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Mr. Poppers Pinguine

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Mr. Poppers Pinguine

"Mr. Poppers Pinguine": Unsere Filmkritik

"Mr. Poppers Pinguine": Unsere Filmkritik
4 Kommentare - Di, 21.06.2011 von Moviejones
Unser Autor Robert B. verrät euch in seiner Filmkritik, ob sich der Kinobesuch von "Mr. Poppers Pinguine" lohnt.

Der erfolgreiche Bauunternehmer Tom Popper (Jim Carrey) ist ein wahrer Workaholic. Die Arbeit und sein unendlicher Drang nach Erfolg bedeuten ihm alles. Er wohnt in einem hochmodernen, teuren Appartement mitten in der Weltstadt New York und steht wenige Schritte davor, von seinem machthungrigen Arbeitgeber zum Partner ernannt zu werden. Klingt eigentlich soweit ganz gut, doch all das hat auch seine Schattenseiten: Für den großen Luxus hat Tom seine Familie geopfert und verloren. Von seiner Frau geschieden, lebt er ein einsames Leben und sieht Tochter und Sohn nur jedes zweite Wochenende. Die Distanz wird dabei immer größer, vor lauter Ehrgeiz getrieben, erkennt der Geschäftsmann die wirklich wichtigen Dinge einfach nicht mehr. Eine ziemlich aussichtslose Sache.

Vor vielen Jahren war Tom noch ein glückliches Kind, an vielen kalten Winterabenden zog er sich in sein Zimmer zurück und kommunizierte über ein altes Funkgerät mit seinem Daddy, einem Abenteurer. Aus weit entfernten Gegenden der Welt berichtete sein alter Herr Tag für Tag - bis der Kontakt irgendwann abbrach. Zurück blieben ein trauriges Kind und eine verlassene Ehefrau. Jetzt, 30 Jahre später, wird eines Morgens eine mysteriöse, tiefgekühlte Kiste vor Poppers Wohnungstür abgestellt. Es stellt sich heraus, dass es sich dabei um das verspätete Erbe seines verstorbenen Vaters handelt, ein Souvenir aus der Antarktis. Zu seiner Überraschung besteht der Inhalt aus einem gut gekühlten Pinguin. Zunächst glaubt Tom, ein ausgestopftes Exemplar vor sich zu haben, das kleine Tierchen ist aber alles andere als tot und jagt laut krächzend durch die Wohnung. Das ist aber erst der Anfang, denn auf den gestressten und sehr beschäftigten Mr. Popper wartet noch der zweite Teil der Lieferung...

Der grandiose Komödiant und Schauspieler Jim Carrey besitzt in Mr. Poppers Pinguine nach längerer Zeit endlich wieder die nötigen Freiheiten, um seine herrlich überdrehten, oftmals improvisierten Slapstick-Einlagen in bester Der Dummschwätzer-Tradition zu servieren. Der Mime darf in einem familienfreundlichen Rahmen ganz nach Herzenslust den Zuschauer mit vielen Grimassen aus seinem umfangreichen Repertoire unterhalten. Ganz wie in den guten alten Zeiten, in denen Carrey die Kinowelt als tierischer Detektiv Ace Ventura oder Lloyd Christmas in Dumm und Dümmer unsicher gemacht hat. Die neue Komödie von Regisseur Mark Waters (Freaky Friday) profitiert von der darstellerischen Vielfalt ihres Hauptdarstellers ungemein. Sobald der Vollblutkomiker auftaucht, stiehlt er mit seiner großartigen Körpersprache jedem die Show und überstrahlt alles. Der Komiker findet nicht nur immer die richtige Mischung für die lustigen Momente, sondern auch für emotional angehauchte Szenen. Mühelos trägt er den Film und hält ihn stets im Gleichgewicht.

Zweites Highlight sind natürlich die Pinguine Raudi, Schnappo, Käpt'n, Patschi, Sweeti und Stinki, die neben Carrey die Hauptrolle spielen. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus realen, fantastisch trainierten und computergenerierten Eselspinguinen, die wiederum sehr gut animiert sind und vor allem in verschiedenen Stunt-Szenen zum Einsatz kommen. Jeder der sechs geflügelten Mitbewohner hat verschiedene Charaktereigenschaften und verbreitet auf seine ganz eigene Weise ein ordentliches Chaos. Da wird zum Beispiel die Wohnung geflutet, die Geschäfte werden überall verrichtet, nur nicht da wo Mr. Popper es möchte, wobei ganz besonders Stinki ein ziemliches Verdauungsproblem hat. Gekrönt wird das Tohuwabohu mit einem kleinen Abstecher ins Guggenheim-Museum (!), bei dem eine komplette Partygesellschaft aufgemischt wird. Auch wenn der ein oder andere Witz zum Running-Gag ausgereizt wird, so können einem die gefiederten Chaoten doch ans Herz wachsen.

Die restlichen Akteure gehen zwischen dem gelungenen Zusammenspiel von Jim Carrey und den schlitzohrigen Pinguinen völlig unter und interessieren prinzipiell nur ganz am Rande. Wer Iron Man gesehen hat, wird vielleicht den S.H.I.E.L.D.- Agenten Clark Gregg erkennen - dieser gibt den fiesen Zoo-Angestellten Nat Jones, der großes Interesse daran zeigt, Tom Popper von seinen sechs kleinen Freunden zu trennen.

Das größte Manko von Mr. Poppers Pinguine ist das Storygerüst selbst, alles ist vorhersehbar und zu stark kalkuliert. Es wird schnell klar, wie der Hase läuft. Die Komödie verlässt zudem bei der Inszenierung ab und an den Pfad der Realität einen Tick zu sehr und wirkt dann zuweilen etwas kindisch. Wenn Mr. Popper seine schicke Wohnung für seine lebhaften "Haustiere" in ein eisiges Winterwunderland verwandelt ist das zu viel des Guten. Ganz nebenbei gesagt, so richtig lässt es sich auch nicht erklären, warum man bei den Fox-Studios die Strategie verfolgt hat, eine klassische Winterkomödie mitten im Hochsommer neben großen Blockbustern, darunter Filme wie Green Lantern und Transformers 3, in den weltweiten Kinos anlaufen zu lassen. Da bleibt nur munteres Kopfschütteln.

Den Produzenten des Films ist mit der Verpflichtung von Großmeister Jim Carrey ein wahrer Glücksgriff gelungen. Denn hauptsächlich bei ihm darf sich das Team dafür bedanken, dass die Geschichte um Herrn Popper trotz einiger Schwachstellen letztendlich doch funktioniert und gut unterhält. Mit seinem wechselnden Spiel zwischen Euphorie und Sentimentalität glänzt der Superstar und rettet das Projekt, wie es nur jemand mit seiner Größe schaffen kann. Carrey ist eine Klasse für sich. Mit Owen Wilson oder Jack Black, die ebenfalls für die Hauptrolle zur Auswahl standen, wäre man mit diesem Skript, bestenfalls gescheitert. Wer sich also an einem regnerischen Nachmittag nett amüsieren und abschalten möchte, macht ganz bestimmt keinen großen Fehler und sollte der gutmütigen Familien-Komödie durchaus eine Chance geben. Am besten mit der ganzen Familie.

Wir vergeben für  Mr. Poppers Pinguine 3 von 5 Hüten.

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Quelle: Moviejones
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4 Kommentare
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Ater : : Moviejones-Fan
24.06.2011 15:27 Uhr
0
Dabei seit: 09.12.10 | Posts: 663 | Reviews: 0 | Hüte: 44
Das "warum jetzt?" läßt sich beantworten. Es ist nun einmal eine Tatsache, dass Kinos heutzutage kaum noch Garderoben haben (was besonders im Winter mit den dicken, nassen Mänteln wirklich ätzend ist - da wird man gezwungen, eine Platzkarte mehr zu kaufen, nur damit die eigene Gruppe ihren Kram irgendwo ablegen kann) und die Garderoben, die es noch gibt, nehmen einem dummerweise nicht den kleinen Schreihals ab, der einem von der geliebten Frau als Preis für einen amüsanten Kinonachmittag mit den Kumpels übergeben wurde. und da ich den Schreihals nicht vor dem Kino anleinen darf, muss der eben in Filmen wie Mr. Popper geparkt werden, während der Vater sich um wichtigere Dinge - z. B. "Transformers 3" kümmert.
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hrxuuuu : : Kleider-Tumnus
22.06.2011 10:42 Uhr
0
Dabei seit: 12.11.10 | Posts: 1.595 | Reviews: 25 | Hüte: 4
Hätte auch nichts besonderes erwartet, vorallem ein Winterfilm im Sommer gegen so eine große Konkurrenz, fast ein Todesurteil für die Macher.
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MultiFireSoul : : Moviejones-Fan
21.06.2011 20:12 Uhr
0
Dabei seit: 21.06.11 | Posts: 6 | Reviews: 0 | Hüte: 0
Den Trailer von dem Film Fand ich nicht so gut...
Der Film ist wohl eher was für Kinder , aber mir hat die Filmkritik
sehr gut gefallen.
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patertom : : Fieser Fatalist
21.06.2011 13:17 Uhr | Editiert am 21.06.2011 - 13:18 Uhr
0
Dabei seit: 20.01.10 | Posts: 4.401 | Reviews: 95 | Hüte: 23
reicht wohl den film auf dvd zu sehen^^
denn schon die trailer haben mich jetzt nicht sonderlich überzeugt.
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