Abenteuerfilme wie Das Vermächtnis der Tempelritter und Das Vermächtnis des geheimen Buches sind selten geworden, ein National Treasure 3 würden wir daher gern nehmen. Aber Regisseur Jon Turteltaub gibt uns etwas anderes - und nein, wir meinen auch nicht MEG 2, sondern einen Film über Eddie Antar, der in den 70ern und 80ern Inhaber der durchaus erfolgreichen US-amerikanischen Elektronik-Einzelhandelskette Crazy Eddie war. Insane lautet der Titel.
Die wurde durch den völlig überdrehten Anpreiser in ihren Werbespots bekannt, Antar selbst aber vor allem dadurch, dass er sich eines der größten Finanzbetrüge aller Zeiten schuldig gemacht hatte. Dafür wanderte er sechs Jahre lang hinter Gitter. Bestimmt eine unterhaltsame Geschichte, aber auch so unterhaltsam, wie Nicolas Cage verborgenen Hinweisen der Gründerväter nachjagen zu sehen? Wir bezweifeln es mal vorsichtig. Peter Steinfeld (Be Cool - Jeder ist auf der Suche nach dem nächsten großen Hit) schrieb das Drehbuch, nachdem Entertainment One sich letztes Jahr die Exklusivrechte von Sam E. Antar, Crazy Eddies Cousin, Geschäftspartner und Komplizen, gesichert hatte.
Ähnlich wie Frank Abagnale Jr., den ja Leonardo DiCaprio in Catch Me If You Can verkörperte, arbeitet Sam E. Antar heute als forensischer Buchhalter und hilft dabei mit, Betrügereien aufzudecken wie die, an der er damals selbst beteiligt war. Er fungiert bei Insane als Associate Producer, und der Turteltaubs Film zeigt das Geschehen auch aus seinem Blickwinkel - dem eines jungen Cousins mit einem Abschluss in Buchhaltung, der ins Familienunternehmen hineingeholt wird und die Bilanzen fälscht, um die skandalösen illegalen Machenschaften zu vertuschen.