Bewertung: 3.5/5
Wir haben mit Episode 5 die zweite Hälfte von Star Wars - The Acolyte erreicht und machen direkt dort weiter, wo die vorherige Folge etwas abrupt endete. Diese zweite Hälfte wird auch entscheiden, ob die vorangegangenen Episoden einfach nur nicht gut im Aufbau der Story und der Charaktere waren, oder ob die Serie in der Tat so schlecht ist, wie wir bereits in den letzten Wochen vermutet haben.
- Unsere Review zu Star Wars - The Acolyte Episode 1 & 2
- Unsere Review zu Star Wars - The Acolyte Episode 3
- Unsere Review zu Star Wars - The Acolyte Episode 4
Episode 4 entließ uns jedenfalls an einem Punkt, der durchaus Spannung verspricht und sogar etwas Begeisterung in uns auslöste. Kann diese neue Episode das Ruder für Star Wars - The Acolyte etwa tatsächlich noch einmal herumreißen?
Review Star Wars The Acolyte Episode 5
Wir starten direkt dort, wo wir letzte Woche aufgehört haben: Im Kampf der Jedi gegen den mysteriösen Meister. Osha kommt wieder zu Bewusstsein und entdeckt direkt vor sich den ersten getöteten Jedi. In der Ferne sieht sie, wie der mysteriöse Meister es alleine mit der Gruppe von Jedi aufnimmt. Gewachsen sind sie ihm nicht, und so schafft es der dunkle Machtanwender, die meisten der Jedi auszuschalten. Dabei hilft es ihm, dass er mit Schlägen seines Helms offenbar die Klingen der Lichtschwerter deaktivieren kann. Auch Yord wird bei dem Kampf am Bein verletzt.
Als Yord kurz davor ist, ebenfalls getötet zu werden, feuert Osha einen Betäubungsschuss ab, welcher jedoch keine Auswirkung auf den mysteriösen Meister hat. Jedoch ist er jetzt hinter Osha her, die vor ihm wegläuft. Er wirft sein rotes Lichtschwert nach ihr, doch dann greift Meister Sol noch rechtzeitig ein und kann es mit seinem eigenen abwehren und Osha retten. Sol befiehlt Yord, Osha zurück zum Schiff zu bringen, was dieser dann auch tut. Dann beginnt der Kampf zwischen Sol und seinem mysteriösen Gegner, der behauptet, Sol müsse ihn kennen. Sol kann sich gut gegen seinen Gegner behaupten, wird dann jedoch zu Fall gebracht. Als er wieder aufsteht, ist sein Gegner verschwunden.
Mae ist immer noch in der Unterkunft des getöteten Kelnaccas. Sie nimmt sich sein Lichtschwert und will gehen, als Jecki auftaucht, die Padawan-Schülerin von Sol. Zwischen beiden entbrennt ein Kampf, den Jecki am Ende gewinnen kann. Sie nimmt ihr Kelnaccas Lichtschwert ab und legt ihr Handschellen an. Bevor sie Mae jedoch wegbringen kann, tauscht der mysteriöse Meister auf und greift Jecki an. Sie schafft es ebenso, sich gegen ihn zu behaupten, auch mithilfe des zweiten Lichtschwerts von Kelnacca.
Osha und Yord sind auf dem Weg zum Schiff, als Osha spürt, dass Mae in Gefahr ist. Sie überredet Yord dazu, umzukehren. Jedoch hat sie auch einen Plan: Mithilfe von Licht will sie die Kreaturen, die wir bereits aus Episode 4 kennen, anlocken.
Während Jecki und der mysteriöse Meister miteinander kämpfen, nutzt Mae die Ablenkung, um zu fliehen. Ihr ehemaliger Meister bemerkt dies jedoch. Er zerstört eines von Jeckis Lichtschwertern und ist dann verschwunden.
Mae kommt jedoch nicht weit. Ihr Meister ist nicht erfreut, dass sie ihn verlassen hat und will sie töten. Sol und Jecki können gemeinsam jedoch noch rechtzeitig eingreifen. Die drei kämpfen miteinander. Dem mysteriösen Meister gelingt es, Sols Lichtschwert zu deaktivieren, doch dieser kämpft daraufhin mit seinen Fäusten weiter und es gelingt ihm, seinen Gegner ein Stück wegzuschleudern. Jecki folgt ihm mit ihrem noch aktiven Lichtschwert, drängt ihn in die Defensive und schlägt ebenfalls auf seinen Helm ein, der daraufhin von seinem Kopf fällt. Ihr Gegner hat jedoch noch ein Ass im Ärmel: Er kann aus seinem Lichtschwert zwei machen und durchbohrt Jecki mit seiner zweiten Klinge gleich dreimal, was Sol entsetzt mitansehen muss.
Jetzt sehen wir jedoch das Gesicht des mysteriösen Meisters und es ist in der Tat Quimir, was vor allem Mae sehr überrascht. Mit der Macht zieht er Mae zu sich und hält sie am Hals fest. Sein deaktiviertes Lichtschwert an ihren Kopf haltend, ist Sol gezwungen, seines wegzuwerfen. Auf die Frage, was er sei, antwortet Quimir, man würde ihn wohl einen Sith nennen. Und er sei auf der Suche nach einem Schüler.
Yord und Osha treffen ein und Yord greift Qumir an, wird von ihm jedoch sofort getötet. Mae nutzt dies, um erneut zu fliehen, wird jedoch von Osha durch einen Betäubungsschuss aufgehalten.
Sol greift Quimir erneut an, beide kämpfen ohne Lichtschwert gegeneinander. Sol kann seinen Gegner überwältigen, ruft sein Lichtschwert zu sich und ist kurz davor, ihn zu erschlagen, als Osha ihn zurückhält. Er beruhigt sich und hält davon ab, Quimir zu töten. Dieser nimmt sich daraufhin sein Lichtschwert und will Sol erneut angreifen. Osha steckt daraufhin eine Lampe an seinen Rücken, wodurch er von diesen Wald-Kreaturen angegriffen und in die Luft verschleppt wird.
Aufgrund einiger der Dinge, die Quimir zu Osha gesagt hat, unter anderem, dass sie Sol nicht vertrauen kann, verspricht er ihr, all dies zu erklären. Dazu kommt er jedoch nicht mehr, da Mae sich mit der Macht den Blaster von Osha herbeiruft und Sol betäubt.
Nun sind nur noch Osha und Mae übrig. Zwischen beiden beginnt ein Streitgespräch, das in Handgreiflichkeiten endet. Mae gelingt es, Osha bewusstlos zu schlagen. Sie nimmt Yords Lichtschwert an sich und kürzt ihre Haare damit, sodass sie genau wie Osha aussieht und tauscht dann auch noch ihre Kleidung. Sie geht zu Sol, der wieder zu sich kommt, und gemeinsam gehen sie zurück zum Schiff.
Währenddessen konnte Quimir seine Angreifer töten. Er findet die bewusstlose Osha im Wald liegen und legt seinen Mantel über sie.
Fazit
Ja, für uns ist dies durchaus die bisher beste Episode von Star Wars - The Acolyte. Vor allem die Kämpfe wissen hier wirklich zu überzeugen und sind vielleicht sogar die besten seit der Prequel-Trilogie. Alleine dafür lohnt sich ein Blick in diese Episode. Es kommt dieser Folge auch zugute, dass sie fast ausschließlich auf Action setzt und diese ist eben wie schon gesagt sehr gut.
Dass sein Helm dabei in der Lage ist, Lichtschwerter zu deaktivieren, liegt übrigens wahrscheinlich am Metall, aus dem der Helm besteht. Es nennt sich Cortosis und ist in der Lage, Energie zu absorbieren und eben auch Lichtschwertern standzuhalten und diese sogar kurzzeitig zu deaktivieren. Fans ist dieses Metall bereits aus Büchern und Comics bekannt.
Dass der mysteriöse Meister tatsächlich Quimir ist, hat uns jetzt nicht sonderbar überrascht, wir äußerten diese Vermutung bereits letzte Woche. Dort wurde geradezu klischeehaft deutlich gemacht, dass Quimir sehr wahrscheinlich der geheimnisvolle Meister ist. Und so ist es jetzt auch gekommen. Mehr sogar noch: Er selbst bezeichnet sich als Sith. Aber macht ihn das dann auch zu seinem Sith? Hier gibt es zwei Möglichkeiten, von denen wir eine richtig toll finden würden, und die andere zur bisherigen Serie passen würde:
Möglichkeit 1: Man wird nicht zum Sith, weil man die dunkle Seite beherrscht und sich selbst zum Sith ernennt. Da gehört schon wesentlich mehr dazu. Gut möglich daher, dass Quimir sich selbst schlicht so bezeichnet. Die wahren Sith verstecken sich seit Tausend Jahren im Geheimen und wollen noch nicht, dass die Jedi von ihrer Existenz erfahren. Sie würden daher auch nicht wollen, dass sich jemand einfach so als Sith ausgibt. Es wäre daher möglich, dass Quimir im Laufe der Serie noch Bekanntschaft mit den beiden wahren Sith macht und die ihn töten. Vielleicht Darth Plaqueis?
Möglichkeit 2: Quimir ist tatsächlich ein Sith. Und hier sind wir unsicher, wie die Serie damit weiter verfahren würde, da die ersten Episoden uns ehrlich gesagt verunsichert zurückgelassen haben, wie man hier mit dem Kanon umgeht. Wird sich Quimir als erster neuer Sith entpuppen und damit deutlich machen, dass die Sith vor tausend Jahren tatsächlich ausgelöscht wurden? Fängt also bei Quimir erst die Folge der Sith an, die am Ende zu Palpatine führt? Oder hatte Quimir selbst bereits einen Sith-Meister und ist jetzt auf der Suche nach einem Schüler, um das Erbe fortzutragen?
Die erste gefällt uns besser, wir wären jedoch auch nicht mehr überrascht, wenn es auf die zweite hinausläuft. Ein Problem hat die Serie aber jetzt erst einmal: Stand jetzt ist er ein Sith, weil er es gesagt hat. Sol lebt noch. Eigentlich wäre jetzt das Erste, was dieser machen müsste, den Rat der Jedi darüber zu informieren. Oder zumindest diese Gruppe von Jedi, die ohne Wissen des Rates diese Mission erarbeitet haben, zu denen, wie wir seit letzter Woche wissen, Ki-Adi-Mundi gehört. Und dies bricht eben den durch die Filme etablierten Kanon.
Sehr wahrscheinlich ist daher, dass Sol die Jedi schlicht nicht informiert. Und hier wären wir wieder bei unserem generellen Kritikpunkt: Star Wars - The Acolyte ist schlecht geschrieben und voller unlogischer Entscheidungen. Ein weiteres Beispiel? Am Ende ist es Mae, die Sol begleitet, und nicht Osha. Müsste ein Jedi-Meister nicht eigentlich erkennen, dass da gerade die Zwillingsschwester hinter ihm läuft, die sich der dunklen Seite hingegeben hat? Gut, vielleicht weiß er es und lockt Mae in eine Falle. Aber er lässt dann Osha alleine im Wald zurück? So oder so ergibt es keinen Sinn.
So sehr wir diese Episode für ihre Action auch loben wollen, auch hier finden sich wieder sehr viele Ansätze zur Kritik. Ja, die Kämpfe sehen toll aus, aber: Eine Gruppe von ausgebildeten Jedi-Rittern hat absolut keine Chance gegen Quimir und wird, einer nach dem anderen, getötet. Dass Sol als wohl mächtiger Jedi-Meister sich dagegen gegen ihn behaupten kann, ist ok. Aber dass Jecki als noch junge Padawan dies kann, ist dann wieder ziemlich unglaubhaft. So gut ihr Kampf auch aussah, sie hätte eigentlich nur wenige Sekunden gegen Quimir standhalten können.
Wir wollen aber auch loben: Wie Quimir die Jedi teils getötet hat, da waren schon tolle Szenen dabei. Wenngleich es auch hier ein selbstgemachtes Problem gibt: Er streift einmal einen Gegner nur mit seinem Lichtschwert und dieser fällt besiegt um. In anderen Serien wurden Personen aufgespießt und haben überlebt. Es ist gut, dass man in Star Wars - The Acolyte wieder zurückgegangen ist zur Tatsache, dass ein Lichtschwert eine tödliche Waffe ist. Jedoch beißt sich dies eben mit den übrigen Serien, wo man anders entschieden hat. Ein hausgemachtes Problem.
Ebenfalls ein Problem haben wir nach wie vor mit Mae. Ist sie vielleicht einer der schlechtesten Charaktere in Star Wars? Wir kommen bei ihr einfach nicht mehr mit. Letzte Woche folgte ihre doch sehr überraschende Entscheidung, sich den Jedi zu ergeben, weil sie erkannt hat, dass ihre Loyalität ihrer Schwester gehört. In dieser Woche scheint sie das alles wieder vergessen zu haben, greift die erste Jedi bei Gelegenheit an und versucht sie zu töten, obwohl dies doch der perfekte Moment gewesen wäre, sich ihnen zu ergeben. Dann versucht sie am Ende erneut Osha davon zu überzeugen, wie böse die Jedi doch eigentlich sind und schlägt ihre Schwester bewusstlos und lässt sie allein im Wald zurück. Also wir kommen hier einfach nicht mehr mit. Mal so, und dann wieder so.
Was Quimir betrifft, so gibt es am Ende eventuell noch eine weitere Möglichkeit, was es mit ihm auf sich haben könnte, und dass wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten. Es gibt in den Comics eine Figur, die einen durchaus bekannten Namen verwendet: Ren. Dieser war der Meister der Ritter von Ren, zu dessen Oberhaupt später Ben Solo als Kylo Ren werden sollte. Quimir und Ren weisen durchaus Ähnlichkeiten auf und mancher Fan vermutet bereits, dass Quimir am Ende Ren ist und wir hier den Anfang der Ritter von Ren sehen. Zeitlich kommt dies eigentlich nicht hin, da Ren als Mensch zur Zeit von Ben Solo lebte. Aber so etwas hat die Serie bisher ja auch nicht gestört.
Also ja, diese Episode war die bisher beste rein von der Unterhaltung her und sie lieferte wirklich tolle Actionszenen und Lichtschwertkämpfe. Doch Star Wars - The Acolyte bleibt leider auch hier weiterhin eine schlecht geschriebene Serie. Das ist die ganz große Schwäche und zieht sich durch die ganze Serie. Und leider ist nicht davon auszugehen, dass sich dies noch plötzlich ändern wird. Die Gefahr ist sogar groß, dass mit einigen inhaltlichen Entscheidungen alles noch schlimmer wird.