Warum Westernshowdown? Weil das Breaking Bad-Finale ein wenig an die Westernballade "El Paso" von Marty Robbins erinnern soll, mit der man auch ins Finale einstieg. In der Ballade ließ sich jemand mit der falschen Frau - Feleena (deutsch intoniert: Feliiina) ausgesprochen - ein und hatte das in New Mexico zu büßen. Okay, "Felina" könnte auch etwas die Buchstaben verdreht einfach nur Finale heißen... könnte... aber die Westernidee als tragisch-bitterer Grundton mit entsprechendem Song als stimmungsvoller Beginn eines 75-minütigen monumentalen Finales gefällt uns doch wesentlich besser. Nicht umsonst bezeichnen die Macher selbst Breaking Bad gern als eine Art moderne Westernserie.
Denn es krachte aus allen Rohren von Walts (Bryan Cranston) selbstgebasteltem Maschinengewehr-Apparat und aus noch einigen mehr - und nicht viele kamen davon. Sagen wir es vorweg oder lassen wir euch vor Spannung die Nägel abkauen? Sagen wir mal so... Onkel Jack (Michael Bowen) und seine Truppe segneten das Zeitliche. Inklusive Todd (Jesse Plemons). Und noch so manche Hauptfigur... alle schlimmen Dinge kommen irgendwann zu einem Ende. Also - wollt ihr Walt davonkommen sehen? Wers nicht wissen will, sollte nicht weiterlesen ab jetzt.
Wir machens kurz - Walt hats nicht geschafft - er bekam in dem Geballer selbst eine Kugel ab. Ganz ehrlich, was anderes hat eigentlich auch keiner erwartet, oder? Oder wolltet ihr ihn an Krebs sterben sehen oder im Gefängnis dahinsiechen? Seine Einsiedelei und Leiderei in der einsamen Hütte im Wald in New Hampshire war schon genug Knastvorgeschmack. Als Walt sich von dort aufmachte wieder zurück - lag sein Ende eigentlich schon auf der Hand. Er hats drauf angelegt, er wollte nicht in der Einöde völlig allein krepieren. Dann lieber als Heisenberg in einem letzten Fight den Löffel abgeben. Das passt - denn was hatte er denn noch, außer einem Fass voll Geld?? Familie weg, sein Ziel, ihnen das Geld zu hinterlassen weg, Jesse (Aaron Paul) weg. Und Jesse kam auch am Ende davon. Jepp, er hats geschafft. Als einziger der Ganoventruppe. Und auch das war fast zu erahnen. Dass wenn, dann nur einer von beiden überlebt - und dann eher Jesse, der noch mehr Gewissen hatte als sein derweil gewissenstechnisch absolut abgestumpfter Meister-Methkoch und Drogenboß Heisenberg. Allerdings nicht mehr gegenüber Walt, den er einfach nur noch tot sehen will. Wie Walts Sohn übrigens auch, der es seinem Vater bereits in der letzten Folge ins Telefon schrie. Das Finale war ein zwangsläufig schon durch die vorherigen Finalepisoden auf genau das hinauslaufendes, was dann auch passiert ist.
Also, Walt machte sich bereits am Ende der letzten Breaking Bad-Episode "Granite State" auf den Rückweg nach Albuquerque - wie man nun sah, mit einem Volvo mit dem Kennzeichen 327 2153 - ob das gewisse, ihr wißt schon welche, Koordinaten waren? Vielleicht hatte die Zahl auch nichts zu bedeuten. Wie auch sein Anruf als angeblicher Journalist von der New York Times bei der Assistentin der Schwartzes von einer Tankstelle namens Canoncito Gas - Canoncito liegt außerhalb von Santa Fe und ist eine Geisterstadt. Zufälle? Der US-Reviewer von Vulture hat jedenfalls gut aufgepasst... und fragt, ob die Schwartzes wohl wirklich Walt Junior (RJ Mitte) den Schotter zu seinem 18. Geburtstag aushändigen werden.
Dann hüpft der Reviewer bereits zum Schluss, bei dem Walt irgendwie aus seinem Kofferraum MacGyver-like eine Das A-Team-mäßige Schußanlage gebastelt haben muss. Und fragt sich, wann wohl das Jesse Pinkman-Spinoff kommt. Also hat Jesse überlebt. Wie es zu diesem Abschluss kam, berichten die US-Reviewer sicher später noch - denn das war nun schon eine der längeren von ein paar Kurzabriss-US-Reviews. Ansonsten seht es morgen selbst bei AXN im Pay-TV.
Unten der gemeinte Song für euch und noch einmal der Trailer für das große Finale von Breaking Bad. Andere Reviewer schreiben Dinge wie "just perfect", ein Der Pate-ähnlicher Abschluss - die Begeisterung über das Ende ist jedenfalls groß und alle ziehen auch ansonsten für die Show dankend den Hut vor Showrunner Vince Gilligans Leistung, der das Finale auch selbst geschrieben und Regie geführt hat - nicht zu vergessen aber auch die Leistung aller anderen Beteiligten von Crew und Cast. Wir sind gespannt, ob die, die es morgen schon sehen können, ähnlich empfinden werden.