Seit wenigen Tagen sind die Dreharbeiten zu Captain America 2 - The Winter Soldier in vollem Gange. Das Skript stammt wieder von Christopher Markus und Stephen McFeely (Pain and Gain), die vorher auch an Thor 2 - The Dark World mitgearbeitet haben. Collider hatte jetzt Gelegenheit, mit den beiden ausführlich über Caps zweites Solo-Abenteuer zu plaudern.
Ursprünglich sollte es bei Captain America 2 - The Winter Soldier ja eine ganze Menge Flashbacks geben, um Steve Rogers' (Chris Evans) Geschichte aufzuarbeiten. Davon scheint man inzwischen jedoch abgerückt zu sein. Man habe zwar nicht alles aus dem Fenster geworfen, was geplant war, sich dann aber doch für einen anderen Weg, eine andere Struktur des Films entschieden, so Markus. Mit dem Ergebnis ist er sehr zufrieden.
Eine der Änderungen war es, Black Widows (Scarlett Johansson) Rolle in Captain America 2 - The Winter Soldier auszubauen, weil sie einen so tollen Kontrast zu Rogers bildet, sowohl von ihrer Einstellung als auch ihrer Profession her. Sie sei unglaublich modern, nicht besonders ehrfürchtig und einfach geradeheraus, er hingegen ein Mann aus den 40er Jahren, distanziert, solide und mit einer festen moralischen Mitte. Was Robert Redfords neuen Charakter angeht, gaben sich Markus und McFeely schon verschwiegener. Dass es sich tatsächlich um den obersten S.H.I.E.L.D.-Boss handelt, wollten sie nicht bestätigen, allerdings auch nicht dementieren.
Zeitlich spielt Captain America 2 - The Winter Soldier irgendwann nach Marvels The Avengers. Wann genau, kann das Autorenduo selbst gar nicht sagen, da man das im Drehbuch nicht weiter spezifiziert hat. Die realen zeitlichen Abstände zwischen den einzelnen Filme sollen aber ein guter Maßstab sein. The Avengers ist 2012 erschienen, bis Captain America 2 wären es dann also rund zwei Jahre.
Die Fortsetzung soll auch für all jene verständlich sein, die nur The Avengers und nicht Captain America - The First Avenger gesehen haben. Man werde zwar kein "Previously on Steve Rogers" einbauen, müsse das aber berücksichtigen, weil nicht jeder den ersten Teil kennt. Schließlich konnte der ja auch noch nicht vom The Avengers-Boom profitieren. Dafür hat man die Charaktereinführung nun aus dem Weg, anders als im Vorgänger, wo man erstmal vierzig Minuten damit zubringen musste, den dünnen Steve Rogers vorzustellen. So lässt sich ein flotteres Tempo anschlagen, was den Film insgesamt strafft.
Die ab jetzt unumgängliche Frage, warum Rogers nicht einfach seine neuen Avengers-Kumpels zu Hilfe holt, umschifft man dabei geschickt. Laut Markus ist es seine persönliche Story, sein Leben und seine Person, um die es geht. Wenn es gigantische Weltraumroboter wären, könnte jeder mitkämpfen, aber mit dem, was in Captain America 2 - The Winter Soldier passiert, kann nur der Captain selbst fertigwerden. Außerdem sollen wir auch die Augen nach versteckten Easter Eggs offen halten, wenn der Streifen am 1. Mai 2014 in den deutschen Kinos startet.