Mit der sechsten Folge von Das Rad der Zeit bekommen wir einige frische Einblicke in die Fantasy-Welt. Seit dem 3. April können diese auf Prime Video genossen werden. Während der Fokus auf Tanchico und damit Nynaeve, Elayne, Mat und Min liegt, wird die Geschichte der anderen Helden auch weiter erzählt. Wir verraten euch in unserer Folgenkritik, wie uns das gefallen hat. Dabei sei erwähnt, dass wir die Romanvorlage nicht gelesen haben.
Wahnsinn
Das Rad der Zeit mag Rückblicke und somit starten wir mit einem in die sechste Folge. Diesmal dreht er sich um Liandrin. Wir sehen sie als junge und eingesperrte Frau, die versucht ihr Baby zu beruhigen. Als das nicht klappt, kommt ein älterer Mann herein, der sie dafür mit dem Tod des Kindes bestrafen will. Mit der Entschlossenheit, ihr Kind zu retten, entdeckt Liandrin, dass sie die eine Macht lenken kann. Sie tötet die anwesenden Männer und flieht. In der Stadt sucht sie nach Hilfe, wird allerdings von allen ignoriert - außer Ishamael.
Die Hintergrundgeschichte lässt die Figur noch mal komplexer wirken, da sie eben nicht absolut böse zu sein scheint. Ihr Hass auf Männer wirkt nachvollziehbar, wenngleich das ihre Taten nicht vollends entschuldigt. Nichtsdestotrotz sind solche komplexen Gegenspieler heutzutage eher selten, wodurch es erfrischend wirkt, dem Zuschauer zuzutrauen, die Dinge differenzierter zu betrachten.
In der Gegenwart besucht Lanfear Liandrin in ihrem Traum. Sie fordert, die schwarze Ajah zu töten, die mit Rahvin zusammenarbeitet. Dabei handelt es sich um Nyomi, die entsprechend getötet wird. Währenddessen wird weiterhin nach den Armbändern gesucht, mit denen Rand kontrolliert werden könnte.
Danach suchen auch Nynaeve, Elayne, Mat und Min, die dafür in Tanchico ausgehen. Nachdem Mat einw enig Geld für das Armband bietet, trifft er auf Thom Merrilin, der in der ersten Staffel eine wichtige Hilfe für Rand und Mat war. Allerdings ist er auch zurückgelassen worden und daher eher unmotiviert, erneut gemeinsame Sache mit Mat zu machen. Gegen Mats Charme wissen jedoch die wenigsten etwas entgegenzusetzen und daher unterhalten sie sich doch für ein Bier.
Das ist auch hilfreich, als die vier Helden in eine brenzlige Situation kommen und Thom sie daraus rettet. Elayne fängt in alter Gaukler-Manier an, zu singen. Das ist derartig gut und passend inszeniert, dass einem der Song direkt im Ohr bleibt und der Wunsch aufkommt, mitfeiern zu können. Die ganzen Tavernenszenen geben im Allgemeinen ein Gefühl von typischer Mittelalter-Fantasy und das ist fantastisch. Den Song gibt es übrigens auch auf YouTube zum Anhören:
Während die vier Helden feiern, spinnt Moghedien ihr Netz. Sie holt sich Informationen von Ipsan, die den Tod Nyomis mitangesehen hat und verrät, dass Liandrin eine Verlorene werden möchte. Und Moghedien erfährt, dass zwei derjenigen, die der Dunkle König jagt, gerade entspannt feiern. Die vier Helden erhalten das Armband, Moghedien überwältigt Nynaeve und Elayne aber und lässt es sich bringen. Dabei scheint sie die Kontrolle über beide zu übernehmen, was überzeugend und gruselig gespielt wird. Beide können sich anschließend nicht erinnern, Nynaeve scheint sich aber mehr gewehrt zu haben, als Elayne und daher dürfte sie auch wichtig werden, wenn es darum geht, das Armband zurück zu gewinnen.
Bei den Zwei Flüssen geht es auch ein wenig voran. So erfahren wir, dass Mats Schwestern die eine Macht berühren können. So heilen sie Alanna, die für die Heilung dann Perrin und Faile stört, die sich erstmals küssen. Außerdem ist eine Horde an Trollocs unterwegs, die die Weißmäntel bereits unterwandert haben und das Dorf dazu zwingen werden, sich zu verteidigen. Wie Perrin als Anführer agieren wird, dürfte eine zwimlich spannende Entwicklung werden und lässt die Vorfreude auf die kommenden Folgen steigen.
Rand kommt bei seinem Versuch, die Aiel zu verstehen, immer besser mit Alsera zurecht. Lanfear versucht derweil Egwene gegen Rand aufzustacheln, während Moraine sich mit ihm darüber unterhält, wie er mit seiner puren Macht zurecht kommt. Dabei wird klar, dass Rand seine schwere Bürde immer mehr realisiert.
Später konfrontiert Egwene Rand und beide streiten sich. Für Egwene ist wegen des Kusses von Lanfear und Rand klar, dass er bereits dem Wahnsinn verfällt. Just als Egwene ihm offenbart, dass Lanfear ihr geschadet hat und Rand beteuert, nichts davon zu wissen, greift der Verlorene Sammael an. Aviendha eilt mit feurigen Schwertern zur Hilfe, was ziemlich cool aussieht.
Als Sammael zu einem finalen Schlag ausholen will, blockiert Rand diesen. Daraufhin tötet er diesen scheinbar und reist ausgerechnet das Gebäude ein, in dem Alsera sich befunden hat. Schockiert von dem Verlust verliert Rand die Kontrolle und versucht sie von den Toten zu holen, was Moraine stoppen kann. Es ist das erste Mal, dass Rand dem Wahnsinn so extrem nahe ist. Und es ist verdammt gut gespielt.
Fazit
Die sechste Folge Das Rad der Zeit ist wieder sehr gut. Die Geschwindigkeit stimmt, die Tavernenszenen bieten eine super Abwechslung und bescheren einen Ohrwurm. Gleichzeitig ist die Übernahme von Nynaneve und Elayne sehr gut inszeniert und lässt Moghedien weiterhin wie einen extrem gefährlichen Gegenspieler wirken, der einen gewissen Schreckensfaktor hat.
Dazu kommen einige visuelle Effekte, wie etwa die feurigen Schwerter von Aviendha die extrem gut passen und gut aussehen. Der Soundtrack ist, wie schon die gesamte Staffel, passend und stimmungsvoll. Einzig und allein die doch etwas plötzlichen und schnellen Angriffe und Entwicklungen könnten kritisiert werden, sie sind aber nicht so tragisch. Das hängt ja mit dem Grundproblem bezüglich der Folgenanzahl zusammen.
Zusammenfassend dürften die beiden letzten Folgen, die noch kommen, ein großartiges Finale anbieten. So zumindest die Hoffnung, die Grundlage dafür ist auf jeden Fall geschaffen. Was haltet ihr von der neuen und sechsten Folge? Schreibt uns eure Meinungen, Theorien und Eindrücke gerne in die Kommentare.
