochnik hatte schon bei der Mutterserie Game of Thrones ein außerordentliches Pensum und damit auch einen gewissen Ruf inne, doch mit seinem Engagement bei House of the Dragon habe er sich noch einmal deutlich übertroffen. Nach Ansicht von Condal habe es immer zur Disposition gestanden, dass sein umtriebiger Kollege vielleicht nur diese eine Staffel mitgestaltet. Casting, Produktion und Konzeption lagen in Sapochniks Händen, sodass er das Projekt von Grund auf gestaltet und betreut habe:
"Ich glaube, am Ende hatte er das Gefühl, dass er gesagt hatte, was er zu sagen hatte", so Condal weiter. In seinen Augen sei Sapochnik ein ungeheuer talentierter Filmemacher. In diesem Zusammenhang dürfe man sich nicht nur auf seine künftigen Projekte für HBO freuen, sondern auch auf Folge 7 von House of the Dragon, für die er Regie führte. Es sei gut möglich, dass das noch nicht Sapochnik letztes Kapitel bei der neuen Fantasyserie gewesen ist, doch vorerst könne man das im Fall von Staffel 2 ausschließen.
Mit Alan Taylor habe sich Condal sofort verstanden, nachdem HBO seinen Namen für die Fortführung der Serie ins Spiel brachte. Er habe allerdings im Vorfeld nicht an ihn gedacht, weil er es für unmöglich hielt, dass er Interesse an einer Mitwirkung bei House of the Dragon hätte.
Steve Toussaint, der Schauspieler, der Lord Corlys Velaryon in House of the Dragon spielt, sagte gegenüber dem Magazon, dass er "entsetzt" gewesen sei, als er hörte, dass Sapochnik zurücktritt.
"Ich persönlich bin zwar enttäuscht, weil ich glaube, dass er eine großartige künstlerische Vision hat, aber ich verstehe, dass er sich zum Wohle seiner Gesundheit eine lange Pause gönnen muss, um sich zu erholen und zu entscheiden, was er als Nächstes tun möchte", sagte der Mime der Seeschlange. Ähnlich den Worten Ryan Condals bezeichnet er Sapochnik als unglaublich talentiert, was sein Metier anbelangt.
++ News vom 01.09.2022: Nach dem durchschlagenden Erfolg der ersten beiden Episoden von House of the Dragon machte HBO kurzen Prozess und verkündete, dass man die Prequelserie bereits für eine zweite Staffel verlängert habe. Nun gibt es allerdings einen kleinen Wermutstropfen für Fans der Serie: Miguel Sapochnik ließ die Welt wissen, dass er als Showrunner der Serie zurücktreten wird.
Sapochnik führte bei einigen der beliebtesten Episoden von Game of Thrones Regie, darunter "Hartheim" und "Die Schlacht der Bastarde". Entsprechend durfte er das Zepter bei House of the Dragon übernehmen und sogleich die erste Episode inszenieren. Durch die neue Situation wird der bisherige Co-Schöpfer Ryan Condal künftig als alleiniger Showrunner der Serie fungieren.
Doch wie es das Schicksal möchte, wird ein anderer Game of Thrones-Veteran ins House of the Dragon einkehren: Alan Taylor, der bei vielen Episoden der ersten Staffeln der Originalserie Regie führte, wird bei der zweiten Staffel als Regisseur und ausführender Produzent mitwirken.
"In den letzten Jahren im GoT-Universum zu arbeiten, war eine Ehre und ein Privileg, insbesondere die letzten beiden Jahre mit der erstaunlichen Besetzung und Crew von House of the Dragon zu verbringen", schrieb Miguel Sapochnik in seinem Statement. Er sei stolz auf das Ergebnis der ersten Staffel, besonders freue ihn die begeisterte Reaktion des Publikums. Dem Erfolg entsprechend sei Sapochnik die Entscheidung schwergefallen, der Serie den Rücken zu kehren, doch beruflich wie persönlich sei es für ihn die richtige Entscheidung.
Für seinen Kollegen Alan Taylor hat Miguel Sapochnik einige lobende Worte und beteuert, dass sich die Serie nicht in sichereren Händen wissen könne. Er sei froh, dass er weiterhin Teil dieses Projekts von HBO sein dürfe und wünscht dem Team bestes Gelingen für die künftigen Staffeln. Seine Worte klingen nicht danach, dass er nicht eventuell doch an der ein oder anderen Folge von House of the Dragon in der Zukunft beteiligt sein möchte.
Auch wenn der Verlust in dieser wichtigen Position schmerzt, sind wir uns sicher, dass die Qualität von House of the Dragon nicht von einer einzelnen Personalie abhängt und man den Weggang angemessen kompensieren kann. Nun darf man natürlich auch gespannt sein, was Miguel Sapochnik mit seiner Zeit anstellt.