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X-Men - Dark Phoenix

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Skript für "Beast"-Spin-off

Simon Kinberg nimmt "X-Men - Dark Phoenix" auf seine Kappe

Simon Kinberg nimmt "X-Men - Dark Phoenix" auf seine Kappe
2 Kommentare - Mo, 17.06.2019 von R. Lukas
"Fear the Beast"! Wer Lust hat, ein Drehbuch für einen "Beast"-Film im "X-Men"-Universum zu lesen, kann das gern tun. Simon Kinberg analysiert indes, warum "X-Men - Dark Phoenix" nicht zünden will.

Es gibt nichts zu beschönigen, X-Men - Dark Phoenix ist vom Start weg gefloppt. Die Gründe dafür wurden bereits ausgiebig erörtert, aber noch nicht von Simon Kinberg selbst. Seine Einschätzung deckt sich größtenteils mit dem, was schon zu lesen war.

Zunächst einmal gibt er sich selbstkritisch: Es sei eindeutig ein Film, der keinen Anklang bei den Zuschauern gefunden habe, die ihn nicht gesehen haben, und nicht genug Anklang bei denen, die ihn gesehen haben. Er sei der Regisseur und Drehbuchautor des Films, das also sei seine Schuld, so Kinberg im "The Business"-Podcast von KCRW. Doch auch wenn er die volle Verantwortung übernimmt, weiß er, dass viele Faktoren mit hineinspielen. Zum Beispiel der Starttermin: Er habe immer gedacht, dass sie ein schwieriges Datum für diesen bestimmten Film haben, sagte Kinberg. X-Men - Dark Phoenix sei nicht als klassischer Superheldenfilm gemacht worden, sondern eher als ein dramatischer, intimer und kleinerer Film. Ursprünglich sollte er im November 2018 rauskommen, dann im Februar 2019 - beides Daten, die seiner Meinung nach angemessener gewesen wären.

Auch die zeitliche Nähe zu Avengers - Endgame sieht Kinberg als problematisch an: Fünf, sechs Wochen nach dem zweiterfolgreichsten oder gar erfolgreichsten Film aller Zeiten, der zu allem Überfluss ebenfalls im Superhelden-Genre angesiedelt sei, starten zu müssen, sei hart für sie gewesen. Und er habe immer angenommen, dass hart werden würde. Aber er würde nicht dem Wochenende die Schuld geben, meinte Kinberg. Fragen danach, ob es stimmt, dass James Cameron darum bat, X-Men - Dark Phoenix zu verschieben, damit Alita - Battle Angel seinen Februar-Kinostart behalten konnte, wich er aus. Er verriet nur so viel: Es sei schwer zu sagen, ob X-Men - Dark Phoenix rechtzeitig für den Termin im Februar hätte fertiggestellt werden können. Wenn sie gewisse Dinge im Film beschleunigt hätten, wäre er bis dahin vielleicht bereit gewesen, schätzt Kinberg. Ihm zufolge waren die Nachdrehs nicht so intensiv wie bei manch anderem X-Men-Film.

Außerdem machte sich der Disney/Fox-Deal bemerkbar, vor allem die daraus resultierenden Massen-Entlassungen bei 20th Century Fox. Es seien Abertausende von Leuten gewesen, was die Marketing- und Publicity-Seite von Fox sehr schwer getroffen habe, erinnert sich Kinberg. Als er nichts ahnend jede Woche zu den Marketing-Meetings gegangen sei, seien Leute plötzlich nicht mehr dagewesen, Leute, mit denen er viele Jahre lang bei vielen seiner Filme zusammengearbeitet habe. Durch das für X-Men - Dark Phoenix ungünstige Timing konnte Disney mit seiner berühmten Marketing-Maschinerie auch nicht mehr viel retten. Bei Disney seien sie ganz klar die Besten der Welt, wenn es darum gehe, Filme zu vermarkten, gab Kinberg zu. Aber wie er wisse, beginne dieser Prozess normalerweise ein Jahr vor Release eines Films, und in ihrem Fall habe Disney bis zum Start gerade mal zwei Monate Zeit gehabt - bevor die Übernahme finalisiert worden sei, habe man nichts tun können.

Dann noch etwas anderes: Der langjährige X-Men-Cutter und -Komponist John Ottman wollte mal ein Beast-Spin-off machen! Obwohl er sich zuerst geziert haben soll. Als sich X-Men - Apocalypse der Fertigstellung näherte, kam sein damaliger Assistent Byron Burton mit dieser Idee zu ihm. Ottman war skeptisch, ob Hank McCoy/Beast, gespielt von Nicholas Hoult, einen eigenen Film tragen könnte, aber als Burton versprach, er könnte in nur zwei Wochen ein Drehbuch raushauen, ließ er es ihn versuchen. Nachdem er Burtons Entwurf gelesen hatte, stellte Ottman überrascht fest, dass ein Beast-Film sehr wohl funktionieren würde. Er kam an Bord, um das Projekt zu entwickeln und das Skript zu optimieren. Ihm schwebte ein 90 Mio. $-Budget vor, und es sollten auch andere bekannte Charaktere wie Professor X und Wolverine auftreten. Ebenfalls inbegriffen: eine Gefahrenraum-Sequenz mit der Anti-Mutanten-Hassgruppe "Friends of Humanity".

Die Story spielt Ende der 1980er Jahre und beginnt in einem verschneiten Inuit-Dorf, das von einer mysteriösen Kreatur heimgesucht wird - Ottman nennt Das Ding aus einer anderen Welt als Inspiration, insofern als man sich in einer unwirtlichen Umgebung wiederfindet. Hank lebt derweil in der X-Mansion und hält seine Mutation mithilfe seines Serums aus X-Men - Zukunft ist Vergangenheit unter Kontrolle. Damit versorgt er auch einen Wissenschaftler, der eine ähnliche Mutation hat - nur dass es bei diesem Mann eine böse Wendung genommen hat... Am Ende erfährt man, dass der schurkische Mister Sinister die Geschehnisse die ganze Zeit über beobachtet hat. Er sollte laut Burton als Drahtzieher hinter allem und als Bösewicht für mehrere Filme dienen.

Weil "Kernfiguren" des X-Men-Franchise wie Beast und Professor X vorkommen, benötigten er und Ottman für ihr Spin-off die Genehmigung von Chefarchitekt Kinberg, der zu der Zeit an X-Men - Dark Phoenix arbeitete. Kinberg lehnte höflich ab, das Skript zu lesen, da er sich davon nicht beeinflussen lassen wollte. Ottman nahm es ihm nicht übel, wenngleich er schon so großen Gefallen an X-Men - Fear the Beast gefunden hatte, dass er selbst hätte Regie führen wollen, wäre Fox interessiert gewesen. Jetzt, da die X-Men-Saga ausklingt, haben er und Burton das Drehbuch frei verfügbar gemacht (hier als PDF-Datei), denn warum auch nicht? Beide betonen, dass es sich um eine frühe Fassung handelt, und sie hoffen, dass sie auch als solche verstanden wird.

Quelle: Collider
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2 Kommentare
MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
17.06.2019 22:36 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.223 | Reviews: 108 | Hüte: 640

Simon Kinberg kann ruhig stolz auf Dark Phoenix sein. Ein starker Vertreter der X-Men-Reihe.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
17.06.2019 16:38 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.041 | Reviews: 173 | Hüte: 607

Ich fand die ersten ca. 30 Minuten richtig stark von X-Men Dark Phoenix. Sowohl optisch, als auch von der Story und der Nähe der Charaktere.

Aber dann verliert sich der Streifen in albernem Geplänke, die Widersacher sind uninteressant und das Finale wird schlecht aufgebaut.

Der Finalkampf im Zug ist jedoch ganz ordentlich umgesetzt.

Aber mal ernsthaft... es ist der zwölfte X-Men Film und bis auf 1-2 Ausnahmen gab es nie eine große Entwicklung. Was haben die Leute erwartet?


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