Clowns, die einst Kinder zum Lachen brachten, sind heute oft Symbolfiguren des Horrors. Die Figur Art der Clown in der aktuellen Terrifier-Reihe, deren dritter Teil Terrifier 3 erfolgreich in den USA gestartet ist, zeigt mal wieder, wie unheimlich Clowns wirken können. Aber warum ist das so?
Der Begriff Coulrophobie beschreibt die spezifische Angst vor Clowns, die viele Menschen empfinden. Ein Grund für die Angst vor Clowns liegt im sogenannten "Uncanny Valley"-Effekt. Dieser beschreibt das mulmige Gefühl, das entsteht, wenn etwas fast menschlich wirkt, aber nicht ganz natürlich erscheint. Clowns sind dafür ein Paradebeispiel: Ihre übertriebenen Gesichtszüge und die dick aufgetragene Schminke machen sie zwar menschlich, aber gleichzeitig unheimlich fremd. Diese Verzerrung des menschlichen Gesichts wirkt befremdlich und verstört viele Menschen. Zudem verstärkt die Maske der Clowns ihre Unberechenbarkeit – hinter dem starren, aufgemalten Lächeln bleibt ihr wahres Gesicht (und ihre wahren Absichten) verborgen, was Misstrauen und Angst schürt.
Ein ikonisches Beispiel ist der TV-Film Stephen Kings Es (1990), in dem der Killerclown Pennywise das Publikum das Fürchten lehrte. Der Charakter basiert auf der Romanfigur aus Kings Buch von 1986 und prägte das Bild des bösartigen Clowns maßgeblich. Auch die Neuverfilmungen von Es (Es und Es - Kapitel 2) brachten den Horrorclown erfolgreich in die moderne Popkultur zurück. Doch schon vorher gab es düstere Clown-Darstellungen, wie in dem Stummfilm He Who Gets Slapped (1924) mit Lon Chaney, in dem ein Clown eine tragische, düstere Figur verkörperte.
Weitere bekannte Horrorclowns sind in Filmen wie Clownhouse (1989) zu sehen, in dem entflohene Insassen eines Irrenhauses als Clowns verkleidet Angst und Schrecken verbreiten. Auch der Film Killer Klowns from Outer Space (1988) nutzt das Clownmotiv auf eine groteske Weise, indem außerirdische Clowns auf der Erde landen und ihre Opfer in Kokons aus Zuckerwatte einspinnen.
Die Terrifier-Reihe, die 2016 mit dem ersten Teil begann, brachte mit Art the Clown eine besonders verstörende Figur auf die Leinwand. Art zeichnet sich durch sein stummes, aber extrem brutales Auftreten aus, was ihn noch furchteinflößender macht. Der aktuelle dritte Teil verspricht, diesen unheimlichen Trend fortzusetzen und den Charakter von Art weiter zu vertiefen.
Durch Filme wie diese begegnen Kinder und Jugendliche Clowns zunehmend als Schreckensgestalten. Der klassische, lustige Clown wird in der Popkultur immer mehr von der bedrohlichen Figur des Horrorclowns verdrängt. Diese Darstellung prägt das Bild der Clowns in den Köpfen junger Menschen und führt dazu, dass echte Clowns, etwa im Zirkus oder bei Kindergeburtstagen, häufiger auf Ablehnung oder Skepsis stoßen.
Lachen oder Gruseln – was fühlt ihr, wenn ihr einem Clown begegnet?