Die Zeitlinie der X-Men-Filme ist wahrscheinlich eine der verworrensten, die man finden kann. Schließlich wurde wie wild in der Zeit herumgesprungen, was nie ohne Folgen bleibt und oft für Verwirrung und Logiklöcher sorgt. Wer erwartet hatte, X-Men - Dark Phoenix würde zum Abschluss alles aufklären und bereinigen, sah sich getäuscht, aber Simon Kinberg steht nicht nur für das Versagen des Films gerade, sondern bemüht sich auch, Erklärungen zu liefern.
Die originalen X-Men-Filme übernehmen nicht wirklich eine zyklische Zeitlinie, sagt er. Indem man die Zeitlinie am Ende von X-Men - Zukunft ist Vergangenheit zurückgesetzt habe, seien X-Men, X-Men 2 und X-Men - Der letzte Widerstand im Prinzip aus der Kontinuität der Zeitlinie gelöscht worden. Denn alles, was nach 1973 - dem Jahr, in dem der Vergangenheitsteil von X-Men - Zukunft ist Vergangenheit spielt - geschehen wäre, wäre anders verlaufen, als es in diesen Filmen dargestellt worden sei, so Kinberg. X-Men - Zukunft ist Vergangenheit habe geholfen, die Zeitlinie zu resetten, damit X-Men - Apocalypse und X-Men - Dark Phoenix sozusagen nach ihren eigenen Regeln existieren konnten.
Schön und gut, allerdings erklärt es nicht, warum die Charaktere heute fast noch genauso aussehen wie am Anfang. Oder genauer gesagt: die Schauspieler, die sie spielen. Jahrzehnte über Jahrzehnte sind in der fortlaufenden X-Men-Storyline vergangen, und doch sind die meisten Darsteller nicht allzu sichtbar gealtert. Speziell James McAvoy, Michael Fassbender, Jennifer Lawrence und Nicholas Hoult dürfen sich hier angesprochen fühlen. Dazu Kinberg: Seit X-Men - Erste Entscheidung seien sie natürlich keine dreißig Jahre gealtert. Man versuche es damit rational zu begründen, dass sie ein wenig anders altern, weil sie Mutanten sind, und habe gehofft, dass die Zuschauer es so akzeptieren. Bisher sei es für sie auch kein Problem gewesen.