Das Breaking Bad-Spin-off fungiert als Prequel-Serie und erzählt, wie der zwielichtige Saul Goodman (Bob Odenkirk) zum bevorzugten Anwalt der Gangsterbosse wird. Sechs Jahre, bevor er Walter White trifft, ist Saul aber noch nicht Saul, sondern Jimmy McGill, ein kleiner Anwalt auf der Suche nach seinem Schicksal und - noch dringender - nach krummen Geschäften, um sich über Wasser zu halten. Mit und oft auch gegen Jimmy arbeitet Mike Ehrmantraut (Jonathan Banks).
filmfreak180, deine Kommentare vermisse ich ja schon etwas.
Was mich natürlich nicht daran hindert, sie mir extern abzuholen
Episode 2 macht qualitativ genau dort weiter, wo Episode 1 aufgehört hat. Geschickt verknüpft Vince Gilligan mehrere, teils semi-individuelle Handlungsstränge zu einem großen Ganzen und dabei merkt man als Zuschauer eindrucksvoll, dass Better Call Saul von einer Sache enorm profitiert: Seinem bekannten Ende. Da man als Breaking Bad Kenner weiß, welche Charaktere wiederkehren werden und welche nicht, entwickelt sich die Mutterserie mehr und mehr zu einem Abgrund, auf den man ungebremst zufährt.
James McGill hadert mit seiner Lebenseinstellung, er ist im Grunde genommen eine gespaltene Persönlichkeit. Ein Kampf zwischen Saul Goodman und James McGill. In seinem Innersten zieht es ihn zu den kriminellen Machenschaften, wie wir sie als Saul Goodman oft genug gesehen haben. Äußerlich verbleibt er jedoch als ehrlich arbeitender Anwalt James McGill, gestützt durch die Beziehung zu seiner Kollegin Kim. Deshalb trifft es einen umso härter, da man weiß, dass diese wunderbare Beziehung zwangsläufig in die Brüche gehen wird. Als Vorgeschmack darauf kann man wohl Jimmys Beziehung zu seinem Bruder Chuck betrachten, welche ebenfalls nicht schön mitanzusehen ist. Aufgrund der Frage nach Jimmys Qualitäten als Anwalt entzweien sie sich immer weiter.
Im Kontrast dazu steht der Handlungsstrang über Mike Ehrmantraut, der Jimmys moralisch flexiblen Kompass genau einschätzen kann und ihm einen kriminell motivierten Job anbietet. In diesem Job als "imaginärer Saul Goodman" lebt Jimmy förmlich auf, aber obwohl er stets versucht, die moralische von der unmoralischen Arbeit zu trennen, dringt letztere immer mehr in sein normales Leben ein (siehe die Beziehung zu Kim). Das Ende ist vorherbestimmt und es wird kein gutes sein.
James McGill is breaking bad.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."