Diese Meldung hat für ganz schön Aufsehen gesorgt: Kathleen Kennedy wird 2025 als Präsidentin von Lucasfilm zurücktreten, um ab 2026 für jemand neues Platz zu machen. Über wohl kaum etwas anderes wurde vergangene Woche mehr berichtet. Wie sehr diese Meldung für Aufsehen gesorgt hat, ist schon erstaunlich. Kennedy scheint die Menschen doch stark zu polarisieren. Und dabei war die Meldung nicht einmal offiziell, also nur ein Gerücht.
Jetzt jedoch hat Kennedy sich selbst zur der Thematik geäußert und vor allem eines dabei klargestellt: Sie wird definitiv nicht in den Ruhestand gehen.
Den Kollegen von Deadline gab sie ein Interview und äußerte sich dabei auch sehr deutlich zu den aktuellen Berichten rund um ihre Person:
"Die Wahrheit ist, und das möchte laut und deutlich sagen, dass ich nicht in den Ruhestand gehen werde. Ich werde so lange Film machen, bis ich sterbe. [...] Was bei Lucasfilm passiert, ist, dass ich schon seit geraumer Zeit mit Bob [Iger] und Alan [Bergman] darüber spreche, wie eine mögliche Nachfolge aussehen könnte."
Gespräche in die Richtung würden schon seit ein paar Jahren laufen, was für Kennedy auch nur natürlich sei. "Ich werde nicht für immer hier sein." Und so wie George Lucas sie einst ausgewählt hat, müsse auch sie sich um einen Nachfolger kümmern. Dies sei ein normaler Prozess und es würde daher auch nicht der Wahrheit entsprechen, dass man sie ersetzen wolle. Es sei alles komplett ihre Entscheidung, und Disney würde sie darin auch vollkommen unterstützen. Sie spricht von einer Ankündigung in den nächsten Monaten oder in einem Jahr. Auf die Frage, wer ihr Nachfolger werden könnte, nannte sie keine Namen.
Sollte ein Nachfolger feststehen, wird sie aber nicht einfach verschwinden. Sie würde ihrem Nachfolger dabei helfen, die Firma zu leiten und würde auch weiterhin Filme produzieren. Dabei spricht sie vor allem die kommenden Star Wars-Filme an und lieferte hier sogar einige neue Informationen:
- Nach The Mandalorian & Grogu wird der Film von Shawn Levy der nächste sein, den sie produzieren wird. Es wird ein für sich alleinstehender Film sein, der zeitlich nach Episode IX spielen wird.
- Der Film von James Mangold, der mehrere tausend Jahre vor den bisherigen Filmen spielen wird, verzögert sich etwas, da Mangold zuletzt mit A Complete Unknown und der Award-Saison beschäftigt war und deswegen mit dem Drehbuch noch nicht fertig geworden ist.
- Simon Kinberg schreibt aktuell die neue Trilogie, welche das nächste Kapitel der Saga nach Episode IX einleiten wird. Kennedy spricht davon, dass durchaus Charaktere der Sequel-Trilogie zurückkehren könnten, es aber größtenteils um neue Figuren gehen wird. Im Juni erwartet sie, etwas von Kinberg zu sehen.
Auch zum Film von Taika Waititi äußert sich Kennedy: "Nun, ich warte immer noch auf Taika [Waititi], und er arbeitet jetzt mit einem anderen Autor zusammen. Er ist so beschäftigt. Ich liebe ihn. Ich glaube, wenn wir jemals ein Drehbuch von Taika bekommen, wird es fantastisch werden. Ich habe bereits einen ersten Akt gesehen, der mir gut gefallen hat, aber es ist schwierig, ihn zu binden."
Natürlich ging es in dem Interview auch um die letzten teils chaotisch wirkenden Jahre, mit immer wieder wechselnden Regisseuren oder Projekten, die angekündigt wurden, aus denen aber nichts wurde. Kennedy sieht dies einerseits entspannt, anderseits macht sie aber auch ihrer Frustration Luft: "Was beunruhigend und frustrierend ist, ist, dass unsere Entwicklung so genau unter die Lupe genommen wird, und ich kenne keine andere Produktionsfirma, bei der die Entwicklung so genau unter die Lupe genommen wird."
Da vor allem über dieses Thema, neben der Sequel-Trilogie, oft negativ über Kennedy geredet wird, wollen wir ihre Aussage zu dem Thema direkt wiedergeben und für sich stehen lassen:
"Bei Star Wars ist es sehr schwer, etwas zu tun, ohne dass ein Aspekt davon öffentlich wird, bevor man dies überhaupt möchte. Ich denke, es ist auch eine ziemliche Herausforderung, die Botschaft in irgendeiner Weise zu managen, denn natürlich wird nicht alles, was wir in die Entwicklung geben, auch umgesetzt. Das ist nicht ungewöhnlich. Wir wollen die Dinge machen, die wir für am besten halten. Wir wollen die Dinge machen, die sich mit der Zeit als relevant für die Reaktionen des Publikums erweisen. Es gibt also eine ständige Diskussion darüber. Ja, das ist ein heikles Thema, denn ein großer Teil der Kritik an Star Wars und der Negativität bezog sich auf die Entwicklung. Natürlich werden wir viele verschiedene Dinge entwickeln, aber wir wissen, dass nicht alles umgesetzt werden kann."
Gerade zu diesem Aspekt wird es sicherlich wieder viele Meinungen geben. Wir müssen ihr aber mindestens in dem Punkt recht geben, dass dies in Hollywood nichts Ungewöhnliches ist. Meistens gelangt davon nichts an die Öffentlichkeit, doch auch abseits von Lucasfilm gab es bei anderen Hollywood-Studios in den vergangenen Jahren etliche Projekte, über die man lesen konnte, aus denen aber nie etwas wurde.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass Kennedy sich in absehbarer Zeit als Präsidentin von Lucasfilm zurückziehen wird und die Bekanntgabe ihres Nachfolgers schon in diesem Jahr erfolgen könnte. Gleichzeitig wird sie der Filmwelt weiterhin als Produzentin und in dieser Funktion auch Lucasfilm noch eine ganze Weile begleiten.